00:00:03:
00:00:06: Hallo ihr Lieben Leute da draußen und herzlich willkommen zur neunundsiebzigsten Folge.
00:00:11: auch eine noch der Streaming Podcast.
00:00:13: Ihr hört den wahrscheinlich einzigen deutschen Podcast in dem Streamingdienst und Mediatheken, Blockbuster Serien und obskure kleine Dokumentationen Serien und Fernsehspiele gleichberechtigt nebeneinander stehen.
00:00:25: Jeden Freitag sind wir für euch da, die Journalisten.
00:00:29: Jan Freitag und Erik Leimann, immer mit zwei größeren und zwei kurzen Themen.
00:00:34: Heute
00:00:35: haben wir
00:00:35: viel Free TV-Wahre für euch.
00:00:37: Die Serie The
00:00:38: Deal
00:00:39: inszeniert die Atomverhandlungen der Staatengemeinschaft mit dem Iran von.
00:00:48: Die Serie gewann den Bayers Award.
00:00:51: Beim Serienfestival Serie Manja in Lille, die Fachleute, bescheinigen dieser Schweizer Serie also großes Potenzial.
00:00:58: Ich bin gespannt.
00:01:00: welches Potenzial Jan Freitag erkennt.
00:01:03: Eben dieser Jan Freitag wollte heute mal wieder über eine Coming-of-Age-Serie sprechen.
00:01:08: Schattenseite läuft in der ARD-Mediathek.
00:01:11: Es ist ein Thrillerstoff über Abiturienten und ihre Eltern und der ist ausnahmsweise auch mal von sehr jungen Machern erschaffen worden, was man an vielen Stellen merkt, finde ich.
00:01:21: Aber dazu gleich mehr.
00:01:23: In unseren beiden kurzen Themen geht es heute um eine, wie ich finde, herausragende Doku-Serie für alle Kinoenthusiasten.
00:01:31: Fünf Teile, Mr.
00:01:32: Scorsese.
00:01:34: Ja, etwa fünf Stunden überleben und Werk des Filmemachers Martin Scorsese laufen bei Apple TV+.
00:01:40: Schließlich noch Comedy als Selbstvermarktungs- und Langzeitexperiment.
00:01:45: Der Filmemacher Oliveris bringt eine starbesetzte, anarchistische Kinokomödie über Loser in Berlin Für achtundvierzig Stunden als kostenloses Dreaming-Serie ins Netz, über seine eigene Webseite, danach muss man dafür bezahlen.
00:02:00: Über Humor und seine Vermarktung reden wir also noch kurz am Ende.
00:02:04: Erstmal sage ich Hallo, lieber Jan.
00:02:07: Hallo, lieber
00:02:08: Eric.
00:02:08: Ja, wir beginnen mit The Deal.
00:02:11: Habe ich ja schon die Grundidee kurz vorgestellt.
00:02:14: Was würdest du sagen, ist der Vor- und vielleicht auch der Nachteil, wenn man aus einem echten Politgipfel einen Zwillerstoff
00:02:21: macht?
00:02:22: Also erst mal glaube ich das.
00:02:26: Die Realität sagen ja viele Leute ist oftmals spannender als die als jede Fiktion und jedes Drehbuch.
00:02:31: Das ist der Vorteil.
00:02:32: Die Realität ist oftmals aber auch jankenweiliger als jedes Drehbuch.
00:02:34: Und das ist der Nachteil von politischen Stoffen, weil die natürlich einerseits
00:02:38: es wird da
00:02:39: auch gerade jetzt bei die Weltgeschichte verhandelt, die so ein bisschen in Echtzeit vorgestellt wird und wirklich was bewegt hat und auch wirklich so Stress mit sich gebracht hat und Entspannungsbemühungen und alles, was man sich von einem Thriller-Stoff erhofft.
00:02:53: Aber gleichzeitig ist es natürlich auch eine diplomatische Aushandlung, die im so protokularischen Rahmen extrem formatisiert ist und sehr, sehr wenig Überraschung eigentlich bieten sollte.
00:03:02: und so was.
00:03:02: Das ist, glaube ich, immer das Problem von Politenment, wenn man das so nennen möchte.
00:03:07: So, dass es einerseits ist es sehr formalisiert, andererseits ist das nur unser Leben.
00:03:12: So ist das, was unseren Alltag bestimmt und in diesem Grenzbereich müssen sich solche Formate aufhalten.
00:03:19: Wir können ja mal irgendwann eine Sondersendung machen und darüber reden, welche Stoffe Ja, in der Realität spannender sind als im Film oder in der Serie und umgedreht.
00:03:29: Welche
00:03:29: politische Stoffe oder andere Stoffe?
00:03:31: Überhaupt welche Stoffe.
00:03:32: Ist Liebe spannender in der Realität als im Liebesfilm?
00:03:36: Oder ich meine man sagt zum Beispiel ganz oft... Grimmi ist eigentlich von der Vorlage her meistens langweilig.
00:03:43: Wir hatten ja mal diese, wie ist das mit der Nina Kunzendorf,
00:03:46: diese sehr... Diese Ermittlungsserie.
00:03:48: Diese Ermittlungsserie, wo manche Leute total genervt von waren, weil die Langsamkeit von polizeilichen Ermittlungen halt eben auch langsam dargestellt wurde, in Echtzeit, noch nicht mal in Echtzeit.
00:04:00: Und in den Krimis, die wir meistens zu sehen bekommen, haben wir natürlich so eine Art so eine Turbo-Ermittlung, die nichts mit der Realität zu tun hat.
00:04:06: Aber ich glaube, dass der Gap bei Krimi am allergrößten ist.
00:04:09: Das
00:04:09: glaube ich.
00:04:10: Also von Zombies sehen, abgesehen oder so was.
00:04:13: Sind Zombies gefährlicher in der Realität oder im Film?
00:04:17: Aber
00:04:18: ich glaube, wenn man normalerweise Menschen beim Ermitteln in Deutschland oder in internationalen Fernsehkrimis oder Filmkrimis sieht, sagen Leute vom Fach, dass das alles komplett blödsinn.
00:04:28: Polizeiarbeit funktioniert so einfach nicht.
00:04:30: Das gibt es nicht.
00:04:31: Das ist reine Fantasie.
00:04:32: Aber egal.
00:04:33: Genau.
00:04:34: Und ja, bei Diplomatie ist ja durchaus auch so ein Genre.
00:04:38: Und durchaus beliebt, es gibt ja auch diese Netflix-Serie Diplomatsche Beziehungen, von denen, glaube ich, jetzt haben wir auch noch nie darüber gesprochen.
00:04:48: Ich habe mal ein bisschen reingeguckt, weil es da viele Fans gibt.
00:04:50: Kommt in die nächste dritte Staffel.
00:04:52: Wir reden jetzt aber über eine vorwiegend Schweizer-Serie, auch wenn da noch französisches und belgisches Geld mit drinsteckt.
00:05:00: The Deal, sechs Folgen, A-Fünf, vierzig Minuten in der Art Mediathek.
00:05:04: seit dem sechzehnten Oktober.
00:05:06: Und linear läuft es dann nochmal an zwei Abenden am dreißigsten Oktober jeweils um einundzwanzig Uhr.
00:05:14: Vierzig Worum geht es in
00:05:16: der Deal?
00:05:17: Es geht im Grunde um die Schweizer Protokollchefin.
00:05:21: Alexandra Weiß, die von Ferle Betens gespielt wird aus Belgien, die mittlerweile sehr, sehr oft zu sehen ist, eine tolle Schauspielerin, die zuerst als Assistentin und nach so einem kleinen Zwischenfall als Hauptverantwortliche versucht, die seit, das spielt so im Jahr, im Jahr zwei Tausend Sieben, seinen einigen Jahren komplett festgefahrenen Verhandlungen über einen Atomabkommen der USA mit dem Iran unter Mithilfe von... Russland und China zu erstellen, also beziehungsweise zu retten.
00:05:47: Moment, ich glaube, es spielte im Jahr Zwei-Tausend-Fünfzehn.
00:05:50: Was habe ich jetzt gesagt?
00:05:51: Sieben, das
00:05:51: wäre zu früh.
00:05:52: Ach so, nein, seit Zwei-Tausend-Sieben waren diese Verhandlungen halt irgendwie... Also
00:05:57: seitdem gibt es die?
00:05:58: Genau, seitdem sind sie auf diplomatischer Ebene übergetreten.
00:06:02: Stimmt, Zwei-Tausend-Fünfzehn war
00:06:03: das.
00:06:03: Das war ein endloser Prozess, diese ganzen, ihre Anfahrt.
00:06:06: Genau.
