00:00:05: Auch eine noch, der Streaming Podcast.
00:00:08: Hallo ihr lieben Leute da draußen und herzlich willkommen zur zwei nachtzigsten Folge.
00:00:13: auch eine noch der Streaming Podcast.
00:00:15: Ihr hört den wahrscheinlich einzigen deutschen Podcast in dem Streamingdienste und Mediatheken sowie Blockbuster, Serien und obscure kleine Dokumentationen und Fernsehspiele gleichberechtigt nebeneinander stehen.
00:00:28: Jeden Freitag sind wir für euch da.
00:00:30: Die Journalisten Jan Freitag und Erik Leimann immer mit zwei größeren und zwei kurzen Themen.
00:00:36: Ja.
00:00:37: Wir erleben gerade spannende Wochen mit sehr relevanten Fernsehen bzw.
00:00:42: Streaming, über das man ziemlich viel spricht.
00:00:46: Da wäre die Haftbefehl, Doku oder das Atomkriegsgedankenspieler House of Dynamite.
00:00:51: über beides haben wir in den letzten beiden Folgen gepodcastet und ich bin mir sicher, dass auch unser heutiges erstes Thema diese Aufmerksamkeit verdient.
00:01:00: Vince Gilligan ist einer der genialen Serienerfinder unserer Zeit.
00:01:05: Ihm haben wir Breaking Bad und die Nachfolgeserie Better Call Saul zu verdanken.
00:01:10: Nach einer schöpferischen Pause ist der Mann nun mit einer neuen, ziemlich besonderen Serie zurück.
00:01:16: Pluribus heißt sie, die startet bei Apple TV.
00:01:20: Und wir müssen gleich mal überlegen, wie wir überhaupt über diese Serie sprechen, denn sie ist ein einziges Mienenfeld der Überraschungen mit entsprechender Spoiler.
00:01:30: Gefahr.
00:01:30: Wenig zu spoilern.
00:01:31: und doch so viele Überraschungen gibt es in der spanischen Beziehungsserie Anna und Oskar, die ihr bei Arte sehen könnt.
00:01:38: Wer das Buch, den Film oder die Serie zwei an einem Tag kennt, sollte da unbedingt mal reinschauen.
00:01:45: Es geht um das Leben von Anna und Oskar und ihre Beziehung.
00:01:48: Jede Folge zeigt die beiden zwischen Ende zwanzig und Ende dreißig am einen dreißigsten Dezember und am ersten Januar ihren Geburtstagen.
00:01:57: Ebenfalls um Liebe und Beziehung geht es in der Mini-Serie The Other Girl mit Tom Beck über Love Chatbots in der ZDF-Mediathek.
00:02:06: Und dann reden wir noch über den sehr intimen Dokumentarfilm Meister der Apokalypse Roland Emmerich zum siebzigsten Geburtstag des Regisseurs an dem kommenden Montag von jetzt aus gerechnet.
00:02:19: Diesen Film findet ihr in der ARD-Mediathek.
00:02:22: Aber erst mal herzlich willkommen, lieber Jan!
00:02:27: Wir steigen gleich ein, wenn wir über Pluribus oder Pluribus, ich weiß gar nicht, wie man es englisch ausspricht, die neue Serie von Vince Gilligan sprechen, da muss ich dich natürlich fragen, wie ist denn dein Verhältnis zu Breaking Bad oder Better Call Saul?
00:02:42: Das waren ja beides Serien, die vor unserer Podcastzeit von sich reden gemacht
00:02:47: haben.
00:02:47: Beide davor sogar,
00:02:48: ne?
00:02:48: Ja, ich glaube beide.
00:02:49: Die
00:02:49: sind
00:02:50: ja unheimlich hochgerangt in, wenn man so Listen sieht.
00:02:54: Die besten Serien aller Zeiten und so finden die sich ja doch.
00:02:58: in sehr vielen dieser Listen wieder.
00:02:59: In meiner auch, aus jedem Fall.
00:03:01: Also zumindest Breaking Bad, ich habe Better Call Saul auch gesehen, aber nur einmal und ich glaube tatsächlich, dass Breaking Bad das einzige Format, das ich dreimal gesehen habe.
00:03:09: Also sonst keine...
00:03:09: Komplett alle fünf oder sechs Staffeln...
