00:00:05: Auch eine noch, der Streaming Podcast.
00:00:08: Hallo ihr lieben Leute da draußen und herzlich willkommen zur achtzigsten Folge.
00:00:13: auch eine noch der Streaming Podcast.
00:00:15: Ihr hört den wahrscheinlich einzigen deutschen Podcast in dem Streamingdienste und Mediatheken, Blockbuster Serien und obscure kleine Dokumentationen Serien und Fernsehspiele gleichberechtigt nebeneinander stehen.
00:00:28: Jeden Freitag sind wir für euch da, die Journalisten Jan Freitag und Erik Leimann immer mit zwei größeren und zwei kurzen
00:00:35: Themen.
00:00:36: Heute haben wir hier eine Premiere bei auch eine noch, denn wir reden über drei Filme und nur eine Serie.
00:00:42: Sonst ist es ja eher umgekehrt.
00:00:44: Bei unseren beiden langen Themen stehen zwei süchtige ja gequälte Männer im Mittelpunkt einmal dokumentarisch, danach fiktional.
00:00:54: Wir reden über den Netflix-Filmen Babo, die Haftbefehlstory, über den man schon seit Wochen erstaunliches munkelt, gleich mehr dazu.
00:01:03: Und danach schauen wir uns Colin Ferrell im Film Ballad of a Small Player an.
00:01:09: Der kommt ebenfalls bei Netflix und ist der neue Film von unserem deutschen Oscar-Helden, Edward Berger, bekannt von im Westen.
00:01:16: nichts Neues und zuletzt Konklave.
00:01:19: In unseren kurzen Themen reden wir über die neue Stephen King Serie E's.
00:01:24: Willkommen zu Dairy bei Sky and Wow und über den Apple-Katastrophenfilm The Lost Bus mit Matthew McConaughey nach dem Triebuch von unter anderem Brad Inglesby, den wir hier zuletzt mit seiner Serie Task
00:01:38: abgefeiert haben.
00:01:40: Aber erstmal sage ich... Hallo, lieber Jan.
00:01:44: Hey, Eric.
00:01:45: Wir reden ja gleich über zwei mehr oder weniger haltlose Männer und über zwei Filme, in denen es um Sucht geht, nicht um Sexsucht, wie erst vor Kurzem in unserem Podcast über Naked, was ja in der ARD Mediathek läuft, über ein Sexsüchtigen, sondern hier geht es einmal um Drogen, vor allem um Kokain, und dann geht es
00:02:06: um Spielsucht.
00:02:07: Das bringt mich zur Frage, in welchem Lebensbereich, lieber Jan, Und bist du suchtgefährdet?
00:02:14: Ich habe eine ganz geile Zauberkraft.
00:02:15: Es ist wahrscheinlich behaupten, dass mindestens achtzig Prozent aller Leute, die denken, kein Problem mit Drogen zu haben.
00:02:22: Aber ich kann tatsächlich mit Raustrogen richtig gut umgehen, womit ich nicht gut umgehen kann, ist Zucker, Kaffee.
00:02:29: Und also wenn man jetzt noch von einer Sucht oder etwas, wo man etwas zu viel sehen sucht und etwas zu viel Gier hat, reden möchte, dann vielleicht noch nach Bestätigung.
00:02:41: Aber ansonsten bin ich relativ
00:02:42: so frei.
00:02:42: Also sag ich noch ein bisschen häufiger hier, lieber Jan, dann bist du noch besser drauf.
00:02:46: Lieber Jan, ist noch keine Bestätigung?
00:02:48: Nee,
00:02:48: das reicht dir noch
00:02:49: nicht.
00:02:49: Ne, das reicht mir noch nicht.
00:02:50: Ja, eine meiner Süchte geht jetzt wieder los.
00:02:53: Ich bin nämlich süchtig nach Weihnachtsgewürzen.
00:02:56: Also sprich vor allem Spekulatius und Lebkuchen.
00:02:59: Das ist ja schrecklich,
00:03:00: Armer Kerl.
00:03:01: Ja, du kennst ja diese ganz großen Packungen, wo so drei Lagen Spekulatius drin sind.
00:03:06: Da habe ich dann teilweise früher wie ein Süchtig.
00:03:09: einige gegessen und den Rest in Mülleimer geschmissen.
00:03:12: Aber bunkerst
00:03:12: du die dann bis August?
00:03:14: Nein,
00:03:14: nein.
00:03:16: Ich bin immer froh, wenn die Dinger dann im Januar nicht mehr zu kaufen sind und bin immer entsetzt, wenn sie mittlerweile schon Ende August wieder in den Läden stehen.
00:03:24: Ja, okay.
00:03:25: Aber gut.
00:03:26: Fürsterliche Sucht, aber Kerl.
00:03:27: Hätte ich lieber Heroin, glaube ich.
00:03:29: Aber kommen wir zu noch härteren Suchtstoffen, beziehungsweise zu dem Dokumentarfilm Babu.
00:03:36: Die Haftbefehl-Story, ja ungefähr neunzig Minuten, vielleicht paar Minuten länger, ab achtenzwanzigsten Oktober auf Netflix zu sehen.
00:03:47: Ja, ich habe vorhin gesagt, es ist ein Film, über den man schon im Vorfeld ein bisschen gehört hat.
00:03:52: Ich habe so ein bisschen lose Kontakte zu Menschen, die mit der Produktion zu tun hatten bzw.
00:03:59: die Leute kennen, die noch mit zu tun haben.
00:04:01: Und alles, ich habe immer wieder gehört in den letzten Wochen.
00:04:05: Ey, dieser Film, der bei Netflix jetzt kommt, über Haftbefehl, der ist so krass, der Typ ist so krass, so was hast du noch nicht gesehen und ich bin total gespannt und so.
00:04:16: Hattest du auch vorher irgendwas von dem Film gehört?
00:04:18: Nein, ich wusste, dass er kommt.
00:04:21: Lass mal den machen.
00:04:21: Genau,
00:04:22: also ich wusste, dass er kommt, so, das hatte ich einfach in den Ankündigungen von Netflix gesehen.
00:04:27: Und hat mich aber nicht tiefer beschäftigt, weil ich mich auch generell nicht tiefer mit Haftbefehl beschäftigt hatte.
00:04:32: Also ich kann ihn also auch so als Hip-Hop-Fan kann ich ihn total wertschätzen, weil er hat einen eigenen Flow, hat einfach einen sehr, sehr eigenen Rap.
00:04:41: Hat auch eine eigene Sprache, ne?
00:04:42: Hat eine eigene Sprache, das wird auch wirklich auch richtig.
00:04:45: Leute, die aus einer sehr, sehr kultivierten Ecke kommen, also auch in den Qualitätsmedien und sowas, die feiern den enorm für seine Poesie und für die Art, wie er es halt aus dem Inneren nach außen rotscht und so.
00:04:56: Wir sehen jetzt aber erst mal, wie lang ist das Ding, es ist so
00:04:59: so
00:04:59: anderthalb Stunden, ja.
00:05:01: Wir sehen erst mal Gangster-Rapper beim Gangster-Rapper sein und Gangster-Rappen zu.
00:05:05: So, und das ist halt am Anfang ist es tatsächlich so, es steigt zwar damit ein, dass wir ihnen dabei sehen, wie er so eine kleine Konfession los ist und sagt so, dass es so nicht weitergeht.
00:05:14: Da kommt da gerade aus einer Therapie, ist jetzt nicht gespeulert, weil es wirklich die erste Szene ist, als er sich auf den Sessel setzt.
00:05:19: Und ansonsten sehen wir ihn dabei, wie er zum erfolgreichsten Rapper Deutschlands geworden ist.
00:05:24: Ich glaube, das ist
00:05:30: er.
00:05:31: Ja,
00:05:32: das ist lange dabei.
00:05:34: Wir wissen ja seit Toni Soprano spätestens, dass auch Gangster Gefühle zeigen dürfen und das tut er hier.
00:05:42: Juan Moreno, wahrscheinlich die meisten aus den Enthüllungen um Klaas Relozios beim Spargel, beim Spargel im Spiegel kennen.
00:05:51: Der Spargel, das bekannte deutsche Nachrichtenmagazin.
00:05:54: Er
00:05:55: erzählt halt nicht nur die Erfolgsgeschichte, sondern eben auch die Misserfolgsgeschichte, weil wir relativ bald erfahren, dass er ein schweres Drogenproblem hat.
00:06:04: Er hat aber seine Suchprobleme, er hat viele Ursachen und Ausprägung, also eine Koksucht ist das eine, aber er hat auch einfach seit fünfzehn Jahren, wahrscheinlich sogar noch länger.