00:06:07: Prinzip.
00:06:08: Ja, danke für die Korrektur.
00:06:09: So, im Jahr zweitausendfünfzehn steckten sie tatsächlich in der Sackgasse und diese Alexandra Weiß, eine fiktive Figur, wie alle Figuren in dieser Serie effektiv sind, aber angelehnt sind an reale Personen und die Umstände, in denen sie sich bewegen.
00:06:25: Die kriegt es dabei allerdings nicht nur mit den Falken beider Länder zu tun, also Leute, die eigentlich gar keinen Abkommen wollen im Iran, also in dort dann halt das Mullah-Regime und in den USA sind das dann eben die Radikalien oder die rechten Kräfte, die das nicht so wollen, sondern sie hat auch noch mit dem Mosser zu tun, der da irgendwie so aufpoppt und versucht einen iranischen Ingenieur umzubringen, der gleichzeitig aber so eine Liebesgeschichte mit der Alexander Weiß am Laufen hatte, als sie noch Botschaftsattasche in Tehran war oder so was.
00:06:58: Und das ist also so eine Mischung aus Spionage, Thriller, so ein bisschen Love Story dabei, ein bisschen Politainment im Sinne einer Begleitung dieses diplomatischen Prozesses.
00:07:12: Und das erzählt Arte sechs Mal.
00:07:13: Fünfundvierzig Minuten hast du angedeutet und gemacht ist es von Jean-Stefan Bron.
00:07:18: Ich hoffe, ich spreche den richtig aus.
00:07:21: Der ist, glaube ich, selber aus Belgien und der versucht es tatsächlich, so Weltpolitik einigermaßen snackable zu machen in diesem Format.
00:07:30: Also es ist so eine Mischung aus Action.
00:07:32: Sequenzen, weil es da wirklich auch richtig um so Spionage und um Abwehrgefechte und um Love Stories und so was geht.
00:07:39: Andererseits sind wir auch immer mal wieder dabei, jetzt nicht durchgängig, aber immer mal wieder so Viertelstundenweise bei so in diesen Verhandlungsräumen, wo die miteinander zu tun haben, wo tatsächlich so diplomatische Floskeln ausgetauscht werden und versucht wird.
00:07:51: So nach dem nach dem Maßstäben der Courtoisie, wie das als diplomatischen Austandungsprozess heißt, miteinander irgendwie ins Gespräch zu kommen, eine Verhandlungszustande zu bringen.
00:07:59: Und das ist tatsächlich eine interessante Frage.
00:08:02: würde mich interessieren, ob du das interhaltsam fandest oder interessant oder originell oder was auch immer.
00:08:06: Also erstmal muss man ja sagen, ist das eine ziemlich wilde Mischung aus tatsächlichen Ereignissen.
00:08:16: Also diese Verhandlungen, im Jahr zwei Tausend Fünfzehn in Genf, gab es ja wirklich, aber gleichzeitig haben wir dann letztendlich tatsächlich diesen Deal hervorgebracht.
00:08:29: und Aber die zogen sich über verschiedene Verhandlungsrunden.
00:08:35: Und die haben das hier einfach mal so verdichtet in der Serie, als wäre das alles in diesen drei, vier Tagen in Genf erreicht worden.
00:08:42: Das ist schon mal falsch.
00:08:43: Nee, nee, das ist richtig.
00:08:44: Sie haben es, glaube ich, sogar noch mal den Spielort gewechselt, weil diese Verhandlungen waren ursprünglich in Lausanne und nicht in Genf.
00:08:54: Peter, mussten Sie noch mal nach Wien?
00:08:56: Genau,
00:08:56: Sie mussten noch mal nach Wien.
00:08:57: Ich weiß auch nicht.
00:08:58: Ich weiß vieles von dem, was hier insinuiert wird, ob das alles so passiert ist oder nicht.
00:09:03: Ich weiß nicht, was Realität und Fektion über das ist.
00:09:05: Hinaus ist, was man aus den Nachrichten und aus dem weltpolitischen Wissen jener Tage weiß.
00:09:10: Aber ich glaube, sie nehmen sich einige kreative Freiheiten.
00:09:14: Aber interessant ist daran, zum Beispiel, auch da weiß ich nicht, ob es stimmt, dass diese Alexandra weiß, auch so ein starkes lokalpolitisches.
00:09:24: Lokalpatriotischen Antrieb hat.
00:09:26: Sie möchte unbedingt, dass die Schweiz in diesem Abkommen vorkommt.
00:09:29: Das ist Schweizer Abkommen heißt.
00:09:30: Das ist den Leuten, die halt dort vor Ort sind und glaube ich wichtig, dass die Schweiz also Vermittlungsinstanz vorkommt.
00:09:36: Keine Ahnung, ob das in der Realität auch so war.
00:09:38: Ja, die Schweiz ist halt ein kleines Land und gerade wenn es um Filmproduktion oder Serienproduktion geht.
00:09:45: kommt da halt nicht so wahnsinnig viel.
00:09:47: Deswegen sind die Schweizer sehr, sehr stolz darauf, wenn irgendwas, irgendein Filmprodukt aus ihrem Land mal so ein bisschen in größere Kreise zieht.
00:09:56: Also ich hatte auch so die eine oder andere Schweizer Kritik zu der Serie gelesen.
00:10:01: Und da merkt man schon immer einen großen Stolz da drauf.
00:10:05: Und ja, die spiegelt sich dann vielleicht auch in dieser Schweizer Hauptfigur wieder.
00:10:10: Ich fand, du wolltest von mir wissen, wie ich das finde.
00:10:14: Ich weiß nicht, ob du es mitbekommen hast oder ob du es genauso siehst, aber am Anfang ist ja noch mehr Polit-Serie, also da ist noch ein bisschen mehr West Wing Flavor drin und je länger die Serie dauert, desto mehr übernimmt der Thriller bei dem Ganzen, bei der Ganzen Sache.
00:10:30: Ich fand eigentlich fast, dass erstere, also die Verhandlungen und diese, also alles noch eher auf der psychologischen Ebene passiert, fast noch ein bisschen interessanter.
00:10:42: ohne dass ich jetzt sagen will.
00:10:44: dass der Rest irgendwie Schrott ist oder
00:10:46: so.
00:10:47: Ja, das ist.
00:10:47: aber interessanterweise finde ich, dass selbst diese Action-Szenen, die haben immer noch so diesen diplomatischen Hintergrund.
00:10:53: Also man merkt es, dass da nicht irgendwie Roland Emmerich plötzlich freiträgt und irgendwie Massen-Schießereien auf einer Rollbahn oder sowas inszeniert, sondern das passiert dann auch oftmals ein bisschen so kamerspielartig.
00:11:03: Was stimmt?
00:11:03: In den Gängen und Fluren dieses Luxushotels, in denen sie das abspielt, wo dann halt irgendwie ab und zu mal so iranische Sicherheitsleute jagen da so dieser Alexander Weiß hinterher oder dem Ingenie... Und das ist dann so ein bisschen alles so gedimmt, auf dieses Courtois-See-Ding.
00:11:19: Also, dass es eben nicht so krass ist und dass die Leute eben immer noch so ein paar diplomatische Restsitten und Gebräuche im Hinterkopf haben, selbst wenn sie eine Waffe in der Hand haben und so weiter.
00:11:28: Das ist, glaube ich, auch ein bisschen der Trick, den der Jean-Stéphane Branc, glaube ich, Schweizer ist.
00:11:33: Der ist kein Belgier.
00:11:35: den er dazu Anwendung bringt, um eben nicht die Balance zu verlieren zwischen Diplomatie und Action, was beides drinsteckt.
00:11:42: Ja, du hast recht.
00:11:43: Viele Actions-Szenen arbeiten ganz, ganz stark mit so einem Suspense-Motiv, dass man im Prinzip weiß, die Zeit läuft ab, bis irgendjemand gleich zurück kommt oder so.
00:11:53: Und man muss aber noch die Form wahren und irgendwie eine Aktion, die man gerade macht, wo man sich vielleicht auch ein bisschen tarnet, damit noch zu Ende zu führen.
00:12:02: Also und das ist natürlich eigentlich Spannung, die ohne Action auskommt.
00:12:07: Ja, nicht ganz ohne Action.
00:12:08: Aber es ist nicht so wie bei Tom Cruise oder Null Null Sieben oder sowas, dass sie dann irgendwann so mit einer Hand am Eifel-Tom hängen oder sowas.
00:12:15: Sondern wenn es da so Jagdzehn gibt oder Verfolgungsgeschichten oder sowas, dann ist das oft mal so zwischen drei Stockwerken in diesem Hotel.