00:03:10: Komplett alle Staffeln, sogar die letzte, die ja auch so ein bisschen kritisiert wurde, die ja irgendwie offenbar alle letzten Staffeln ein bisschen kritisiert werden müssen, habe ich geguckt und war... Ich war jetzt nicht so ein Cosplay-Nerdie-Fan, sowas, der irgendwie auf der Gamescom ankommt und... Fanslamotten trägt und so was, aber ich finde die schon grandios.
00:03:31: die Erzählweise, die er wählt, auch gerade so diese Bildsprache, die er sich dafür aussieht, also diese langen Einstellung, wo du über Minuten hinweg irgendwie Namimik folgst oder eine Sequenz, die eigentlich gar nicht viel auszusagen hat, also da hat er schon richtig Seriengeschichte geschrieben.
00:03:50: Ist aber allerdings wahrscheinlich auch ein bisschen gealtert, also ich habe es jetzt eine Weile nicht mehr gesehen, aber wenn man sich das anschaut, das ist ja so, wann ist das zu Ende gegangen, irgendwie so vor zehn, elf Jahren glaube ich.
00:03:59: Kann gut sein, ja, ich habe mir das gar nicht notiert.
00:04:01: Ja, also so, so Mitte der, Mitte der Zehner.
00:04:04: wird mich tatsächlich auch mal interessieren, wie es gealtert ist.
00:04:06: Aber vorweg, diese Serie hat wirklich sehr, sehr wenig damit zu tun.
00:04:10: Also es gibt schon, es gibt ein paar Referenzpunkte.
00:04:14: Es spielt auch in Albuquerque zum Beispiel.
00:04:16: Das ist sehr interessant.
00:04:18: Es ist öfter auch so, dass die Protagonisten darin, die kommen an exakt denselben Autowendekreisen in so kleinen Suburbien, ein Familienhaus Areas an, die exakt... dieselben sein könnten, wo Walter White früher immer gewartet hat, als ihn seine Frau rausgeschmissen hat oder wo er sein Auto geparkt hat.
00:04:34: Und es gibt auch eine Ausstellung von Georgie O'Keeffe bzw.
00:04:38: Museum von Georgie O'Keeffe, ist auch eine Sequenz aus Breaking Bad und die Hauptdarstellerin ist gleichzeitig eine Hauptdarstellerin aus Better Cords Hall und so was.
00:04:45: Also er hat sich so eine kleine, so eine kleine inszenatorische Familie zusammengebastelt.
00:04:49: Aber ansonsten ist es tatsächlich was anderes, als das,
00:04:51: was ihr gemacht habt.
00:04:52: Genau.
00:04:52: Ich hab ja auch Breaking Bad ganz normal gesehen, also Staffel für Staffel gewartet, bis die neue kommt und sie dann angeschaut, nur einmal.
00:05:00: Und ich bin ja tatsächlich bei Better Call Saul nie eingestiegen, weil ich die Figur des Saul... Gutmann, hieß er, der Anwalt, also von Bob Obenkert gespielt.
00:05:13: Die hat mich immer so genervt.
00:05:16: Er hat das natürlich toll gespielt und wir haben ja auch mal über eine Serie mit Bob Obenkert hier gesprochen.
00:05:23: Er ist auch ein super Schauspieler, aber ich war von dieser Figur so genervt, dass ich dann dachte, eine Serie ist es natürlich absolut tödlich, wenn man das bedenkt, wie viele Leute die Serie für genauso genial halten.
00:05:35: Oder besser.
00:05:36: Oder besser, manche auch.
00:05:37: Aber ich habe... Ja, ich bin nie eingestiegen, muss ich irgendwann nochmal nachholen.
00:05:42: Deswegen sagte mir auch die Ria Seahorn, die hier die Hauptrolle spielt, der Carol in der Serie Pluribus.
00:05:50: Nicht so viel, weil sie ja bei Breaking Bad nicht dabei war, sondern die Co-Hauptdarstellerin in Better Call Saul.
00:05:58: Aber dann lass uns doch mal versuchen, diese schwierige Aufgabe zu bewältigen.
00:06:03: über eine Serie zu sprechen, über die man im Vorfeld so gut wie nichts erfahren hat und über die auch, ich habe ein, zwei Interviews mit Vince Gilligan gelesen, wo er auch sehr geschickt vermieden hat zu erzählen, worum es in seiner neuen Serie überhaupt geht.