00:06:14: ein Leben am Anschlag, in jederlei Hinsicht.
00:06:17: Er ist ein selbst und geltungsüchtiges, hochprofessionelles, also in jeder Hinsicht professionelles, gleichzeitig aber auch irgendwie empathieloses, sehr, sehr drogenaffines Genie.
00:06:28: Das ist so das, worauf sich alle einigen.
00:06:30: Er ist halt in seiner Musik, wenn es darum geht, Musik zu machen, dann ist er immer auf der Suche nach dem besten Hook, nach dem, was wirklich optimal ist für diesen Song.
00:06:40: Es kann aber dann sein, dass er, wenn die Aufnahmen für diesen Song anstehen, das hat zwei Tage.
00:06:43: zu spät kommt oder auch mal zwei Stunden oder auch mal zwei Wochen.
00:06:47: So was.
00:06:47: Das heißt, er ist einfach total getrieben von allem, was, was halt, was ihm im Weg steht und was ihm gleichzeitig aber auch berühmt gemacht hat.
00:06:53: Und das erzählt uns Juan Moreno mit einer sehr, sehr eindringlichen Bild- und Tonsprache.
00:06:58: Ja, es ist, also ich bin etwas hängen geblieben bei dem Wort professionell, weil also in dem Film kommen ja die anderen Figuren sind einmal seine Frau.
00:07:08: Und die beiden Kinder, die sind noch ziemlich klein, die spielen ja auch eine Rolle.
00:07:13: Er hat noch zwei Brüder, einen älteren Bruder und einen jüngeren Bruder, der auch Rapper ist.
00:07:18: Die haben noch relativ viel Screentime.
00:07:21: und natürlich neben den ganzen Prominenten, die über ihn reden, wie Jan Delay oder andere, gibt es auch sehr viele aus seinem Umfeld, Management, Label.
00:07:33: Und also alle reden eigentlich davon, dass er absolut unsteuerbar ist, also dass er in keinster Weise kontrollierbar ist, dass er wirklich keinelei Termine einhält, das beim Konzert nicht weiß, ob er überhaupt in der Lage dazu ist, aufzutreten oder halt so mit Drogen vollgepumpt ist, so abwesend, dass entweder gar kein Konzert möglich ist oder
00:07:59: eben
00:08:00: nur ein desaströses.
00:08:02: Man kann jetzt natürlich sagen, Ja, das ist doch so eine typische Rockstar-Geschichte, ob jetzt Rock oder Rapstar, das hat man ja schon tausendmal gesehen, das Drogenproblem und so weiter.
00:08:11: Ich finde, das Besondere an diesem Dokumentarfilm ist, wie krass, wie haltlos sich der Haftbefehl tatsächlich dort präsentiert.
00:08:25: Also es gibt ja haltlos,
00:08:26: was heißt
00:08:27: das?
00:08:27: Haltlos im Sinne von?
00:08:28: er versucht gar nicht mehr irgendwie noch so ein bisschen die Form zu wahren, sondern Er sagt, Leute, ich bin Wrak und ihr könnt das sehen hier.
00:08:38: Ich zeig das auch.
00:08:39: Es gibt ja diese eine Szene am Ende des Films.
00:08:43: Da kommt der Moreno mit seinem Co-Regisseur.
00:08:47: Du willst
00:08:47: jetzt aber nicht das Ende des Films erzählen.
00:08:49: Sorry, also kurz herzlichen oder brecher.
00:08:51: Also klingt gerade so, als wenn du das machen würdest.
00:08:54: Ja, es
00:08:54: würde ich jetzt was machen.
00:08:56: Nein, sagen, dann formuliere ich es anders.
00:08:59: Es gibt Momente, da sagen selbst die Filmemacher, ich glaube jetzt müssen wir aufhören zu drehen und dann sagt der Haftbefehl aber, ne dreht weiter, das ist ehrlich deutlich, ich will euch kein Scheiß erzählen.
00:09:11: Und das macht glaube ich diese Härte oder dieses Commitment von Haftbefehl
00:09:19: eben...
00:09:21: sich so krass am Abgrund zu zeigen, das ist das Besondere dieses Films.
00:09:25: Ja, sein Visier ist komplett offen.
00:09:28: Er hat seinen Panzer abgelegt, wahrscheinlich hatte er früher einen, sonst hätte er nicht mit diesem Lifestyle nicht so lange und top bleiben können.
00:09:35: Ich finde tatsächlich auch ein Aspekt, der unglaublich dafür spricht, wie offen er ist und wie wenig... eigentlich reflektiert.
00:09:43: was mit ihm hier gerade in diesem film kontext passiert ist dass er seine familie inklusive seiner kinder die ganze zeit voll ins bild setzt.
00:09:49: das ist normalerweise leute prom.
00:09:51: promis auf seinem niveau haben haben eine große Verschlussdynamik, was ihr engstes Umfeld betrefft.
00:09:56: Und Kinder werden da, wenn überhaupt gezeigt, dann wird dann von Kopf bis Sucher pixelt.
00:10:00: Die sind die ganze Zeit im Bild.
00:10:01: Ja
00:10:01: und wenn und wenn sie gezeigt werden, wie ganze Familien, dann sind sind das durchvermarktete Geschichten.
00:10:07: Ja.
00:10:07: Das ist der Motto, ich mach hier, kriege eine Menge Kohle dafür, dass ich meine Familie zeige, dieses Doku-Soaps über irgendwelche Familienangehörigen von irgendwelchen Stars.
00:10:17: Das gibt's ja auch, aber... Ja, was auch krass ist, ist, wie sich seine Frau, die ja nun wirklich ein... Päckchen ist fast noch untertrieben, eine riesen Tonne zu tragen hat mit diesem Mann, wie die sich hier auch outet, die ist ja fast genauso authentisch, nur halt ohne Drogenfrakt zu sein wie der Haftbefehl selbst.
00:10:41: Ja, die haben wirklich alle Emotionsschotten offen und deswegen finde ich es auch hart zu gucken.
00:10:45: Also ich finde, das ist kein einfacher Doku-Stoff und ich kann ihm auch... Fast nicht, ich kann ihn kaum folgen.
00:10:52: Wenn er wirklich, man hat das Gefühl, er ist in diesen Situationen, wo er bei Morino sitzt, ist er voll drauf.
00:10:58: Der hat so krasse Steckys und der ist so drüber in allem, was er macht und tut und so was.
00:11:04: Und ich kann das kaum ertragen, ihn anzugucken.
00:11:06: Es ist aber natürlich trotzdem hochinteressant.
00:11:09: Und es ist auch ganz toll.
00:11:10: Es gibt so eine Szene, wo sein A&R-Chef von Universal mit dem fantastischen Namen Max Münster, ich kann mir gar nicht vorstellen, was er heißt.
00:11:18: Der feiert halt so ein bisschen diesen Ego-Trip, auf dem sich Haftbefehl befindet, weil der halt extrem produktiv ist am Ende doch.
00:11:25: Er hat ein paar der wichtigsten Hipperplatten Europas, also Deutschlands und Europas rausgebracht.
00:11:32: Und er sagt dann aber... Und irgendwann kommt die Erkenntnis, es ist so lange witzig, bis es nicht mehr witzig ist.
00:11:37: Und dann merkst du, als er das sagt, dass er damit diesen eigenen Erkenntnisprozess für uns noch mal offenlegt, so was.
00:11:44: Die Leute, die mit ihm zu tun hatten, die waren alle total geflasht von diesen Typen, der mit allem Wasser anfasst, wird zu Gold, also wird zu Popkultur Gold.
00:11:53: Und bringt ihm jede Platte, bringt ihm Dutzende von goldenen Schallplatten und so weiter.
00:11:57: Aber mit jeder von diesen Schallplatten, die er produziert, bricht er sich ein Stück selbst aus seiner Seele raus.
00:12:03: Und das ist so diese ganzen Erkenntnisprozesse und Gewinne, die diese Leute hier für uns entfalten.
00:12:08: Das ist hochinteressant.
00:12:10: Ja.
00:12:11: Und interessant finde ich auch, dass ja über die Brüder und über Archivmaterial auch... Ja, seine Backstory erzählt wird, also wie er aufgewachsen ist mit einem sehr, sehr schwierigen Vater, der sich dann halt aus Leben genommen hat, als er vierzehn oder fünfzehn ist, wie die ganzen Familie, wie die Brüder damit klargekommen sind.
00:12:32: Das machen sie teilweise mit Archivmaterial, teilweise aber auch mit Re-enactment.
00:12:37: Ja,
00:12:38: das führe ich.
00:12:39: Da habe ich auch gedacht, okay, musstet ihr das so machen?