00:12:22: Ich glaube,
00:12:23: die ganze Serie ist in dem Hotel gedreht und das ist ja lustigerweise... eines der berühmtesten Hotels der Welt, das ist ja dieses Bory
00:12:33: Vash,
00:12:34: wo der die älteren Wissen Bescheid Uwe Varshall seinerzeit in der Badewanne lag.
00:12:40: Ich fand es ganz interessant, weil die dürfen das oder wollten das anscheinend in der Serie nicht Bory Vash nennen.
00:12:49: Es ist natürlich allein schon, es ist auch einer der Gründe, warum das Spaß macht, diese Serie zu sehen, Genf.
00:12:55: Die Schweiz und vor allem Genf und der Genfersee und dieses Hotel ist halt unglaublich pittoresk.
00:13:01: Es sieht einfach unheimlich schön aus, wenn man so auf klassische Grand-Hotels und so was steht.
00:13:05: Das ist also einfach schon mal ein tolles Ambiente, in dem man sich diese Serie angucken kann.
00:13:12: Jetzt kommen wir vielleicht doch nochmal zu unserer Lieblingsthemen mit der Sprache.
00:13:18: Wir hatten ja wieder die Vorab-Version, wo man nur Französisch, also beziehungsweise wenn man auf Französisch geschaltet hat, hat man halt alles ohne Untertitel gehabt.
00:13:27: Ja,
00:13:29: für uns nicht so gut.
00:13:31: Auf Deutsch haben halt alle Deutsch gesprochen, aber ich finde, dass ich glaube jetzt in der fertigen Version, in der Art der Mediathek, kannst du wahrscheinlich eine Untertitelte Version gucken, weil Da wird Englisch gesprochen, also einige der wichtigsten Charaktere sind halt Amerikaner.
00:13:46: Das ist diese Staatssekretärin Cohen, gespielt von Juliet Stevenson, die natürlich Englisch spricht, genau wie ihr amerikanischer Konkurrent, also auch ein Staatssekretär Porter, gespielt von Sam Graham, der eher so eine Falkenposition vertritt.
00:14:03: Also die sind sich da nicht so ganz... Einig die Amerikaner.
00:14:07: Also die reden natürlich Englisch und immer, wenn die im Raum sind, wird Englisch gesprochen.
00:14:10: Aber wenn die Perser halt unter sich sind, dann wird halt Fasi gesprochen.
00:14:15: Und es wird Französisch natürlich gesprochen, wie im Genfall.
00:14:19: Und das ist in der Originalserie.
00:14:21: natürlich macht es das unglaublich authentischer, wenn du das siehst.
00:14:25: Und ja, und wenn sie dann halt alle auf Deutsch sprechen, dann ... dann hast du halt wieder dieses Problem.
00:14:33: Man mag uns jetzt hier wieder als Athaus, Affin schimpfen, aber es ist ja einfach in so einer Serie, wo es in Kommunikation geht und wo man manchmal eine andere Sprache benutzen muss, um sich deutlich zu machen, was man will, aber auch so, da steckt halt auch ganz viel Unverständnis oder Missverständnis mit drin, wenn man sich an der Sprache ausdrücken muss, die man halt nicht... und das ist halt hier Teil der Serie, weil es um Verhandlungen geht.
00:15:02: Ja, das hatten wir ja schon öfter bei The Team oder irgendwas, wo halt so multilinguale Zusammenhänge sind und Deutschland klebt das halt irgendwie immer ins Deutsche rein.
00:15:11: Hier ist es noch viel absurder, weil diese Alexandra weiß dadurch, dass sie früher in Tehran gearbeitet hat, kann Farsi.
00:15:18: Und sie spricht manchmal mit der iranischen Delegation Farsi und die reden untereinander, aber immer Deutsch.
00:15:25: Und das ist wirklich, das ist fast schon lächerlich.
00:15:26: aber nicht, dass es so schlimm synchronisiert ist.
00:15:28: Nein,
00:15:29: das möchte ich gar nicht sagen.
00:15:30: Aber es ist halt hier, also ich finde ja bei so Diplomatie, bei so Diplomatiserien, da lebt halt vieles davon, dass man das den Abkauf, dass das irgendwie echt ist, dass das wegen die so ja, wie so politische Verhandlungen sich so anfühlt.
00:15:45: Und das ist natürlich, wenn die alle ihre Sprachen sprechen, ist es einfach schon mal hundert Prozent authentischer deswegen.
00:15:53: Ja, wahrscheinlich, aber ich glaube jetzt der Entkunde kann das, glaube ich, innerordentlich.
00:16:00: ordentlich untertitelt wird.
00:16:02: Ich finde, wir haben diese Diskussion ständig und gehen euch damit wahrscheinlich auf die Nerven langsam.
00:16:09: Ich finde tatsächlich die Frauenfiguren unglaublich eindrucksvoll in dieser Serie, weil das alles so, das sind so einflussreiche Frauen, die sich ihrer Ohn macht, wenn es dann nämlich wirklich zu den harten Entscheidungen kommen, ständig bewusst sind, nämlich die Entscheidungsträger sind hier nach wie vor alles Typen.
00:16:25: Also auch der Ausminister der diese
00:16:27: Verkohne
00:16:27: unterscheidet.
00:16:28: Ja, und da brich mich ruhig.
00:16:30: Ich wollte es vorhin schon sagen, das war doch die Obama-Administration noch.
00:16:34: Ja,
00:16:34: ja, das war Obama.
00:16:35: Und welcher Außenminister war das dann?
00:16:36: Weil der kommt ja nicht besonders gut weg.
00:16:38: Das ist irgendwie so ein Typ, der sozusagen seine Staatssekretärin vorschickt, selbst aber den ganzen Ruhm abhaben will, weswegen er dann nochmal kurz einfliegt.
00:16:47: War das Madeleine Orbride, oder?
00:16:50: Das war die zweite
00:16:51: Obama.
00:16:52: Ihr müsst den nachgucken.
00:16:54: Aber auf jeden Fall kriegt der amerikanische Außenminister von zwei tausend fünf sind da ganz schöne Breizeit.
00:16:59: Ja, es ist ein ganz schön arrogantes Arschlocher.
00:17:00: Aber wie gesagt, ich finde die Frauen toll, wie sie halt auch irgendwie so mit ihren Eisgesichtern und Betonfrisuren halt durch diese Gänge.
00:17:06: Also sie agieren schon.
00:17:08: Sie sind sie sind Objekte.
00:17:09: Sie sind Handel subjekte, aber immer auch Objekte von männlicher Allmacht sowas.
00:17:13: Und das starrieren die hervorragend aus.
00:17:16: Also ich halte wahnsinnig wie von Werlebetens.
00:17:17: Die macht das ganz toll.
00:17:20: Die hat durch ihre Mimik alleine schon eine Verzweiflung, eine Verhältnisse, die sie an den Tag legen kann.
00:17:26: Ich finde die Serie tatsächlich gut, also mir gefällt die, obwohl sie manchmal ein bisschen zu dröge ist und obwohl sie manchmal gleichzeitig auch ein bisschen drüber ist.
00:17:36: Ich glaube nicht, dass Diplomatie so funktioniert, dass dann irgendwann Leute mit gezogener Waffe durch die Verhandlungsorte laufen oder so was, also schon gar nicht bei dieser Veranstaltung, weil die extrem oft Zurückhaltung basierte, eben zwischen extremen Antipoden in ihrem politischen Haltung.
00:17:51: Aber das ist die kreative Freiheit, die sich so eine Serie nehmen darf und ansonsten wäre es wahrscheinlich auch unerträglich, einfach nur Leute beim Aushandeln eines Abkommens irgendwie so was zu beobachten.
00:18:00: Ja, ich finde du hast recht.
00:18:01: Das ist eine gute Serie.
00:18:02: Die macht ein paar Sachen richtig.
00:18:04: Die hat halt auch irgendwie ein interessantes Thema einfach.
00:18:08: Es ist keine herausragende Serie, die wir wahrscheinlich hier am Ende des Jahres, in den besten Serien des Jahres erwähnen werden.
00:18:15: Was ich irgendwie noch ganz... Irgendwie, wo ich noch viel darüber nachgedacht habe, war, dass ja praktisch immer diese ganze Iran- und Atomprogrammnummer war ja jetzt wieder durch das Bombardement von Trump und so weiter, durch diese Eskalation, wieder total im Gespräch.
00:18:32: Und wenn man bedenkt, wie lange, wie viele Jahre damals verhandelt wurde, was für Anstrengungen unternommen wurden, um halt diesen namensgebenden Deal zu erreichen.