00:06:19: Und jetzt ist es deine Aufgabe, das zu probieren, lieber Jan.
00:06:21: Ja, also so viel muss man eigentlich auch gar nicht sagen, um die Konstellation zu verstehen.
00:06:25: Also es geht um die Bestsellerautorin Carol eben wie gesagt gespielt von dieser Rhea Seehorn.
00:06:29: die so eine geborene Zynikerin ist, die auch, die schreibt so Romante-Sie-Romane namens White Carrow, die so in so einem Piraten-Fantasy-Ambiente spielen und... Das ist so klassische Gen Y bis Z Literatur für Frauen gemacht und wir erleben sie auf einer Lesung.
00:06:46: Sie ist gerade auf einer Lesereise, wo man sie auch dabei dabei ertappt und erlebt, wie sie eigentlich ihre ihre Werke hast und nur auf Profit aus ist oder worauf sie aus ist, weiß man gar nicht so ganz genau.
00:06:56: Aber sie kommt auf jeden Fall von dieser Lesereise zurück.
00:06:59: Vorher sieht man schon so leichte Sequenzen, was noch passieren könnte in dieser in dieser Serie.
00:07:04: Es spielt in so einem Laboratorium und es spielt irgendwie.
00:07:07: Es hat irgendwas mit mit Signal.
00:07:09: von außerirdischen zu tun.
00:07:10: Es bleibt tatsächlich sehr sehr sehr unklar und ambivalent, was das mit allem, wie alles mit allen hier zu tun hat.
00:07:17: Aber sie kommt zurück nach Albuquerque und Erlebt dort plötzlich das Massen auf Leute umfallen und das ein Virus krasiert.
00:07:25: Und man denkt natürlich, als er alle erstes gleich daran ist, dass es irgendwann ist, dass die Leute tötet, aber es tut es nicht, sondern es infiziert sie mit so einer Art Wokeness Virus.
00:07:34: So, sie sind alle plötzlich wahnsinnig glücklich, unglaublich achtsam und zugewandt.
00:07:40: Es gibt quasi so ein gemeinsames Weltgewissen, das alle miteinander verschaltet.
00:07:45: Und es herrscht also plötzlich unglaublich gute Stimmung, das mitten in dieser krisenhaften Zeit.
00:07:50: Und das geht zu einer Zynikerin wie Carol unglaublich auf dem Sack.
00:07:55: Weil man muss dazu sagen, sie ist nicht von diesem Virus.
00:07:59: Habe ich noch gar nicht gesagt.
00:07:59: Genau, sie ist zusammen mit einem Dutzend anderer Menschen weltweit nicht infiziert und daran arbeiten die Leute, die infiziert sind, die wie gesagt alle miteinander verschaltet sind.
00:08:08: Da gibt es so eine so eine Nachbarin von ihr namens Ossia.
00:08:13: Die ist hier sozusagen zugeordnet von diesem Weltgewissen und soll dafür sorgen, dass sie irgendwann auch, also sie arbeiten gerade daran, dass das Virus wirklich bei allen, also auch bei diesen Dreizehn wirkt.
00:08:23: Und sie soll irgendwann eben auch von diesem Glücksvirus profitieren können oder sowas.
00:08:28: Aber sie sieht das, also Carrie sieht das ganz anders, weil sie als Zynikerin halt genau diesen Diskussionsraum eröffnet, den diese Serie auch öffnen will, nämlich... Was ist denn eigentlich besser?
00:08:40: Also ein Glück, dass überhaupt keine negativen Seiten mehr kennt oder die Möglichkeit sich selber aussuchen zu können, ob man glücklich oder unglücklich ist oder selber Einfluss darauf zu haben?
00:08:49: Und das erfährt man ganz am Anfang oder relativ zügig bei so'n Meeting, dass sie anberaumt mit den anderen oder mit ein paar von den anderen, die auch nicht infiziert sind beziehungsweise immun sind.
00:09:01: Und da erlebt sie zum Beispiel, dass die alle das gar nicht so schlimm finden und dass auch diese Aussicht darauf gar nicht so negativ finden, auch von diesem Glücklichkeitsvirus befallen zu werden.
00:09:11: Und wir folgen den jetzt, ich konnte, also wir konnten sieben Folgen sehen, neun gibt es offiziell, also wir...