00:12:43: Klar, dadurch ist mehr I-Candy da, man muss sowieso sagen, dass das Furios inszeniert ist.
00:12:49: Also sonst würde es wahrscheinlich dann auch in der ARD Mediathek laufen, nicht bei Netflix.
00:12:55: Die haben schon auch die Konzerte vom Schnitt her.
00:13:02: von der Bildgewalt.
00:13:04: Das hat schon richtig Rums das ganze.
00:13:07: Ich finde auch, wie ein Actman ist okay.
00:13:08: Das ist halt einfach ein Element unter vielen.
00:13:10: Wenn du das übertreibst, dann wird das irgendwann manieriert.
00:13:13: Es gibt ab und zu mal so kleine Sequenzen, wo was nachgestellt ist.
00:13:16: Ja, das
00:13:16: sind solche Sachen wie, keine Ahnung, wenn sie von ihrem Vater erzählen.
00:13:19: Die Brüder, der halt jetzt schon lange verstorben ist, deswegen kann man.
00:13:23: Und klar, es gibt dann so ein paar alte Super-Acht-Aufnahmen aus irgendwelchen Urlauben, aber weil das wohl ein sehr spezieller Mann war, der auch mit Sucht zu tun hatte und auch mit Gangster-Toumen, mit Verbrechen, werden dann so Szenen nachinszeniert.
00:13:41: Wenn Sie dann sagen, ja, also das war so ein Typ, wenn der in Raum betrat, dann haben alle geguckt, er hatte so eine Aura.
00:13:46: Okay, und dann stellen Sie es halt nach, es ist relativ sanft und es ist auch sehr cinematografisch inszeniert, also es ist jetzt nicht so eine... Wie hier Akk'n Zeichnix Y irgendwie, so ein Low-Budget-Reenact.
00:13:59: man das schon auch gut gemacht.
00:14:01: Ich finde es in Ordnung.
00:14:03: Trotzdem, klar, man kann das immer diskutieren, ob es im Rahmen von so ner Doku Sinn macht, das ist ja nicht mehr ganz so populär wie noch vor ein paar Jahren.
00:14:11: Es ist ein mega, mega interessantes Format.
00:14:13: Ich finde halt, es ist natürlich... ... am Ende eine ganz schöne PR-Sause für ihn.
00:14:19: Also er kriegt einfach echt ... ... die Frage ist, braucht er noch PR?
00:14:22: Braucht er
00:14:22: die?
00:14:22: Ich wollte gerade sagen, ... ... er braucht eigentlich keine PR, ... ... er braucht vor allem ... ... Therapie,
00:14:26: Retro
00:14:28: ... ... und ... ... naja, es ist im Prinzip ... ... es ist eine Doku über Selbsthass.
00:14:33: Ja.
00:14:33: Weil ... ... es gibt ja einige Szenen auch da drin ... Keine Ahnung, es gibt eine Szene, da deutet er auf dem Foto, wo seine Kinder drauf sind und dann redet er, wahrscheinlich ist er da auch voll auf Droge.
00:14:47: Das ist der Grund, warum ich noch lebe.
00:14:49: und dann zeigt er auf sich und sagt, das ist das große Arschloch.
00:14:54: Ich glaube schon, dass das irgendwie... dass selbst hast dann ganz großes thema ist in dem film
00:14:59: kann ich nicht beurteilen.
00:15:00: so tief kann ich nicht in die reingucken.
00:15:02: ich unterstelle ihm grundsätzlich in alle richtungen alles.
00:15:05: also ich könnte ihm genauso gut unterstellen dass das alles mit vollständigen kalkül gemacht wurde.
00:15:11: so keine ahnung kann ich kann ich nicht beurteilen.
00:15:13: so das ist aber eine person die so exaltiert ist wie er ist.
00:15:17: natürlich ist sich auch ihrer wirkung durchaus bewusst selbst auf koks.
00:15:20: aber koks ist eine.
00:15:21: Also es macht wirklich, das macht Menschen kaputter als jede andere Droge, die man sich vorstellen kann.
00:15:27: Ja klar, es hat sicherlich so tief in seine Persönlichkeit reingekrochen, dass das irgendwie eine Mischung ist aus total authentisch.
00:15:37: Das ist das Faszinierende an dem Film.
00:15:39: Und ja, wir sehen aber auch eine authentische Kuchsfigur.
00:15:43: Ja,
00:15:44: guckt euch an, es ist wirklich mitreißend.
00:15:46: Es ist wirklich eine mitreißende Dokumentation, aber sie ist auch nicht einfach... zu verdauen.
00:15:51: Und es ist wie bei so vielen Formaten, die wir in diesen Tagen besprechen, eine Suizidwarnung am Ende des Dokumentars.
00:16:00: Wahrscheinlich nicht zu unrecht.
00:16:03: Ja, genau.
00:16:04: Ja, kommen wir zu dem anderen Thema, zu dem anderen Suchthema.
00:16:08: Und das ist wirklich sehr besonders, weil wir haben, wir zeichnen ein bisschen früher auf, weil Jan im Urlaub ist, eine Woche.
00:16:16: Wir waren heute morgen um zehn in einer Kinobreview.
00:16:21: Wir saßen sogar nebeneinander und haben uns den neuen Edward Berger Film Ballad of a Small Player mit Colin Furell angeguckt.
00:16:29: Das ist ein Film der ab sechzehnten Oktober wahrscheinlich eher so für kurze Zeit im Kino zu sehen ist.
00:16:36: Und ab neunzwanzigsten Oktober könnt ihr ihn auf Netflix sehen.
00:16:42: Hundert eine Minute lang.
00:16:45: Und Jan, worum geht's in Ballad of a Small Player?
00:16:48: Ich soll es sagen.
00:16:49: Mach du mal, ich habe bei dir anderen schon alle vorgeschritten.
00:16:52: Mach
00:16:53: doch auch mal deine Arbeit hier.
00:16:55: Also in Ballad of a Small Player, was nach dem gleichermaßen heißen Roman ... inszeniert wurde, spielt Colin Ferrell den Glücksspieler Doyle oder Lord Doyle, der in der Casino-Welt von Macau, ja, lebt in einem Casino, ist in einer Luxus-Suite, wohnt und der offensichtlich, ja, ein spielsüchtiger, professioneller Spieler ist, der aber Probleme hat, seine Rechnung dort zu begleichen.
00:17:29: Und naja, wie das immer in so Spielertrahmen ist, wir hatten ja neulich hast hier eine Spielserie mit High Stakes, ist natürlich immer die Frage, wann hört man auf und wie wird man wieder in die Sucht zurückgezogen und mit diesen Themen und ja auch mit noch existenzielleren Problemen rund um Schuldenspielsucht.
00:17:54: Wie geht man damit um?
00:17:55: Wo belügt man sich selbst?
00:17:57: Worauf hofft man?
00:17:58: Wovor hat man Angst?
00:18:01: Wird in diesem Film erzählt.
00:18:04: Ja,
00:18:04: wobei das ist ja, also wenn wir das jetzt mit High Stakes vergleichen wollen würden, was man theoretisch tun könnte.
00:18:12: In High Stakes geht es ja nicht um Sucht.
00:18:15: Es hat ganz andere Metarebenen.
00:18:17: Hier ist wirklich die Sucht, ist der treibende Faktor an dem Ganzen.
00:18:20: Das ist eine Durch- und Durchsuchtaffine.
00:18:23: Persönlichkeit, die halt vor allem das Geld anderer Leute verzockt, weil er offenbar schon längst broke ist und dann halt sowohl psychisch wie auch physisch aber auch monetär kollabiert in diesem Zusammenhang und versucht halt das, was viele Leute in diesen Suchtkontexten machen, versucht so den Teufel mit dem Bezwupp auszutreiben oder wie man sagt.
00:18:42: Das heißt, er macht immer mehr Schulden und versucht mit diesen Schulden jetzt, aber man hört das öfter so, heute gewinne ich, heute ist der Tag, an dem ich gewinne.
00:18:49: Genau.
00:18:49: Und dann noch höhere
00:18:51: Einsätze, noch
00:18:52: größeres Spiel.
00:18:53: Und dann kriege ich alle die Schulden zurück und dann werden die alle ausbezahlt.
00:18:57: Also sozusagen eine Geschichte von maximalem Einsatz, aber auch... von maximalem Absturz.
00:19:05: Genau.
00:19:06: Also es macht auch, Edward Berger macht das ganz interessant, weil er ihn so zwischen zwei Frauen setzt.