00:18:43: Und dann wird das dann im Prinzip alles wieder so wie so... Mit einem Wisch irgendwie wird das alles sozusagen wieder.
00:18:50: Das
00:18:50: ist aber auch, also deswegen guckt es sich an.
00:18:52: Es ist nämlich auch ein unterschwelliger Kommentar, der darin mitschwingt.
00:18:55: Ich habe den wirklich, ich habe das wirklich sehr intensiv geguckt, diese Serie.
00:18:58: Und es war damals, wo zwei Jahre später hat Donald Trump das, hat das halt gekündigt.
00:19:03: Hat es gekündigt, das
00:19:04: verfahren.
00:19:04: Genau.
00:19:05: Es war eine seiner ersten Amtshandlungen im Grunde genommen, die er gemacht hat.
00:19:09: Andererseits, da denkt man dann so, ja toll, der diplomatische Berserker Trump, der sowieso nur seine eigene Machtagenda verfolgt, aber es kommt schon auch... immer wieder zur Sprache von den Beteiligten dieser Serie, wo sie uns manchmal so zwischen den Zahlen, manchmal ganz offensichtlich mitteilen.
00:19:25: Mit wem ist sich die, mit wem diese, diese westlichen... Delegationen eigentlich da verhandelt haben.
00:19:30: Das war der Teufel.
00:19:31: Die Mullers, das ist wirklich unter allen Regimen, die es gibt in der Welt.
00:19:36: Es gibt da zwar auch liberale Aspekte im Land, sodass du sein kannst, wie du möchtest.
00:19:40: Aber wenn es in diesem Regime hart auf hart kommt, das sieht man auch an diesem Ingenieur, von dem wir zu tun haben, dann ist es ein absolut murderisches Regime.
00:19:47: Dann ist es totalitär bis ins letzte Detail.
00:19:50: Und dann wird halt immer wieder angesprochen, ihr lasst euch hier mit dem Teufel ein, Leute.
00:19:54: Ihr könnt mit dem Teufel keine Deals machen.
00:19:58: Das sind ja keine Verhandlungspartner im Iran, die machen reine Machtpolitik.
00:20:03: Und wenn es nicht nach deren Pfeife geht, dann drücken Sie alle Beteiligten.
00:20:07: Und trotzdem wird ja dieser Minister, den Sie da zur Verhandlung schicken, eigentlich recht menschlich gezeigt.
00:20:13: Er ist auch ein
00:20:14: Regime-Gegner eigentlich.
00:20:15: Also eigentlich ist er ein Oppositioneller.
00:20:17: Es ist kein Muller.
00:20:18: Warum ist er dann Minister?
00:20:20: Weil er für den diplomatischen Austausch in aller Welt gebraucht wird.
00:20:23: Da brauchen sie jemanden, der so ein bisschen konsoliant und repräsentabel ist und so was.
00:20:26: Und wenn sie da einen von ihren Hardliner hin schicken, dann kriegst du halt auch irgendwie, es geht ja darum, die Sanktionen irgendwie sowas zu beseitigen, die damals auf der Wirtschaft lasteten und so.
00:20:35: Wir sollten jetzt auch nicht zu tief einsteigen, weil es ist auch, egal ob man sich mit der Thematik auseinander gesetzt hat und sie kennt oder nicht, es ist auch sehr lehrreich das Ding.
00:20:45: Ich finde, man kann das so... Snackable war vielleicht nicht so der richtige Ausdruck, weil es halt doch irgendwie schwere Kosten ist.
00:20:50: Aber man kann das schon sehr gut gucken und sich davon auch unterhalten.
00:20:52: Aber
00:20:53: letzte Bemerkung zu The Deal, findest du das nicht irgendwie frustrierend, wenn man praktisch jetzt so eine ganze Serie dazu schaut, wie mit viel Mühe so ein politisches Ergebnis erzielt wurde?
00:21:09: und dann liest du bei Wikipedia, zwei Jahre später hat Trump das mit viel Mühe erreichte Abkommen gekündigt.
00:21:19: Ja, das ist deprimiert, aber es ist halt Trump, also der interessiert sich ja für gar nichts.
00:21:22: Deswegen ist es auch im Grunde genauso außer seiner Macht.
00:21:25: Deswegen ist es auch so, es kann allem passieren.
00:21:28: Wenn er weg ist, wird es vielleicht neu aufgenommen.
00:21:29: Wer weiß, was passiert zu was.
00:21:30: Die Diplomatie ist eine, es ist die Politik der kleinen Schritte.
00:21:34: Und die Frage kann man auch stellen, bei Diplomatie darf man da am Ende sagen, nichts war jemals umsonst?
00:21:41: Oder war es doch?
00:21:42: Die Frage, ob wir im Gespräch bleiben sollen, dass ein Wert an sich ist.
00:21:45: Macht euch eigenen Reim darauf.
00:21:47: Ja, kommen wir zu einer ganz anderen Serie, die heißt Schattenseite.
00:21:52: Die findet ihr in der ARD Mediathek, sechs Folgen von neun, dreißig bis fünf, vierzig Minuten Länge.
00:22:00: Könnt ihr ab dem siebzehnten Oktober sehen und am sechsten, zwanzigsten Oktober läuft das Ganze.
00:22:07: auch noch mal im ersten.
00:22:09: Jan, du hast dir die Serie gewünscht.
00:22:11: Wie kommen wir zu dem Vergnügen?
00:22:13: Zum einen kommen wir zu dem Vergnügen, weil ich sehr, sehr viel von Özgür Gilde dem halte, der hier auch aus Hamburg ist.
00:22:18: Deswegen kenne ich den auch persönlich.
00:22:21: Der ist einfach bekannt geworden mit Serien, also so mit Kiezmilieu-Studium.
00:22:25: Der hat Chico gemacht mit Dennis Moschito.
00:22:27: Der hat, ich glaube, die zweite Staffel Vorblocks gedreht.
00:22:30: Also eine von denen, ich weiß nicht genau, welche das war.
00:22:33: Ich kenne ihn vor allem, weil er sehr drei glaube ich, Wotan Wilke Möhring, Tatorte getreten.
00:22:40: Die sind ja nicht immer toll, aber er hat einen der besten getreten.
00:22:45: Der heißt... Alles, was Sie sagen, ist so ein Stoff über Wahrheit und Vorspiegelung von Wahrheit.
00:22:54: Also so was ist wahr, was ist falsch.
00:22:57: Sehr clever.
00:22:58: Ja, das ist ein guter Regisseur.
00:22:59: Ja, und ich fand ihn jetzt vor allem bemerkenswert, weil er sich viel im migrantischen Milieur aufhält.
00:23:03: Also auch mit Para, zum Beispiel, diese Serie, die noch so altersmäßig am nächsten jetzt an der Schattenseite dran ist.
00:23:10: Das sind Frauen in Berlin, ich weiß gar nicht ganz genau.
00:23:13: Berlin,
00:23:13: ja.
00:23:13: Berlin,
00:23:14: die alle so Anfang zwanzig sind.
00:23:16: Also nur unwesentlich älter als die Menschen, die jetzt in der Schattenseite vorkommen.
00:23:21: Da geht es nämlich vor allem um die... Sie wird als achtzehnjährige Glabel Nola, finde ich ein bisschen weird, weil sie kriegt an einer Stelle Hausarrest von ihrer Mutter.
00:23:31: Aber sie ist halt so irgendwie so an der Grenze zur Volljährigkeit.
00:23:34: Die kommt aus Berlin in die Brandenburgische Provinz in einer Stadt namens Vreso.
00:23:40: Das soll
00:23:40: in Brandenburg sein?
00:23:41: Das soll in Brandenburg sein.
00:23:42: Ja, die ist aber nicht.
00:23:43: tatsächlich wirklich gibt so.
00:23:45: Und da kommt sie.
00:23:46: einerseits gerät sie gleich in die Trauerfeier für einen Mitschüler, der sich offenbar innerhalb der Schule das Leben genommen hat.
00:23:55: zweites krasses Erweckungserlebnis innerhalb dieser Schule ist, dass auf dieser Trauerfeier eine Aula plötzlich auf praktisch jedem Handy der Leute, die dort sitzen, also zumindest bei den Kids, eine Schattenseite genannte App aufpoppt und darum bittet, diese Seite anzuklicken.
00:24:09: und wenn sie das machen, werden Geheimnisse von Mitschülern und Mitschülerinnen veröffentlicht.
00:24:14: In diesem Fall von Flavio oder Flavio, ich weiß es gerade nicht.
00:24:16: Flavio, glaube ich.
00:24:17: Flavio, dem ersten, der interessanterweise einerseits der großen Schulpolis ist und andererseits dieses Selbstmord, die Suizid-Opferlinus.