00:09:18: von geplanten zwei Staffeln
00:09:20: und
00:09:21: neun Folgen.
00:09:22: Ich kann ja noch mal sagen, eine Folge dauert forty fünf bis sechzig Minuten.
00:09:27: Zwei Folgen kommen zum Start am siebten November.
00:09:30: Und dann geht es im Wochenrhythmus weiter.
00:09:32: und wer dann warten will, bis alles komplett ist, wofür es bestimmte gute Gründe gibt, der muss bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag am sechsenzwanzigsten Dezember warten.
00:09:40: Dann läuft nämlich die neunte Folge.
00:09:42: Und wie gesagt, Vince Gilligan hat die Serie wohl auf zwei Staffeln erzählerisch angelegt.
00:09:47: Ja, er macht sie nicht ganz alleine.
00:09:48: Also es ist Creator Head Outter, also Showrunner, hat aber wechselnde Regisseurin und Drehbuchautoren dabei.
00:09:55: Er hat
00:09:55: die ersten beiden als Regisseur verantwortet.
00:09:58: Genau.
00:09:59: Man merkt ja eine Handschrift, man merkt sie halt an der Bildsprache ganz stark, spielt halt auch wieder in diesen staubigen Wüstennest, also nie ist gar kein Nest, das ist eine Million statt, aber in dieser Region, die halt irgendwie immer so ein bisschen so aussieht, als wäre sie kurz davor irgendwie zu kippen und komplett von Sandstürmen überspült zu werden sozusagen.
00:10:20: Es ist tatsächlich, es ist eine, es ist eine Serie, die extrem auf Rear Seahorn zugeschnitten ist.
00:10:25: Es ist halt teilweise fast ein Kammerspiel.
00:10:27: Man sieht ganze, ganze in Erfolgen, glaube ich, nicht, aber epische Sequenzen, in denen nur sie zu sehen ist.
00:10:33: Und das ist auch, da kommt man jetzt in den Bereich, wo man nicht allzu viel darüber sagen darf, das öffentliche Leben beginnt so ein bisschen zu, zu sterben.
00:10:40: Und es gibt auch immer wieder Momente, wo man merkt so, sie hat Einfluss durch ihr Verhalten auf, auf den Rest der Welt, also auf diese infizierte Menschheit.
00:10:48: Wenn sie einen Wutausbruch hat, zum Beispiel.
00:10:49: Menschen.
00:10:51: Und deswegen geht es auch viel um Impulskontrolle und Angermanagement und hat ganz viele Facetten, aber es ist tatsächlich eine Serie, bei der wir bis auf wenige Ausnahmen irgendwie immer Rhea Sihorn ins Gesicht und auf ihre, sie ist auch so eine Nichtfigur, sie hat so eine Unfrisur und hat so eine Unmimik und das ist alles immer irgendwie so, sie ist... Ohne dass es jetzt zu Facettenarm klingen soll oder so was, die macht mit sehr, sehr wenig, macht sie sehr, sehr viel, bringt sie sehr, sehr viel zum Ausdruck und sie schafft es dann immer teilweise mit einem und demselben Blick, schafft sich das Wut und Resigination und Trauer und Sport und alles gleichzeitig zum Ausdruck zu bringen.
00:11:28: Also das ist auch eine große Mime Künstlerin.
00:11:30: der ich unglaublich gerne dabei zugeguckt habe, was sie da macht.
00:11:33: Ja, also ich bin jetzt überrascht, du hast ja schon wirklich, sonst bin ich ja immer der Spoiler und du hältst mich zurück.
00:11:40: Du hast ja jetzt schon wirklich tatsächlich relativ viel verraten.
00:11:42: Also in den offiziellen Ankündigungen war sozusagen diese erste Twister-Serie oft, haben sie vermieden darüber zu reden.
00:11:50: Welchen
00:11:50: Twist meinst du?
00:11:51: Na ja, wie sich die Welt verändert, in welcher Hinsicht.
00:11:54: Also meistens wurde nur gesagt, die Welt verändert sich über Nacht und so weiter.
00:11:58: Egal, wir haben es jetzt gesagt und ja, ich habe die Überschrift zu meinem Text darüber lautete, lasst mir meine schlechte Laune und du hast ja schon das als Thema herausgearbeitet.
00:12:11: Interessant, dass du das Wokeness Virus genannt hast.