00:19:12: Das gibt ihm ganz viel eine besondere Note, dass zum einen eine so eine Detektive im Auftrag eines Inkasso-Unternehmens oder sowas, die von Tilda Swinton gespielt wird, die ihn dazu bringen soll, dass er innerhalb weniger Tage seine Schulden von fast einer Million Pfund oder sowas bezahlt, die er irgendwie so einer alten Lady abgezogen hat.
00:19:32: Und auf der anderen Seite ist eine Frau, die Spielsüchtigen Kredite gibt.
00:19:37: Die ist aus Macau selbst, die als Dauming, glaube ich, oder so.
00:19:41: Und die ist aber irgendwie auf seiner Seite.
00:19:43: Also mit der hat da irgendwie so eine Beziehung, oder dass die in diesem Film jetzt irgendwie so Love-Interests eine größere Rolle spielen würden.
00:19:50: Aber sie sind schon irgendwie einander zugewandt, sowas.
00:19:53: Also es gibt, glaube ich, wenn ich mich richtig erinnere, gibt es keine einzige erotische Szene oder sowas?
00:19:58: Ne, aber es gibt schon also so eine gewisse... Ich glaube,
00:20:03: da hast
00:20:04: du gerade noch die Fingern gemacht, als die Szene kamen.
00:20:07: Aber die knutschen noch nicht oder so.
00:20:10: Nein, nein,
00:20:10: nein.
00:20:10: Hände werden, glaube ich, gehalten.
00:20:12: Es bleibt so ein bisschen umgefähren und es ist tatsächlich so, man merkt insbesondere dieser Figur, dieser Daumen, irgendwas stimmt da nicht.
00:20:19: Irgendwas ist an dieser Geschichte merkwürdig.
00:20:22: Irgendwas geht über diesen Bereich der Spielsucht hinaus und über diese Tatsache, wie er da in diesem Glitzer entfernen und Macau, wo überall... nur Zockautomaten sind und alle Leute irgendwie am Datteln sind.
00:20:35: Irgendwas ist da so fast schon so was überphysisches, so was Metaphysisches, fast so mystisches.
00:20:42: Also das ist etwas, was die ganze Zeit mitschwingt, weil Edward Berger das auch als so einen fübrigen Höllenritt einer verlorenen Seele inszeniert.
00:20:49: Also die Kamera ist teilweise so dicht am Gesicht von Colin Farrell, dass du die Poren siehst, aus denen er schwitzt.
00:20:56: Der ist eh die ganze Zeit am Schwitzen und so.
00:20:59: Man merkt die ganze Zeit, irgendwas ist da im Busch.
00:21:02: Aber das ist halt, es wird sich erst zum Ende hin, gewinnt man so ganz langsam Erkenntnis darüber, was da passiert sein könnte.
00:21:08: Da kann man nicht mal ansatzweise was drüber erzählen.
00:21:11: Ja, es wird zumindest auch in der Vorschau als Mystery-Thriller.
00:21:16: Genau, ist Mystery-Trinn.
00:21:17: Da ist
00:21:18: ein bisschen Mystery-Trinn, ja, genau.
00:21:21: Genau, es ist halt so Real Mystery oder wie nennt sich das?
00:21:25: Wie gesagt, ich würde da nicht zu viel darüber erzählen, ich würde mich eher dieser Art und Weise der Inszenierung von Edward Berger widmen, weil ich nicht genau weiß, ob ich es geil fand.
00:21:36: Also, es ist toll gefilmt, er hat eine unglaublich gute Bildsprache, er weiß, er weiß, die Kontraste aufzubauen, er weiß, wie man, wie man, also diese, diese... Das ist das komische Olympus des Zockens, Macau, wie man das in Kontrast setzt, zu den seelischen Abgründen, in denen sich die Leute darin befinden.
00:21:54: Und das ist ja quasi, das ist ein Riesendealer.
00:21:56: Macau ist ein Riesendealer, um Leute süchtig zu machen.
00:21:59: Das Ertragsprinzip ist es, Leute dazu zu bringen, mehr Geld auszugeben, als sie haben.
00:22:03: Ich habe noch mal über Macau nachgelesen.
00:22:06: Also wir kennen hier alle so ein bisschen die Geschichte von von Hongkong, was ja britische Kronkolonie war und an China zurückgegeben werden musste, wo sich natürlich diese spezielle Hongkong-Kultur gebildet hat.
00:22:20: Und das Makau ist ja nur so fünfvierzig oder fünfzig Kilometer entfernt von Hongkong.
00:22:25: Da kannst du mit der Fähre rüberfahren.
00:22:27: Und das war bis Ninzeinneunzig, also zwei Jahre länger als als Hongkong-Portugiesische Kolonie.
00:22:34: Und jetzt ist es natürlich ganz normal Teil von China.
00:22:38: Aber es ist sozusagen das Las Vegas oder Monte Carlo Asiens geblieben.
00:22:44: Also als ich diese ersten Glitzer-Einstellungen in dem Film gesehen habe, mit diesen ganzen Fassaden und Bauten, dachte ich ja erst, oh ja, wir sind in Las Vegas.
00:22:53: Da ich noch nie in Las Vegas war, kann ich das alles nicht auseinanderhalten in den Filmen.
00:23:02: Das sind ja Bilder aus Macau, aber das sieht aus wie in Las Vegas und heißt es dann, dass die chinesische Staatsführung das Glücksspiel da ganz normal laufen lässt, wie es immer war.
00:23:14: Gut, klar, weil man es wohl verdienen kann.
00:23:15: Genau, das ist halt.
00:23:16: daran merkt man ja auch irgendwie so wie niederträchtig solche Regime sind, so wie die Taliban, die halt Drogen vertecken im großen Stil weltweit.
00:23:22: Und gleichzeitig halt Leute, Leute köpfen, wenn sie welche mit Drogen, die sie selber vertecken erwischen ist.
00:23:26: Das ist ja, das ist ja diese Hybris, die damit schwingt, die ist aber hier nicht, ist nicht, nicht maßgeblich.
00:23:32: für den Film.
00:23:32: Also diesen kleinen Twist kann man in seinem Kopf gerne mal machen,
00:23:36: wie verlogen das System ist.
00:23:36: Als Schauplatz ist es natürlich schon auch wichtig, dass Macau, dass wir uns in Asien befinden, dass wir, finde ich schon, du machst da ein Bocaface.
00:23:49: Also wenn du das sagst, also wenn du für dich diese Interpretation gezogen hast, dann ist es ja...
00:23:54: Ich finde so ein bisschen dieses asiatische Geheimnis und diese asiatischen... Ja, so ein bisschen, ich hab mich so ein bisschen an diese Wonka-Wai-Filme erinnert gefühlt, wo du ja auch aus Hongkong kommen und wo du ja auch ganz klar von diesen Lichtern und von so asiatischen, fernöstlichen Mythen auch so ein bisschen umrankt wird.
00:24:19: wirst, obwohl da ganz viel auch amerikanisches Kino und Großstadtkino und so was drinsteckt.
00:24:25: Aber ich finde schon, dass der Schauplatz da eine gewisse Rolle spielt.
00:24:29: Es wird viel mystifiziert.
00:24:31: Es geht auch um so atavistische Religionen, die da gepflegt werden, wie viel Feuer und Tanz und Verscheidung usw.
00:24:38: Das spielt eine Rolle.
00:24:39: Also deswegen will ich es auch nicht abstreiten, dass Macau da eine Funktion hat.
00:24:45: Aber es geht tatsächlich, wir bleiben sehr, sehr stark bei diesem Lord Doyle, der natürlich einen anderen Namen hat.
00:24:51: Und wir bleiben bei seiner... bei seinen inneren Zerwürfnissen, die er versucht, zwischen diesen zwei Frauen irgendwie in den Griff zu bekommen und dabei immer tiefer reinreitet in die Scheiße, dass der eigentlich rauskommen will, wobei man immer gar nicht weiß, will er da rauskommen, weil er ist natürlich krass süchtig.
00:25:06: Und wenn er doch irgendwann mal einen Riesengewinn macht und denkt, er bezahlt da irgendwie seine Schulden von, dann ist die Gefahr, dass das doch verzockt größer und so was.
00:25:13: Aber wie gesagt, diese Auflösung davon, ist das... Ist das, basiert das auch auf dem Roman oder so was?
00:25:19: Ja, der Roman ist, der heißt auch The Ballad of the North Player, ist von einem Briten namens Lawrence Osborn.
00:25:28: Und der wurde auch durchaus gefeiert.
00:25:30: Also die New York Times hatte ihn auf der Liste der hundertwichtigsten Bücher des Jahres.
00:25:41: Brite, Lawrence Osborn, ist eigentlich auch mehr so Journalist.
00:25:44: Ich habe auch gehört, dass das einer der erfolgreichsten Weinautoren ist.