00:24:29: krass gemorbt hat und das womöglich mit auf seine Kappe geht, dass er sich das lieben genommen hat.
00:24:34: Das wird alles später noch erklärt.
00:24:35: Was wir jetzt erstmal sehen, ist, dass es halt immer wieder neue App-Aufrufe gibt, irgendwelche Leuten, irgendwelchen Leuten die Geheimnisse zu veröffentlichen und dass da praktisch alle Leute, die halt da so im Cast zentral sind.
00:24:50: inklusive Nola, die von Samira Breuer gespielt wird.
00:24:53: Wer sich erinnert, die hat bei Crank Berlin diese fantastische, diese fantastischen Azubi auf dem Rettungswagen von Bernd Schütz gespielt.
00:25:04: Und es werden halt alle immer weiter reingezogen in diesen Sumpf, es ist ja so Doxing, Mobbing, es gibt so andere Sachen, die diese Jugendlichen da oder diese spätjugendlichen irgendwie aufs Gemüt drücken.
00:25:16: Das ist sowas wie Bulimie und Gewalt, manipulatives Verhalten, es generell ein sehr niederträchtiges.
00:25:22: Wir haben da ja unlängst erst drüber gesprochen, so bei Euphorie.
00:25:24: Was sind das eigentlich für Jugendliche, die so krasse Leben alle haben, bei denen alles irgendwie immer so edgy ist und so.
00:25:30: Und das ist hier auch sehr vieles edgy.
00:25:33: Es gibt so Situationen, wo Lehrer was mit Schülern haben oder Lehrerinnen was mit Schülerinnen haben.
00:25:39: Die Eltern sind plötzlich ganz anderes, poppen sogar Heimlöse aus dem familiären Kontext, viele Geheimlöse aus dem schulischen Kontext.
00:25:46: Und es ist alles tatsächlich sehr, sehr drüber, wenn man so will.
00:25:50: Man wünscht keinem Kind an einer solchen Schule zu sein.
00:25:55: Aber das ist genau die Frage.
00:25:57: Wir haben eben auch kurz noch vor der Aufnahme des Podcasts darüber gesprochen, ob wir an die richtigen Ansprechpartner sind, um über solche Serien zu sprechen, die ein bis zwei Generation vor uns spielen.
00:26:07: Bleiben wir bei einer Generation, wir sind aber noch keine Großväter.
00:26:10: Ja,
00:26:10: sind wir noch nicht?
00:26:11: Nee, okay.
00:26:13: Aber es ist tatsächlich so, man kann diese Serie auch... Betrachten aus der Perspektive von Leuten, die nicht Jensie sind, bzw.
00:26:20: die ein bisschen früher schon geboren sind.
00:26:22: Weil ich finde, dass diese Serie einen sehr tiefen Einblick in diese Generationen nimmt.
00:26:28: Und das können auch sowohl Hannarieber und Jonas Ems diese Serie als Drehbuchautorinnen verantworten, als auch Özgür Gilde dem.
00:26:35: Der meint, die sind alle so jung, der ist gar nicht so jung.
00:26:38: Ich glaube, der ist sowas
00:26:39: mit der vierzig.
00:26:40: Ja, aber der hat noch eine Co.
00:26:44: Regisseurin, die heißt alles so ein Kuhn, die ist Jahrgang.
00:26:50: Das war so dreißig.
00:26:52: Ja, hat auch schon Druck gemacht.
00:26:54: Alle haben Druck gemacht oder Paare haben.
00:26:56: Hat
00:26:56: man ein bisschen das Gefühl.
00:26:57: Ja, ja,
00:26:57: alle jungen Filmemacherinnen.
00:27:00: Aber lass uns ruhig mal ein bisschen über den über den Typen reden, den ich vorher nicht kannte.
00:27:06: Auch daran sieht man wieder die Generation, den Generation Gap.
00:27:10: Jonas Ems, der wohl super bekannt ist, der hat auch den gleichnamigen Roman Schattenseite geschrieben.
00:27:19: Social Media Star, mit mehreren Millionen Followern.
00:27:22: Spielt ihr auch mit?
00:27:23: Spielt auch mit in einer, würde man sagen, eher Nebenrolle unter den Jugendlichen, weil er auch Schauspieler ist.
00:27:29: Er ist von Beruf, Autor, Schauspieler, Content Creator, Influencer und hat eben, wenn man auf Amazon Schattenseite sucht, nach dem Buch von ihm findet man die Roman Schattenseite, Doppelpunkt Tage der Wahrheit von Ein Kriminalromant zum Thema Cybercrime von Internetstar Jonas Ems steht da.
00:27:53: Kanntest du Jonas Ems vorher?
00:27:55: Ja, ja, ich kann.
00:27:56: Also vom Namen her kannte ich ihn auf jeden Fall.
00:27:59: So wusste, dass er eine relativ breit aufgestellte Internetpersönlichkeit ist oder Medienpersönlichkeit ist, aber es ist jetzt nicht so, dass sich sein Portfolio bis dahin verfolgt hätte.
00:28:09: Das ist auch nicht meine Welt, das ist nicht meine Generation, das macht andere Sachen als die, die ich snacke.
00:28:14: Also sagen wir doch erst mal, du hast ja schon erwähnt, wir haben ja neulich erst Euphoria mit Euphorie in unserem vorletzten Podcast, glaube ich, verglichen und lustigerweise lief ja Euphorie.
00:28:27: ebenso auf dem Münchener Filmfest wie Schattenseite und noch so ein paar andere ... ... Young Adult-Formate.
00:28:33: Also ich kenne ein paar Leute, die da gewesen sind ... ... und habe auch den einen oder anderen Podcast oder ... ... oder Pressebericht darüber gesehen.
00:28:40: Und viele Leute haben dazu, also viele Journalistinnen ... ... haben darüber geschrieben, dass das ja diese ... ... diese Young Adult-Stoffe ... ... wohl superpopulär sind, wie man auf dem Festival sah.
00:28:52: Und ich muss jetzt mal was Positives sagen, und zwar
00:28:55: die
00:28:56: ... Die Art, wie die jungen Leute miteinander reden, fand ich ungewöhnlich und fand ich sehr vermutlich authentisch, weil da ist sehr viel von der Wortwahl her sehr viel so für mich Fremdes oder was ich vielleicht so für meinen Kindern so ein bisschen aufschnappe.
00:29:20: Viele andere junge Dolstoffe fühlen sich für mich so an, als hätten ältere Kreative den Stoff so hingebogen, damit es mit jungen einigermaßen hinkommt.
00:29:31: Und das ist hier ein bisschen anders.
00:29:32: Da ist so ein beiläufiger... Humor, so eine beiläufige Sprache mit drin, die, glaube ich, die hat schon, die trifft schon einen Punkt.
00:29:41: Ich glaube, es ist sogar noch schlimmer, dass das nicht nur sonst solche Serien häufig von Älteren gemacht werden, sondern dass die in diesen Formaten auch noch versuchen, die Jugend den Älteren zu erklären.
00:29:52: Und dass dann immer so, wenn bestimmte Begrifflichkeiten fallen, dann werden die entweder einen Nebensatz noch mal definiert oder sie werden gar nicht erst in der Jugendsprache formuliert, sondern in der eigenen.
00:30:03: Sprache, die die Jugendlichen gar nicht verwenden.
00:30:05: Und hier ist halt so ein Begriff wie PAPES, zum Beispiel PAPERS für, ich erkläre es euch mal, für Skiffen, also große, große Blättchen, so was.
00:30:12: Die muss das nicht sagen, was es ist.
00:30:13: Sie sagt halt einfach, ich brauche PAPES.
00:30:15: Und dann kann man sich, wenn man es weiß, kann man sich ein, weiß man Bescheid, wenn man es nicht weiß, muss man sich ja mal Gedanken machen oder sowas.
00:30:20: Ich finde es auch tatsächlich, dass es sehr nah bei den Leuten ist.
00:30:23: Ich finde es auch... unglaublich gut gespielt von insbesondere zwei Personen, also von Samira Breuer, das ist eine der größten Perlen des deutschen Films, die spielt unglaublich authentisch, aber gleichzeitig hat sie trotzdem theatralische Wuchter drin, also das ist wirklich mit das Beste, was ich kenne aktuell im Fernsehbereich.
00:30:40: Und ihre beste Freundin, also die ihre beste Freundin wird, Tanja Nguyen, die ist auch so, die macht das auch ganz hervorragend.
00:30:47: Die
00:30:47: fand ich auch gut, ja.
00:30:48: Ich kannte
00:30:48: die nicht vorher.
00:30:49: Ich kannte die nicht vorher, nee.
00:30:51: Und das ist auch tatsächlich, das geht auch gleichzeitig, der Link ist dann gleichzeitig in die Kritik hinein, weil sämtliche, sämtliche Kids, die hier, die hier halt so sechzehn, siebzehn, achtzehnjährige spielen, sind im wirklichen Leben einiges älter, inklusive zum Beispiel Ludger Bökelmann, den einige Leute ja aus Discounter kennen.
00:31:07: Ich meine, der ist sowas wie sechsundzwanzig, glaube ich.
00:31:10: Und der sieht auch einfach so aus und dann redet so und so was.
00:31:13: Der ist so krass und Schule.
00:31:15: Ich kann das überhaupt nicht mit Worten beschreiben.
00:31:17: Ich check es nicht, warum sie so einen da rein besetzen.
00:31:19: Der macht das natürlich gut.
00:31:20: Der ist eine Charakterfigur.
00:31:22: Der hat eine bestimmte Art von Rolle, die er unheimlich gut füllen kann.
00:31:26: Aber der ist einfach kein Schüler.
00:31:30: Null.
00:31:30: Nichts an dem ist Schüler.
00:31:32: Und das betrifft einige so.
00:31:33: Es gibt noch andere Sachen, die man kritisieren kann daran.
00:31:36: Alle haben den selben Klingelton.
00:31:38: der immer zur selben Zeit klingelt, und zwar auch im Unterricht, wo die Kids hier bei ihrer Handys nicht ausschalten müssen.
00:31:45: Das wird gekifft und die Leute paffen.
00:31:50: Leute, dann lasst es, dann lasst sie nicht kiffen so.
00:31:52: Und die ganze Kleinstadt so sieht aus wie Berlin-Kreuzberg.
00:31:55: Simon ist der Freund von der Patrizia, ist Basketballer und du siehst es, er spielt Basketball, soll irgendwie von Albert Berlin gekastet werden.
00:32:03: Du siehst es ihm an, der Typ kann überhaupt kein Basketball spielen.
00:32:05: Die Basketball-Szenen sind nicht gut, das stimmt
00:32:07: ja.
00:32:07: Gibt euch mal bitte mehr Mühe.
00:32:09: Das ist wirklich schlecht.
00:32:11: Das
00:32:11: ist dann Budget, ne?
00:32:12: Vielleicht
00:32:12: ist es Budget.
00:32:13: Na
00:32:13: ja, oder dann besetzt du, suchst du dir halt einen Hauptdarsteller, der Basketball spielen kann, der zumindest zweimal dribbeln kann.
00:32:19: in der Ballwerk springt.
00:32:20: Und das ist wirklich peinlich, aber das macht dieser Serie, finde ich, es tut ihr keinen Abbruch.
00:32:24: Also die ist eh wirklich auch gut besetzt.
00:32:28: Du hast ja schon die meisten erwähnt.
00:32:29: Ich wollte noch mal Florian Geiselmann erwähnen.
00:32:32: Das ist dieser Typ.
00:32:33: Den habt ihr.
00:32:35: Jetzt bin ich als Tatort-Onkel schon wieder hier.
00:32:37: Kann ich mich profilieren.
00:32:39: Letzten Sonntag lief der Tatort Siebenschläfer aus Dresden.
00:32:43: Da hat er auch eine Episoden-Hauptrolle gespielt.
00:32:45: Als einer von zwei Kids, die aus dem Kinderheim abgehauen sind.
00:32:53: einer, der man beachten sollte.
00:32:55: Und ja, die anderen hast du schon erwähnt.
00:32:57: Den kaufe ich auch.
00:32:58: Das ist seine Altersstufe.
00:32:59: Der ist auch ein
00:33:00: bisschen jünger, der ist so zwanzig, einszwanzig.
00:33:02: Genau.
00:33:02: Und er kann das aber auch gut spielen.
00:33:03: Er kann auch so eine leichte kindliche oder jugliche Unsicherheit kann.
00:33:06: Total gut.
00:33:07: Also die Unsicherheit, die da spielt, die ist bahnbrechend.
00:33:10: Das ist ein herausragender Schauspieler, finde ich.
00:33:13: Also ich glaube, wir können festhalten, das ist echt super besetzt.
00:33:17: Die machen das zu alt, aber super besetzt.
00:33:21: Die Sprache ist super.
00:33:22: Ja.
00:33:24: Und in der Handlung sind halt sehr viele Klischees, die man halt aus diesen jungen Daltstoffen kennt.
00:33:31: Also es geht ja zum Beispiel, also diese Nummer, dass jeder ein dunkles Geheimnis hat, was so nach und nach aufgedeckt
00:33:38: wird.
00:33:38: Ich weiß nicht, das ist wahrscheinlich der zehnte, zwanzigste oder dreißigste.
00:33:43: sehr populär geworden, eine junge Dahlstoff, der damit arbeitet, mit der Aufdeckung von Geheimnissen.
00:33:49: Ich nach dem Motto, ich weiß, was du letztens auch mal getan hast.
00:33:52: Und irgendwann ist natürlich jemand schwul und das wird geoutet und so was.
00:33:55: Ja, gut,
00:33:56: die Art des Mobbings ist natürlich auch immer wieder ähnlich.
00:34:00: Also die Sachen, die einem... peinlich sind.
00:34:04: Die Sachen, für die man sich schämt, die werden hier natürlich alle benutzt bei diesen Erpressungsgeschichten.
00:34:11: Das ist so ein bisschen, na ja, auf der einen Seite sagst du, ja, das sind tatsächlich die Probleme oder die Dinge, vor denen sich die jungen Leute fürchten.
00:34:22: Auf der anderen Seite denkst du, ja, aber die Geschichte habe ich, diese Plot Twist, die hatten man halt schon tausendmal.
00:34:29: Erlebt.
00:34:30: Ja, und es ist halt so über explizit.
00:34:31: Es ist natürlich so.
00:34:32: die Frage, die sich bei solchen jungen Stoffen stellt, ist natürlich immer, was du letztes Mal auch bei euphorie gefragt hattest.
00:34:38: Ist es wirklich so krass bei den Kids?
00:34:40: Es geht es da wirklich so ab?
00:34:41: Nein, es ist natürlich komplett übertrieben.
00:34:43: Das könnten wir den Laden hier dicht machen.
00:34:44: Na ja, aber das weißt du nicht.
00:34:45: Also deine deine Tochter erzählt ihr ja auch nicht.
00:34:47: Also deine Kids erzählen ja nicht alles, was da wirklich abläuft und so weiter.
00:34:50: Ich bin nicht an solchen Schulen.
00:34:52: Ich traue dem wirklich zu, dass es da richtig runter und drüber geht, sowas.
00:34:57: Ende machen sie aber doch irgendwie ihre Abschlüsse.
00:34:59: Aber was ich wichtig finde daran ist, dass sie den Jugendlichen, die darin teilnehmen, mittlerweile zugestehen, ernsthafte Probleme zu haben.
00:35:07: Das war früher nämlich nicht so.
00:35:09: Früher, wenn Erwachsene über Jugendliche berichtet haben in ihren fiktionalen Stoffen, irgendwie ich haarete an der Familie, wenn da ein Kind Probleme hatte, dann hieß es irgendwie immer so im Subtext oder so richtig offensiv, Leute werdet erst mal erwachsen, dann seht ihr, was Probleme sind wirklich und so was.
00:35:23: Und die wurden einfach nicht ernst genommen.
00:35:26: von der wir hier reden, die muss die ganze Scheiße, die wir verzapft haben, auslöffeln.
00:35:30: Und die kriegen nämlich alles, was wir in den Sand gesetzt haben, da müssen die durch, durch diesen Sand.
00:35:35: Und deswegen haben sie alles recht darauf, dass wir ihnen ihre Probleme, die sie haben, ihre ganzen Sorgen und Nöte auch einfach zubilligen und sie das zum Ausdruck bringen können hier drin.
00:35:44: Das ist ja, die werden ja letztlich von Jensie gespielt oder was.
00:35:48: Ja klar, und wenn du sagst, früher hat man die Probleme nicht ernst genommen, das lag natürlich auch zum großen Teil daran, dass früher fast niemals junge Filmemacheres geschafft haben, eine Serie oder sowas im Fernsehen zu platzieren.
00:36:03: Und das ist halt heute anders geworden.
00:36:04: Genau, das waren, also ich weiß, du hast recht, das waren früher auch schon, das waren immer ältere Männer halt, die das
00:36:09: gemacht haben.
00:36:09: Ja, ältere Männer haben die Sachen geschrieben.
00:36:11: Ja, würde ich sagen, haben wir doch einen... unter dem Strich ein ganz positives Bild.