00:25:48: Also es gibt wohl jemand, kaum jemand schreibt so originell über Wein wie Lawrence Osborn, er ist mittlerweile so Mitte sechzig der Typ.
00:25:56: Also dieser Roman wurde schon wahrgenommen.
00:25:58: Es hat halt jetzt zehn Jahre gedauert, bis er verfilmt wurde.
00:26:02: Und wir haben ja wieder Edward Berger versammelt ja hier wieder Zwei seiner Oscar-Gewinner, also wir erinnern uns im Westen nichts Neues.
00:26:12: Neun Oscar-Nominierungen, vier Oscar-Gewinne und sein letzter Film Konklave, acht Oscar-Nominierungen.
00:26:20: Ein Oscar-Gewinn für das beste adaptierte Drehbuch.
00:26:24: Und im Westen nichts Neues.
00:26:26: gab es.
00:26:26: zum Beispiel Oscars für, also nicht nur beste ausländische Filme, sondern ein bestes Szenenbild und für beste Kamera und beste Musik und beste Musik und beste Kamera.
00:26:36: Die beiden Protagonisten James Friend, den ganz großartigen britischen Kameramann und den deutschen Komponisten Volker Bertelmann.
00:26:46: Die sind auch wieder hier, die hat er hier beide am Start und die machen beide wieder ihre Sachen.
00:26:51: Ja, die sie halt machen, also der Freund macht.
00:26:53: großartige Bilder.
00:26:55: Tolle Bilder,
00:26:55: muss man sagen.
00:26:56: Und der Bertelmann, der hat ja immer diese besonderen Soundtracks, die sehr, sehr wuchtig sind, die dann wie so ein Tata plötzlich so reinkommen in die Szenen.
00:27:07: Das war ja schon bei im Westen nichts Neues, sehr besonders.
00:27:10: Und auch bei dem Film heute dachte ich, okay, euer Kino braucht eine gute Soundanlage, sonst wird das ganz schön verzerren, wenn diese Bertelmann Fanfahren da auf einmal kommen um ja die Handlungen von Colin Farrell.
00:27:24: Wichtig ist ja noch das Homesoundsystem eigentlich.
00:27:26: Also wenn man im Kino macht man es glaube ich praktisch irgendwo verkehrt, also jetzt in diesen zwei Wochen in denen es dann eine Aussetzung gibt, aber zu Hause, also wenn man das irgendwie auf seinem Laptop guckt und keine Box daneben klemmt, dann passt das einfach nicht.
00:27:38: Wenn
00:27:38: ihr eine Soundbar habt, stellt sie nicht zu laut ein, sondern sonst platzt das Ding vielleicht.
00:27:43: und dann die Battles, Battles, Battle, Fanfahren kommen.
00:27:48: Aber kommen wir mal weg von diesen äußeren Dingen.
00:27:55: Über die Handlung wollen wir auch nicht ganz so viel verraten.
00:27:57: Du hast schon angedeutet, du warst nicht ganz so begeistert und ich habe mir mal die Kritiken bei Rotten Tomato angeguckt, also so Metacritiken, nur sechzig Prozent positiv, lief schon auf dem Toronto Film Festival.
00:28:13: Die Leute... Schreiben eigentlich alle.
00:28:16: Ich habe mir ein paar Kritiken durchgelesen.
00:28:18: Ja, sieht toll aus und Colin Farrell ist super.
00:28:22: Ich meine, Colin Farrell ist halt auch einer der besten Hauptdarsteller, die man haben kann.
00:28:25: Er wuppt ja alles.
00:28:26: Was der mit deinem Körper und seinem Gesicht macht.
00:28:29: Ja, das ist
00:28:29: halt einfach einer der besten Leadingman, die es einfach in der Gegenwart gibt.
00:28:34: Und trotzdem reicht es nicht zum ganz großen Wurf.
00:28:40: Also fast alle Kritiker schreiben eigentlich, ja, also an die Qualität seiner letzten beiden Filme, also Konklave und dem Westen nichts Neues kommt es nicht ran.
00:28:48: Aber auch ein, also der Macht auch Themensprünge, das ist ja unfassbar.
00:28:51: Ja, er
00:28:51: macht was ganz anderes.
00:28:52: Was
00:28:52: völlig anderes.
00:28:53: Das sind drei Bereiche in allen, das sind alles Männerstoffe, also mit den Charakters in Mail.
00:29:02: dass das Einzige, was die verbindet im Grunde genommen ist, das eines erst erweckert, das andere ist katholische Kirche.
00:29:07: Und jetzt spielt so auch, dass es wirklich ergrast, das fällt komplett an unterschiedlichen Feldrendern ab.
00:29:14: Und das finde ich erstmal toll, dass er sich das zutraut, dass er dann auch irgendwie weggeht von jeder Art von Berechenbarkeheit oder Ausbildung von Stärken.
00:29:22: Ich finde tatsächlich an diesem Film ein bisschen anstrengend, wie melodramatisch der ist.
00:29:27: Also, dass er so... Er gibt die ganze Zeit volle emotionale Pulles.
00:29:32: Gerade bei dieser Figur, dieses Lord Doyle, bei dem ist immer alles am Anschlag, alle Säfte in ihm, alle Hormone, alles was irgendwie sein ... sein körperliches gefüge zusammenhält ist immer in wallung der kocht die ganze zeit und wenn er nicht kocht dann liegt er liegt da völlig völlig zerstört irgendwie in seinem eigenen blut oder kotzt sich sein hotelzimmer voll.
00:29:58: das ist wirklich der ist immer immer edgy.
00:29:59: alles was bei dem passiert passiert am rande des menschlich gerade noch erträglichen und auch das hat seine hat seine funktion in dem worauf wir uns zu bewegen in richtung des endes.
00:30:09: aber das ist manchmal schon ganz schön dick aufgetragen und das dachte ich auch während ich das geguckt habe.
00:30:13: ein kino also gerade so von einer großen leime wie sagt dritte Reihe.
00:30:16: Keine Ahnung warum du dich in die dritte Reihe gesetzt hast.
00:30:19: Das war wirklich
00:30:21: zu nah dran.
00:30:23: Und es ist wirklich so, das kracht die ganze Zeit in dich rein wie so ein Auto in eine Wand bei Hundert Achtzig oder sowas.
00:30:32: Das muss man ertragen können.
00:30:33: Mir war es für morgens um zehn, war es mir zu viel.
00:30:41: Das ist schon die ganze Wucht von dem Ganzen.
00:30:45: Es ist nicht nur die Wucht.
00:30:48: Du kriegst es teilweise auch so ein bisschen auf dem Tablett vor dich gestellt, worum es gehen soll.
00:30:58: Obwohl es Mystery Elemente hat, ist es fast ein bisschen zu explizit hin und wieder.
00:31:03: Es ist kein Film, der sich in irgendeiner Weise zurückhält.
00:31:06: Wie du schon sagst, es geht immer in die Folgen.
00:31:09: S-Anfälle werden, glaube ich, zwei oder drei Mal inszeniert.
00:31:13: Sie auch ekelig sind.
00:31:15: Ja, und es wird auch ein bisschen didaktisch dadurch, dass er uns irgendwie ständig erklären muss, wie scheiße die Sucht ist, in der da drin steckt.
00:31:23: Das muss ständig thematisiert werden, an welchem Abgrund er steht und dass er darf überhaupt keine Momente der Entspannung haben oder sowas.
00:31:30: Da kommt nie zur Ruhe und ich glaube, das hätte dem Film gut getan, wenn er sich auch einfach mal an Pool gesetzt hätte und hätte sich die Sonne auf dem Held scheinen lassen oder sowas.
00:31:39: Und deswegen ist es immer, das ist immer im Anschlag und Anschlag ist kompliziert, wenn es nicht auf... wie Comic Relief, der halt ab und zu mal daraus hilft, dass das Drama halt gerade überhand nimmt, dann packst du halt einfach mal ein Witz rein oder packst einfach mal eine Szene rein, in der nichts passiert und sowas.
00:31:56: Und das macht er hier nicht.
00:31:57: Er nimmt sich nicht die Zeit zur Ruhe und das finde ich
00:32:00: schade.
00:32:01: Ich überlege gerade, ob das vielleicht auch ein bisschen damit zu tun hat, dass das ein Film für Netflix ist.
00:32:07: Weil der Edward Berger Wir haben ja eben schon festgestellt, dass jetzt seine drei Filme, seit er diesen Hollywood-Fame hat, sehr, sehr unterschiedlich sind.
00:32:19: Aber der Typ ist fünfundfünfzig Jahre alt und kommt aus Wolfsburg.
00:32:24: Also mehr Bodenständigkeit geht nicht mehr.
00:32:26: Der Typ hat schon vorher Tausende von, Tausende ist jetzt übertrieben, aber Dutzende von Fernsehfilmen und Tatorten und was weiß ich gedreht, bevor er dann diesen Fame bekommen hat.
00:32:39: der liefert einfach hervorragendes Handwerk ab.
00:32:42: Und jetzt sagt der vielleicht, mein neuer Film ist ein Netflix-Projekt.
00:32:46: Okay, was wird denn mal Netflix erwartet?
00:32:48: Da ist die Hauptauswertung dann, dass es im Streamingdienst funktioniert.
00:32:52: Und da bin ich einfach mal ein bisschen mehr, so ein bisschen fördergründiger, ein bisschen plakative.
00:32:58: weil solche Stoffe funktionieren.
00:33:00: Da ist jetzt, wie gesagt, nur eine Theorie von mir.
00:33:02: Vielleicht ist es ganz anders, aber...
00:33:03: Aber Westen nicht neu.
00:33:04: Es war, glaube ich, auch schon für Finn Streaming.
00:33:07: Ich weiß nicht mehr, ob es Netflix war, aber das war auch eine kurze Kino-Auswertung und dann ab in den Stream, oder?
00:33:12: Ja,
00:33:12: aber ich glaube, da war die Kino-Auswertung doch ein bisschen...
00:33:16: Konklave war definitiv ein Kinofilm.
00:33:18: Ich glaube, aber bei... Also, weiß ich jetzt aber auch nicht genau zu sagen, ob es so war.
00:33:23: Aber es stimmt, vielleicht hat er das.
00:33:24: Das ist das sein Anspruch.
00:33:25: Das musste auch einfach ein bisschen mehr pfeffern.
00:33:27: Das kann ich
00:33:28: auch.
00:33:28: Aber, ja, ich weiß es, das Teil, der ja auch mit Colin Farrell, so, das ist halt, bevor Colin Farrell Brügge sehen und sterben gemacht hat, war das, glaube ich, auch eher einer für die, für die leichteren, bisschen actionreicheren Fluffy-Stoffe so.
00:33:42: Ja, gar sehr unterschiedliche Sachen gemacht.
00:33:44: Genau, aber so, erst mit diesem Film ist er so ein bisschen aus, hat, ist das Fairytale ein bisschen aufmerksam auf ihn geworden.
00:33:50: Und so war es jetzt auch bei, bei Edward Berger, der auch ein bisschen durch The Crown ist er, ist er halt plötzlich auf die Hollywood-Landkarte gedrückt.
00:33:58: und es ist halt seitdem macht er nur noch dicke Dinger und macht er, ich weiß nicht ob er schon mal wieder was Kleines gemacht hat zwischendurch, aber das ist jetzt unser Mann in Hollywood, der halt die Blockbuster für die Hollywood, für die Oskar-Verleihung macht so.
00:34:11: Ich weiß nicht ob er das hier mit wollte, ob er da irgendwie eine Intention mit verbunden hat oder sowas, das glaubt man, dies wird nicht, es wird nicht in der Situation.
00:34:17: Ich glaube
00:34:17: auch, das könnte diesmal eng werden mit den Oskars, aber schaut's euch an bei Netflix, das ist auf jeden Fall... Colin Farrell sollte man sowieso sich immer angucken, wenn er in der Hauptrolle spielt, finde ich.
00:34:27: Ist auch Spielfilm, kann man machen.
00:34:28: Ja, und es sieht halt super aus.
00:34:30: Es ist brillant gefilmt und geschnitten.
00:34:33: Also kann man sich schon... Eine gute Zeit ist vielleicht falsch, aber eine eindrucksvolle Zeit.
00:34:41: Kommen wir zu einem anderen dicken Schiff, das heißt Stephen King-Verfilmungen, die sind immer interessant.
00:34:49: Und zwar gibt es jetzt eine Serie bei Sky and Wow ab Montag, den siebenundzwanzigsten Oktober.
00:34:55: Wir sind jetzt bei unseren etwas kürzeren Themen.
00:34:58: Und zwar aus dem ES-Universum oder S-ES.
00:35:03: Die Serie heißt Is Willkommen to Dairy, oder Welcome to Dairy, acht Folgen, um die sechzig Minuten länger, ziemlich lang.
00:35:13: Genau, spielt in der Welt von Stephen King's E's und du kennst dich gut aus mit E's.
00:35:19: Ich
00:35:19: muss dich jetzt korrigieren, es heißt nicht E's, es heißt It im Original.
00:35:22: Das ist halt S im Sinne von etwas, was keine, kein konkretes Geschlecht hat oder sowas.
00:35:28: Aber
00:35:28: sagt man nicht auch, ist es eher Sie oder E's?
00:35:32: sagt man doch auch, oder?
00:35:33: Das
00:35:33: sagt man vielleicht bei euch in Offenbach oder wo kommst du auch in Hanau.
00:35:36: Hier bei uns in Hamburg sagt man S, egal, vielleicht liege ich falsch.
00:35:40: Dann sage ich jetzt S. Du kennst dich aus mit dem... Du kennst dich aus, lieber Jan, mit dem S-Universum.
00:35:46: Ich
00:35:46: hab die drei Filme, ich weiß nicht, ob es die einzigen sind, die halt direkt von Stephen King adaptiert worden sind.
00:35:52: Die hab ich gesehen, also diese erste Stoff von der Jahrhunderten, glaube ich, der dann vor ungefähr so knapp zehn Jahren oder so, was da nochmal ein Remake bekommen muss, um den Horror-Clown Pennywise geht, der irgendwie in den Fünfziger, Sechziger und dann in der letzten Version in den Achtziger, Neunziger Jahren so sein Unwesen in einer kleinen Stadt namens Derry treibt und da die Kinder... Frist.
00:36:14: Und das ist jetzt von dem selben Regisseur, der auch dieser ersten beiden, diese zweiten beiden Filme gemacht hat von Andreas Andres Muschetti.
00:36:21: Muschetti.
00:36:21: Ich weiß nicht genau, wie man den ausspricht, weil ich nicht genau weiß, wo er herkommt.
00:36:24: Ich glaube, es ist Argentinia.
00:36:26: Also Muschetti?
00:36:27: In Argentinien gibt es viele Italiener.
00:36:29: Viele
00:36:29: Italiener, genau.
00:36:30: Ich glaube, das ist Muschetti.
00:36:32: Der hat da jetzt irgendwie so eine Art, also die erste Serie daraus gemacht und das ist ein bisschen so Buddy-Horror, so im Stil von... Cronenberg habe ich so das Gefühl.
00:36:41: Also es ist sehr, sehr explizite, sehr unangenehme Szene wie sich Pennywise quasi Anfang der Sechziger Jahre materialisiert.
00:36:50: Also es ist ein Prequel zu diesen Filmen, die wir bisher kennen und wir erleben erstmals diesen Horror-Clown, wie er noch kein Horror-Clown ist, sondern erst zu einem Wirt.
00:36:59: Und wie in jedem dieser Filme hat er dabei mit so einer Gruppe kleiner Kinder oder relativ kleiner Kinder, also so an der Grenze zum Teenaging.
00:37:09: die ihm irgendwie auf die Schliche kommen und versuchen, dem irgendwas dagegen zu tun, weil er mehr mal weniger gewollt.
00:37:15: Und das ist im Grunde noch die Geschichte dieser Serie, die, um mal gleich ganz kurz so eine Wertung einzustreuen, dass echt nichts für schwache Gemüter ist.
00:37:24: Ich finde auch teilweise, dass diese Horror-Elemente sind ein bisschen selbstreferenzial, weil das Gefühl, die sollen, die versuchen, gucken sich die Welt des Buddy-Horrors an.
00:37:35: und versuchen krasser zu sein als alles, was wir bislang gesehen hatten.
00:37:39: Das ist so ein bisschen der Trend.
00:37:40: Wir haben ja auch über die Alien-Serie gesprochen, die ich mittlerweile übrigens zu Ende geguckt habe.
00:37:45: Hast du sie auch schon zu
00:37:46: Ende geguckt?
00:37:46: Ja, habe ich
00:37:46: noch nicht.
00:37:46: Ich finde ja, dass sie ja am Ende ein bisschen verkacken.
00:37:50: Ja, dann lass ich's.
00:37:52: Aber wir haben ja bei Alien Earth festgehalten oder ich habe zumindest das so gesehen, dass es wirklich wie die Extended GORE Version ist von den Filmen, das man praktisch sagt, immer dann, wenn es eklig wird, wird es besonders lange eklig.