00:36:18: Ich habe total positives Bild auf dieser Serie, aber das liegt wirklich, das ist Character Driven.
00:36:22: Also ich finde die Figuren werden toll gespielt.
00:36:24: Es werden übrigens auch die Erwachsenen toll gespielt.
00:36:26: Ja, das stimmt.
00:36:27: Das ist auch so, es geht nicht nur darum, wie scheiße es für die Kids läuft, es geht auch darum, wie die Eltern damit klarkommen müssen und sie haben auch ihre Probleme und so weiter.
00:36:33: Und auch
00:36:34: die werden geoutet.
00:36:35: Auch die werden
00:36:36: geoutet.
00:36:36: Es ist wirklich, es ist tatsächlich so ein Multigenerationenstück, das das alle ernst nimmt auf ihrer Art.
00:36:43: Aber ein bisschen mehr Partei ergreift für die für die jüngere Generation.
00:36:46: Das finde ich auch richtig so.
00:36:48: Genau.
00:36:49: Wunderbar.
00:36:50: Kommen wir, ich weiß nicht, keine gute Überleitung.
00:36:55: Kommen wir zu unseren kurzen Themen und zu einem Dokumentarfilm.
00:37:00: Nee, es ist eigentlich eine Dokumentarserie.
00:37:02: Fünf Folgen, ca.
00:37:04: sechzig Minuten, von denen ich immerhin schon drei oder dreieinhalb Folgen gesehen habe.
00:37:09: Mr.
00:37:09: Scorsese.
00:37:11: ab siebzehnten Oktober zu sehen bei Apple.
00:37:15: Und wie der Name schon sagt, ist es ein sehr, sehr langer Dokumentarfilm oder eben eine Dokuserie über Martin Scorsese, der glaube ich jetzt zwei, achtzig oder dreieinachtzig Jahre ist, der an dieser Dokuserie auch mitwirkt, in dem er halt sehr intensiv interviewt wird.
00:37:35: Aber eigentlich ist das eine Serie von Rebecca Miller.
00:37:40: die ich jetzt erstmal nicht kannte, kanntest du sie?
00:37:44: Ja, ist durchaus mit prominenten Namen verbunden, das ist nämlich, die ist auch gar nicht mehr so jung, die ist neunzigzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntze ja, großen amerikanischen oder auch britischen Entertainmentkunst zu Hause ist.
00:38:13: Aber
00:38:13: saßen nicht mehrere ihrer Verwandten in irgendeiner Maschine, die ins World Trade Center geflogen ist?
00:38:18: Nein, ich habe
00:38:19: sie auch noch nicht interviewt.
00:38:22: Was hast du, wie viel hast du schon davon gesehen?
00:38:24: Ich habe
00:38:25: nur einmal kurz reingeguckt.
00:38:29: Du schreibst auch darüber.
00:38:31: Nee, das war mal ursprünglich geplant, aber ich gucke es mir bestimmt mal an, weil ich einfach Martin Scorsese
00:38:40: sage.
00:38:41: Das ist das italienische Aussprache.
00:38:43: Ja, wahrscheinlich hat jeder Mensch den einen oder anderen Scorsese Film gesehen.
00:38:49: Also für mich ist es durchaus auch besonders, weil so ab Raging Bull war, glaube ich, achtzig wie ein wilder Stier, der schwarz-weiß Film mit Robert De Niro als Boxer.
00:39:00: hab ich eigentlich auch jeden Scorsese-Film mitbekommen, wie er rauskam und wie alle Leute darüber gesprochen haben und so weiter.
00:39:07: Insofern ist es für mich auch so ein bisschen so ein Rückblick aufs eigene Leben und Kino-Leben und Filme, die man entdeckt hat.
00:39:17: Und es ist gleichzeitig auch noch ein wunderbarer New York-Film, weil Scorsese ist ja einer der großen New Yorker Filmemacher, der eben da aufgewachsen ist und der eben auch ... aufgewachsen ist in sehr, sehr einfachen und harten Verhältnissen in Little Italy, in Little Italy von Queens, also mit der omnipräsenten Mafia, die die ganzen Neighborhood da bestimmt hat, wo auch seine Familie verwickelt war, indem sie halt den gehorchen mussten.
00:39:46: Deswegen hat der Mann ja unglaublich viele wie kein anderer Mafia Stoffe verfilmt und Gleichzeitig hat er ja immer auch wieder religiöse Themen.
00:39:57: Also er war ja mal im Priester-Seminar.
00:39:59: Er wollte ja mal Priester werden.
00:40:01: Okay, ich will schon nicht.
00:40:01: Ich würde viel lernen.
00:40:03: Ja, ja.
00:40:04: Allein, selbst wenn man sagt, ach ja, Scorsese, die Filme, ja, ist ganz gut.
00:40:09: Den einen und anderen mochte ich.
00:40:12: Schaut euch bitte, wenn ihr Apple TV Plus habt, zumindest mal die erste Folge an, weil da, die ist komplett dem Scorsese, dem Aufwachsen seiner Kindheit und Jugend gewidmet.
00:40:22: wo man ganz, ganz viel über das New York von damals erfährt und über diese Mafia Strukturen.
00:40:28: Und das Geile ist, dass er sitzt da mit seinen alten besten Schulfreunden, die halt auch alles Männer Anfang Achtzig zusammen in so einem Café da und die erzählen sich wahnsinnig authentisch.
00:40:41: Und also so als wäre keine Kamera dabei von früher, allein das ist ganz toll.
00:40:46: Ansonsten geht halt dann jede Folge, geht halt dann so über ein paar Filme von ihm ganz großartig gemacht und montiert.
00:40:55: Eine der besten Dokuserien über Kino und Kinomacher, die ich in den letzten Jahren gesehen habe.
00:41:00: Also ein Absurdismus, Mr.
00:41:02: Scorsese bei Apple TV.
00:41:03: Okay, er hat das Boot, dass du hier gerade zu Wasser lässt.
00:41:06: Unbedingt,
00:41:06: also das ist ein Highlight.
00:41:08: Das müsst ihr euch angucken, wenn ihr euch auch nur ein bisschen... für Kino interessiert.
00:41:12: Aber wollen wir es nicht länger auswalzen?
00:41:14: Weil du auswalzen, weil du hast ja noch nichts gesehen.
00:41:18: Ich mache hier sozusagen erstmal ein bisschen Werbung.
00:41:20: Und du hast eingebracht noch als kleines Thema schwarze Schafe.
00:41:25: Ja, als ich das gesehen habe, das ist hier auf dem Filmfest in Hamburg lief.
00:41:31: Und da als Filmversion, die jetzt ausgewalzt wurde zu einer längeren Serie.
00:41:38: Also es ist tatsächlich so, es gab, wer sich erinnert, ein Film von Oliver Ries, wo er unter dem Label schwarze Schafe so eine Milieustudie aus Berlin gemacht hat, wo die halt so ein bisschen grotesk und da da ist es war, die sehr, sehr low-budget war, die aber durchaus Einfluss hatte damals.
00:41:58: Da ging es auch viel um migrantische Biografien und Leute, die sich halt irgendwie durchs Leben schlavuseln und so.
00:42:04: Und jetzt hat er halt knapp zwanzig Jahre später wollte, dass halt irgendwie so auf die Zeit auf die Entwicklung in den sozialen Medien und was die Gesellschaft mittlerweile mit sich selbst angefangen hat und so weiter umsetzen und hat daraus jetzt eine zehn mal zwanzig Minuten lange Serie gemacht.
00:42:21: Das ist so, weiß ich, so ein Inside-Klimawandel-Drogengrotesken-Ding.
00:42:26: Das spielt irgendwie so rings um einen Klimakamp auf dem Berliner Tempelhofgelände.
00:42:32: Und dann gibt es einfach verschiedene Einzelaspekte sowohl mit Frederick Lau, der irgendwie Bienen auf seinem Balkon züchtet oder hält.
00:42:41: Und gleichzeitig da seine irgendwelche Drogen lagert und die Bienen kriegen irgendwie was von diesen Drogen ab und sind fortan auf Speed.
00:42:48: Und das ist so ein bisschen die Geschichtslage, auf der wir uns bewegen.
00:42:51: Es sind halt so einzelne kleine Anthology-Geschichten, die sich mit miteinander verzahnen über die Serie hinweg.
00:42:59: Und ich dachte wirklich, das gehört aber so.
00:43:01: Geil, guck ich mir mal an.
00:43:03: Das ist unheimlich prominent besetzt.
00:43:04: Es ist unglaublich
00:43:05: prominent besetzt.