00:38:11: Und das ist vielleicht das gleiche Prinzip, was dann auch in S der Serie benutzt wird, dass man sagt, okay, wir haben hier mehr Spielzeit, dann machen wir den Ekel einfach... Machen wir aus dem Ekel langen Ekel.
00:38:24: Kann man das so sagen?
00:38:25: Genau, das ist ein Prinzip davon.
00:38:26: Ich habe
00:38:27: nur die erste halbe Stunde gesehen.
00:38:28: Ja, das ist echt wenig.
00:38:30: Das hat auch schon eine Handlung und es gibt auch Charaktere, die sind interessant.
00:38:33: Und es gibt halt auch wieder ein bisschen Coming of Age dabei und so was noch.
00:38:36: Aber man muss einfach einen starken Magen haben, was Horror-Elemente betrifft.
00:38:40: Und deshalb möchte ich es auch belassen.
00:38:42: Es ist halt Leute, die vom Fach sind und die das gerne, die auf dieser Art von Fiktion stehen, die werden es eh gucken.
00:38:49: Steven Kingstoffe haben eine riesen Fanbase und Horror hat eine riesen Fanbase, also auch gerade dieser sehr anspruchsvoll gemachte Horror, der nicht so aus dem C-Movie Sektor kommt, der ja auch für eine große Fanbase hat, aber es gibt einfach echt viele Leute, die das gucken wollen, die werden es eh gucken.
00:39:05: Das heißt, es wird eh laufen.
00:39:07: Wir haben ja neulich von einem unserer Lieblinge Mike Flendigan beide den Film The Life of Chuck gesehen und fanden den beide sehr toll.
00:39:16: Ganz wunderbarer Film.
00:39:18: Ich habe ihn hier noch im Open-Air-Kino, im Spätsommer geguckt, bei der letzten Vorstellung.
00:39:23: Ich bin ja überhaupt kein Stephen King-Kenne.
00:39:25: Ich habe noch nie was von ihm gelesen und so.
00:39:28: Aber ist dann dieser Stephen King in dieser S-Reihe?
00:39:34: Ist das genauso tiefgründig oder anspruchsvoll wie so eine Geschichte live of Chuck?
00:39:39: Oder geht es da letztendlich dann doch vorwiegend um klassische Horror-Elemente?
00:39:43: Ich habe mich noch nicht inhaltlich, also noch nicht als Kritiker damit befasst.
00:39:47: Es ist gar kein Stephen King-Stoff.
00:39:48: Also ich glaube nicht, dass Stephen King diese Geschichte geschrieben hat, sondern das ist ein Prequel, der auf dem Original-Drehbuch auf der Basis von erst von Stephen King beruht und so was.
00:39:57: Ich glaube nicht, dass er damit... Also wieder hängt er mit drin.
00:39:59: Hat wahrscheinlich seinen Namen dazu gegeben und ein bisschen so draufgekommen.
00:40:02: Es heißt auch nicht, Stephen King... Ich weiß gar nicht, ob überhaupt mit drin hängt, aber es ist auf jeden Fall... Ich darf nichts
00:40:09: machen, wo du ihn zitierst oder was drauf aufbaut, ohne
00:40:13: dass... Nee, also deswegen, er wird schon seinen Go-Game haben, ich glaube aber nicht, dass er kreativ involviert ist.
00:40:17: Ja, das kann sein.
00:40:17: Und das heißt, die Geschichte
00:40:18: ist nicht die, von erst die, die schon mal erzählt wurde, deswegen muss man das da so ein bisschen ablösen.
00:40:22: Aber du hast dich jetzt um zum Ende zu kommen, ein bisschen drum rumgedrückt, um ein Urteil, du hast gesagt, der Horror ist krass, verfängt denn die Geschichte auf?
00:40:33: in Sachen Charaktere und Erzählstruktur.
00:40:36: Ja, das tut sie.
00:40:37: Sie ist mir ein bisschen zu aufdringlich, aber das ist schon eine gut erzählte Geschichte.
00:40:40: Ich habe halt relativ schnell hintereinander drei Folgen geguckt, obwohl die nicht einfach zu verdauen waren, so ist es, glaube ich, schon alles so.
00:40:48: eine sehr, sehr, sehr solide Horrorerzählung.
00:40:53: Und du warst zufrieden damit?
00:40:56: Oder war es ein bisschen more of the same?
00:40:57: Naja, wenn wir jetzt nochmal wieder zurückkommen würden in diese Sternekategorie, würde ich ihm so etwas wie eine drei Ein Viertel geben oder sowas.
00:41:05: Das ist schon okay.
00:41:06: Man kann das gut sehen.
00:41:08: Es nimmt dann auch mit.
00:41:09: Das muss Horror machen.
00:41:10: Also Horror musst du ja auch ein bisschen durch Marc und Bein gehen.
00:41:12: Du schaffst das.
00:41:13: Aber es ist ein bisschen aufdringlich dabei.
00:41:16: Es macht das nicht subtil, sondern es ist eher so mit dem Vorschlaghammer auf die innere Nächste.
00:41:23: Also eine
00:41:24: ordentliche, aber keine Herausforderung.
00:41:28: Ja, kommen wir zu einem Film, den ich als Vorsitzender des Brett Ingelsby Fanclubs in Deutschland oder in Hamburg zumindest mir natürlich angucken musste, The Last Bus.
00:41:39: Ich hatte Ihnen schon diesen Film erwähnt, dass der kommen würde.
00:41:43: Läuft auch schon ein bisschen.
00:41:44: Seit dritten Oktober ein Katastrophens thriller, den der Brett Ingelsby zusammen mit dem Regisseur des Films Paul Greengrass geschrieben hat.
00:41:56: Hast du mal reingeschaut?
00:41:57: Ich hab ihn gesehen.
00:41:58: Bitte?
00:41:59: Ich hab ihn gesehen.
00:41:59: Du hast
00:42:00: ihn gesehen?
00:42:00: Ja, ich hab ein bisschen gestrawlt zwischendurch, weil da viel Feuer ist.
00:42:04: Ja, ja, genau.
00:42:05: Aber ich glaub, ich hab ihn verstanden.
00:42:08: Prima.
00:42:09: Ja, es wurde als Katastrophenfilm oder als Actionfilm irgendwie vorher angekündigt.
00:42:16: Und ja, im Prinzip wird da eine wahre Geschichte erzählt.
00:42:20: Und zwar hat... die sogenannte Campfire-Feuerkatastrophe in Nordkalifornien stattgefunden.
00:42:29: Und dabei ist es wohl die verheerendste Brandkatastrophe, zumindest an der Westküste, aller Zeiten gewesen.
00:42:38: Das Feuer brannte da für zwei Wochen.
00:42:42: Es wurden zweiundsechzigtausend Hektar zerstört.
00:42:45: Fünfundachtzig Tote.
00:42:47: Fünfzigtausend Menschen.
00:42:49: mussten ihre Häuser verlassen.
00:42:52: Teilweise wurden die achtzehntausende davon zerstört.
00:42:55: Also ein absolutes Disaster.
00:42:58: Schaden von sechzehn und ein halb Milliarden Dollar.
00:43:02: Und in dieser Katastrophengeschichte hat sich eine wahre Geschichte abgespielt.
00:43:08: Und zwar hat ein Schulbusfahrer, der auch wie die Matthew McCorney Figur, der ihn hier spielt, Kevin heißt.
00:43:18: Ja, da irgendwie so zwei Lehrer, im Film ist es nur eine Lehrerin und Zweiundzwanzig Kinder.
00:43:24: irgendwie so notevakuiert aus so einer Schule und die sind dann halt irgendwann, kommt die in sehr sehr harige Situationen und das letztendlich ist es so ein bisschen so eine Heldengeschichte, wie die aus dieser Feuerkatastrophe rauskommen.
00:43:39: und das ist so irgendwie so eine Mischung aus so realistischer Katastrophenzwürder, finde ich so, weil man diese ganzen Abläufe, was passiert eigentlich, wenn so eine Naturkatastrophe stattfindet mit den ganzen verschiedenen Helfer, Feuerwehr, Polizei, Organisationsstrukturen, dem wohnt man so ein bisschen bei.
00:44:00: und dann ist es natürlich auch wieder so ein inglesbiemäßiges Porträt über Amerikaner, also über kleine Leute, die in diesem ganzen Desaster so ihr Ding machen und versuchen, nach bestem Wissen und Gewissen mit ihren ganzen Problemen da irgendwie zu überleben und das durchzustehen.
00:44:18: Wie fandest du den Film?
00:44:21: Matthew McConaughey macht das sehr gut.
00:44:23: Er spielt diesen All-American, diesen Joe Six-Pack, der überhaupt gar kein Held ist, aber sich dann ein bisschen dazu aufschwingt und da war dann auch
00:44:31: gar nicht viel von Held.
00:44:31: Das ist eigentlich auch so ein Loser-Typ.
00:44:34: Das spielt er schon sehr, sehr gut.
00:44:35: Der hat eine große Ausstrahlung, finde ich.
00:44:37: Genauso wie Colin
00:44:39: Farrell.
00:44:39: Einer von den beiden.
00:44:41: Wenn du die hast, hast du schon mal viel richtig gemacht.
00:44:44: Aber früher hat er auch ganz andere Sachen gemacht und hat kein besonders guten Ruch.
00:44:47: Der hat sich da so rausgespielt.
00:44:49: Und ich finde tatsächlich, das ist also ein Aspekt.
00:44:53: Ich habe noch nie so gutes Feuer im Fernsehen gesehen.
00:44:56: Ich glaube, ich habe auch noch nie überhaupt noch nie so gutes künstliches Feuer gesehen.
00:44:59: Allein schon der Moment, wo das Feuer ausbricht.
00:45:01: Das ist so geil gemacht.
00:45:02: Das ist halt irgendwie so eine Sturm, diese ganzen Oberleitung in den USA.
00:45:08: Und dann merkst du so, jetzt kommt das Feuer, wie der dieser Schweelbrennen entsteht.
00:45:12: Und du gleichzeitig aber merkst so, das wirst du niemals verhindern können, sowas.
00:45:15: Das wird in diesem ausgetrockneten Amerika das jetzt mittlerweile.
00:45:19: Klimakatastrophe rein rauscht, so was.
00:45:21: Das wird sich nicht verhindern lassen.
00:45:22: Es sei denn, die bauen halt plötzlich alle ihre Stromleitungen einmal unterirdisch, was ungerechnet wahrscheinlich fünfzehn Billionen Dollar kosten würde.
00:45:29: Das heißt, es ist halt einfach, es ist auch ein apokalyptischer Film dadurch, dass wir wissen, das passiert wieder.
00:45:33: Und zwar jedes Jahr.
00:45:34: Das werden wir jetzt jedes Jahr haben.
00:45:36: Wird auch angedeutet in dem Film.
00:45:37: Es gibt so Szenen, wo dann einer sagt, es ist kein Zufall, dass das hier immer öfter passiert.
00:45:43: Aber es ist trotzdem kein Klimakatastrophenfilm.
00:45:46: Das ist die Grundlage sozusagen von dem Ganzen.
00:45:48: Das ist eine klassische amerikanische Heldengeschichte.
00:45:51: Und die ist sehr, sehr souverän gemacht.
00:45:53: Ich finde, es ist viel zu viel Action.
00:45:55: Deswegen habe ich jetzt kurz gezögert.
00:45:58: würde mir den nicht privat angucken.
00:46:00: Aber es ist schon auch eben eine Katase dabei in dieser Feuersprung.
00:46:05: Es geht um Zusammenhalt.
00:46:07: Bei Engelsby ist es immer ganz wichtig, wie interagieren die Menschen in diesem Mikro-Costome miteinander.
00:46:12: Das sind
00:46:12: immer die kleinen Leute.
00:46:13: Das sind
00:46:13: immer die kleinen Leute.
00:46:14: Das ist schon gut gemacht.
00:46:17: Ich finde es ist auch kein typischer Engelsby.
00:46:19: Man merkt schon, dass Paul Greengrass, das ist ja ein Engländer, der hat ja auch so drei Filme von dieser Jason Bourne Reihe.
00:46:29: Also die ja manche Leute für die bessere Bond Reihe halten und der Paul Greengrass ist ja bekannt für seine Action Sachen und viel mit Wackel, viel mit Handkamera und so.
00:46:40: Und das ist so ein bisschen so eine Synthese aus beiden, so ein bisschen so ein Paul Greengrass.
00:46:45: Actionfilm und ein bisschen Brad Inglesby All American People.
00:46:50: Ein guter Film.
00:46:53: Ich denke auch, es ist kein herausragender Film.
00:46:56: Aber wenn man so mal sehen will, was wie krass, so eine Feuerkatastrophe irgendwie sich den ihre Bahnen bricht.
00:47:06: Das ist schon beeindruckend teilweise.
00:47:09: Das ist wirklich,
00:47:09: also ich finde auch gerade dafür, dass es Fernsehen ist letztlich, also Streaming ist, hat das Kino-Niveau einfach von der Art und Weise, wie das Ganze konstruiert würde, also oft in den SFX und CGI Effekten und so weiter.
00:47:22: Das ist schon sehr, sehr gut gemacht und Method with Honnay ist spitze dabei.
00:47:27: Die Kinder sind einfach nur Erfüllungsgehilfen für den emotionalen Kontakt zum Publikum.
00:47:36: mal sagen, das ist ja sehr klassisch amerikanisch Hollywood, aber es ist überhaupt gar kein schlechter Film, es ist mir nur zu viel Action.
00:47:43: Wir hatten ja neulich die Serie Smoke, die uns ja beiden ziemlich gut gefallen hat, auch wenn es Leute gab, die ganz schlimm fanden, also hat da ein bisschen polarisiert, aber da hatten wir ja auch, weißt du noch, es gibt diese eine relativ am Schluss dieser Szene, wo sich auch so ein Brandinferno fahren und ich habe den Eindruck, dass man da jetzt mittlerweile irgendwie anders diese Brandkatastrophen oder diese brennenden Welten inszeniert.
00:48:12: Also die Technik schreitet ja immer weiter voran.
00:48:16: Also das hat mich so ein bisschen daran erinnert teilweise.
00:48:19: Es ist tatsächlich, es gibt also... Ich weiß nicht, ob ich jetzt zu viel verrate.
00:48:23: Es gibt Situationen, in denen der Bus durch einen brennenden Wald fährt.
00:48:28: Da kommt kein Bus durch.
00:48:30: Gerade bei diesem Paradise-Feuer.
00:48:32: Damals habe ich viel darüber erfahren, wie so ein Feuer funktioniert.
00:48:35: Du kanntest
00:48:35: das reale Feuer?
00:48:36: Ich kannte das
00:48:37: reale, genau.
00:48:37: Das ist eines der legendären.
00:48:39: In so einem brennenden Wald herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen,
00:48:47: herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen, herrschen,
00:48:51: Nein, es reicht auch nicht, ein guter Autofahrer zu sein.
00:48:53: Aber das sind die Freiheiten, die darfst du dir nehmen, wenn du so eine Geschichte machst, weil sonst kriegst du da keine Emotionen.
00:48:58: Aber der reale
00:48:58: Bus mit den Kindern und den beiden Lehrern, ich habe gelesen, dass die deswegen nicht zwei Lehrer in den Bus gesetzt haben, weil einer der echten Lehrer gesagt hat, nein, er möchte da nicht teil von so einem, das ist ganz witzig.
00:49:11: Ist auch egal, ist Kinkalizien, so was.
00:49:13: Das ist ein gut gemachter Actionfilm.
00:49:15: Genau.
00:49:16: Ja, schaut rein, wenn ihr Apple TV Plus habt und ja, dann würde ich sagen, auch eine noch der Streaming Podcast kommt zurück am kommenden Freitag, dem ein dreißigsten Oktober.
00:49:28: Und wenn ihr das nicht verpassen wollt, dann ja, macht euer Häkchen in eurem Podcast Player, abonniert den Podcast, dann werdet ihr automatisch informiert, kommentiert und bewertet uns auf diesen Station, das ist Ganz, ganz wichtig.
00:49:42: und auch wenn ich das immer wieder sage, wenn ihr es noch nicht gemacht habt, bitte schreibt uns einen kleinen Kommentar rein bei eurem Spotify oder Apple Podcast oder wo ihr uns sonst hört.
00:49:51: Das hilft uns richtig, richtig weiter.
00:49:52: Wir freuen uns auch unter Zuschriften, Aufzuschriften und der Fernsehpodcast atweb.de.
00:49:59: Schreibt uns auch gerne mal, wie ihr das wöchentliche Format findet, was wir ja schon eine Weile machen und wo wir immer noch darüber nachdenken, ob wir im Januar damit weitermachen oder ob wir wieder auf den alten vierzehn Tage Rhythmus zurückgehen.
00:50:13: Gerne empfiehlt uns auch im Freundes- und Bekanntenkreis.
00:50:16: Wir sind bei YouTube, wir sind bei Instagram, wir sind bei Facebook und vor allem sagen wir es erst mal bis zum kommenden Freitag.
00:50:23: Tschüss, macht's gut, ihr lieben Leute
00:50:27: da draußen.