00:43:06: Es ist Jelle Hasis dabei, Marc Hosemann, Martin Brambach ist dabei.
00:43:10: Milan Peschle.
00:43:11: Milan Peschle.
00:43:11: Das sind so Leute, die teilweise auch vor vor zwanzig Jahren schon mitgemacht haben.
00:43:15: Also der Kast deckt sich so ungefähr.
00:43:17: Kennst
00:43:17: du denn diesen alten Film?
00:43:18: Weil ich hab, was ich darüber... Hab damals nichts von mitbekommen.
00:43:24: Und ich habe aber bei Wikipedia gelesen, dass das durchaus auch ein Kultfilm ist, dieser Alte.
00:43:29: Und das sozusagen, die Grundidee ist, ein Episodenfilm über so eine, über verschiedene Losertypen in Berlin.
00:43:37: Ja, der war viel weniger grotesk.
00:43:39: Ich habe ihn gesehen damals, das weiß ich noch, ich habe ihn im Kino gesehen, in so einem Programmkino, aber es ist schon ganz schön lange her.
00:43:45: Also ich habe jetzt nicht mehr viel Detail wissen, was ist aufgepoppt, aber es war viel weniger grotesk.
00:43:51: Es brillierte eher dadurch, dass es halt billig gemacht war und trotzdem keinen schäbigen Look hatte.
00:43:57: Es war tatsächlich damals ganz wichtig und es ging ihm auch darum, glaube ich, dem Oliveris, dass es damals nicht fördern gelassen hat oder nicht, dass er keine Förderung bekommen hat und damit ging er dann so ein bisschen hausieren.
00:44:07: Und es ist auch jetzt so, es hat wirklich viele Momente.
00:44:10: Ich finde aber tatsächlich das empfehlenswerteste daran ist, dass man es jetzt zwei Tage lang unter schwarzeschafe.eu glaube ich gucken kann oder sowas.
00:44:21: Ja schwarzeschafe.eu, weil schwarzeschafe.de ist so eine Anti-Rassismus-Webseite.
00:44:28: Da war ich nämlich erst.
00:44:29: Ihr könnt also zehn Folgen hat das insgesamt Und vom siebzehnten bis zum neunzehnten Oktober kann man das kostenlos komplett streamen auf dieser Webseite schwarzeschafe.eu.
00:44:41: Und danach gibt es nur noch die ersten drei Folgen kostenlos.
00:44:45: Und für den Rest muss man dann sozusagen da direkt was abdrücken.
00:44:48: Es sind interessantes Vermarktungsprojekt.
00:44:51: Meinst du bei diesem unglaublich prominenten Cast.
00:44:54: Wollte er das so haben?
00:44:56: oder warum hat das?
00:44:57: hat da nicht die ADID, ZDF, Mediathek oder Amazon oder so zu gestalten?
00:45:02: Ich glaube, er wollte das genau so.
00:45:04: Also er hat auch so.
00:45:06: in den Interviews, die er verbreiten ließ, muss man glaube ich sagen, sagt er auch ganz klar, dass er versucht, sich aus diesem Commercialisierungs- und Filmförderungs-Dschungel zu befreien.
00:45:18: Deswegen glaube ich, dass er das sehr bewusst macht.
00:45:20: Ich bin aber auch noch nicht in der Phase, wo ich richtig.
00:45:23: Ich habe es jetzt gesehen und bin aber noch nicht in der Recherche.
00:45:28: Und deswegen kann ich das gar nicht so genau sagen.
00:45:29: Ich möchte wirklich wenig Werten hier, was diese Serie betrifft.
00:45:35: Es kommt sich vielleicht gar nicht so gut weg, wie es sein sollte, wenn ich das als Kurztipp empfehle hier.
00:45:41: Macht euch mal ein eigenes Bild darüber.
00:45:42: Es geht wirklich drunter und drüber und das ist halt die Charaktere sind wirklich wild, ob das Ganze dann tatsächlich zu einer Stimmingserie zusammenpasst.
00:45:52: Das würde mich sehr interessieren, ob das andere mehr sehen als ich, weil ich sehe da nicht alles, was er sich, glaube ich, vorgenommen hat.
00:45:59: Aus irgendeinem Grund müssen ja diese ganzen provenenten Namen damit gemacht haben.
00:46:03: Vielleicht haben sie... doch das auf Grundlage dieses ersten Films.
00:46:07: Ich glaube auch, das ist tatsächlich das, weil er selbst spricht von einem Kultfilm.
00:46:10: Ich finde, wenn jemand etwas macht und nennt es selber Kultfilm, das ist mega peinlich.
00:46:15: So, das sollte man lassen.
00:46:16: Das können gerne andere sagen und dann darf man sich als Filmemacher ein bisschen lustig machen, vielleicht die Nase rümpfen und das aber so genießen, dass es dieses Label bekommt, weil es ja durchaus lukrativ ist.
00:46:27: Aber das ist so, nee, Kultfilm müssen andere sagen.
00:46:30: Und das ist so, es ist tatsächlich, hier passiert irrsinnig viel.
00:46:34: und ob es wirklich, ob nicht wirklich ein bisschen zu viel passiert, macht euch immer ein eigenes Bild.
00:46:38: Ja, das ist ziemlich übereit.
00:46:39: Also ich habe mir nur den Trailer angeguckt und Trailer sind natürlich immer eine Verdichtung.
00:46:43: Ja.
00:46:44: Aber es wirkte so ein bisschen wie Humor Akrobatik.
00:46:48: Sattelmotor, wie viel Gags und wie viel überzogen, das kriegen wir auf wenig Raum hin.
00:46:54: Also so, ich weiß nicht, ob du diese Anmoderation von Tommy Schmidt kennst.
00:46:58: zu seinen Podcast.
00:47:00: Da versucht er immer am Anfang so.
00:47:03: Also jedes zweite Wort muss ein eigener Gag sein.
00:47:08: Nur dass der, die da ist, dazwischen darf humorfrei stehen bleiben.
00:47:11: Und so ein bisschen kam ja da auch dieser Humor vor, der hier so durchschimmert.
00:47:16: Genau,
00:47:16: deswegen ist auch irgendwie Katharina Thalbach, musst du auf Kommentar reden.
00:47:19: Das ist die Pest.
00:47:21: Sie ist auch dabei.
00:47:22: Genau, das ist wirklich schrecklich.
00:47:24: Ich möchte auch einfach Katharina Thalbach nicht mehr als Katharina Thalbach sehen.
00:47:27: Ich habe wirklich genug gesehen von ihr.
00:47:28: Jetzt macht sie immer das Leiche.
00:47:31: Und deswegen so, daran merkt man, das ist halt auch oft Kommentare und dann auch noch gedichtet, schwieriges Terror.
00:47:36: Aber wie gesagt, guckt es euch an, jetzt habe ich doch ein bisschen mehr gepestet, als ich wollte, so was.
00:47:41: Vielleicht gibt es auch, es wird Leute geben, die das mögen.
00:47:43: Es ist wie der dickes Behen, wie der Berlin als eigenes Pointengehege, so.
00:47:49: Naja.
00:47:50: Gut, macht euch euer eigenes Bild auf schwarzeschafe.eu.
00:47:56: Ja, damit war's das für heute.
00:47:58: Auch eine noch der Streaming Podcast kommt zurück am kommenden Freitag, dem vierundzwanzigsten Oktober.
00:48:04: Am besten, ihr abonniert diesen Podcast, dann werdet ihr, das kennt ihr ja automatisch, informiert in eurem Podcast Player, wenn unsere nächste Folge verfügbar ist.
00:48:14: Kommentiert und bewertet uns Dort, ja, das ist wichtig für die Zukunft des Podcasts, weil je mehr Kommentare in diesen Abspielstationen stehen, desto schneller waren wir dann mal Menschen vorgeschlagen, die nach etwas in dieser Richtung Thema Filmserie, TV Streaming
00:48:32: suchen,
00:48:33: werden wir vorgeschlagen.
00:48:34: Wir freuen uns über Zuschriften und der Fernsehpodcast at web.de.
00:48:39: könnt euch auch gerne immer noch dazu äußern, ob euch das wöchentliche, etwas kürzere Format besser gefällt als die alte, etwas längere, vierzehn Tage Version.
00:48:49: Und ja, er empfiehlt uns auch gerne weiter im Freundes- und Bekanntenkreis.
00:48:53: Wir sind bei YouTube, wir sind bei Instagram, wir sind bei Facebook.
00:48:57: Und vor allem sind wir jetzt erst mal raus.
00:49:00: Bis zum nächsten Freitag.
00:49:01: Macht's gut, ihr lieben Leute da draußen.
00:49:07: Tschüss!