00:12:14: Also es klingt alles so ein bisschen albern, als würden wir uns hier irgendwie in so einer, keine Ahnung, ja, so ein bisschen absurden Gesellschafts-Satire befinden.
00:12:24: Tun wir auch auf gewisser... auf gewisse Art, aber das ist alles andere als oberflächlich.
00:12:30: Teilweise durch die genialen Ideen und Details, die Vince Gilligan da reingebaut hat, aber auch das Grundkonzept ist, finde ich, ziemlich genial.
00:12:43: Du hast jetzt ein bisschen über die Bildsprache und das Schauspiel gesprochen.
00:12:48: Was hatte ich an der... Idee der Serie fasziniert, oder hatte ich was fasziniert daran?
00:12:54: Dass sie
00:12:54: für ich gaga ist eigentlich, also so die Idee eines Lux-Virus.
00:12:57: und plötzlich werden alle halt irgendwie Verliehen alle ihre schlechten Seiten so und das ist ja genau das was wir leben in einem maximal dystopischen Gegenwart in der irgendwie alle ihre schlechten Seiten gerade wieder so nach außen kehren, dass alles was relevant wird irrelevant wird und alles was irrelevant ist bedeutsam, gerade wie es die verrückte Zeit in die man sich eigentlich hineindenken kann.
00:13:16: Es gab selbst im kalten Krieg war die Zeit berechenbarer.
00:13:19: Also waren die Menschen und waren die Facetten dieser Menschheit irgendwie berechenbarer und mittlerweile ist nichts mehr berechenbar.
00:13:27: Und plötzlich gibt es das wovon eigentlich so viele Leute träumen, also von Fridays for Future bis hin in sämtliche esoterischen Kreise und so weiter, nämlich dass wir uns wirklich auf die unsere Menschlichkeit besinnen.
00:13:41: Das wird Realität.
00:13:43: Und gleichzeitig schafft es diese Serie aber, das zu problematisieren.
00:13:48: Also eben zu zwei Pool aufzubauen, was ich vorhin ja auch schon meinte so, dass du kannst dir selber einen Reim drauf machen.
00:13:54: Winske Linge gibt uns keine Antworten vor, sondern eröffnet einfach diese Debattenräume.
00:13:58: Was finden wir eigentlich besser?
00:13:59: Finden wir die Idee besser, dass es das plötzlich über Glückseligkeit herrscht?
00:14:02: oder sollte es auch noch ein bisschen was Schlechtes in der Welt geben und aggressive, schlechte, unangenehme Menschen wie Carols eigentlich sind, weil erst das die Möglichkeit für ein wirklich lebenswertes Leben bietet gewissermaßen so und ich finde es gut, dass er halt einfach erstellt Fragen, aber gibt keine Antworten darauf.
00:14:22: und das ist das, was über seine inszenatorischen Fähigkeiten hinaus toll ist an dieser Serie.
00:14:27: Ja, es gibt auch, also die Serie hatte auch für Fans von so bestimmten Szenarien, sag mal, so Science Fiction.
00:14:37: oder Gedankenspielszenarien bietet die unheimlich viel Futter.
00:14:41: Also ich weiß nicht, ich bin zum Beispiel jemand, der als siebzehn-achtzehnjähriger den Film Quiet Earth gesehen hat.
00:14:48: Das war so ein Kultfilm aus den Achtzigern.
00:14:51: Ich glaube, der war aus Neuseeland, wo irgendwie so ein Mann morgens aufwacht und auf einmal feststellt, dass alle anderen Menschen verschwunden sind.
00:14:57: Das gibt dann noch den mit Will Smith, I am Legend, der so ein bisschen ähnlich ist.
00:15:02: Das ist ja... So ein Gefühl, mit dem kann jeder was anfangen.
00:15:06: Was mache ich denn?
00:15:07: Was würde ich denn machen, wenn ich auf einmal der einzige Mensch bin und kann alle Einkaufszentren plündern oder machen, was ich will oder mir alles rausholen und so.
00:15:15: Mit diesen Ideen spielen manche Folgen ganz toll.
00:15:18: Und aber auch mit so einer, ja, mit dieser psychologischen Idee, du hast das genannt, Wokenessvirus.
00:15:25: Also diese anderen, wo man jetzt sagen wird, Carol empfindet sie als Bedrohung.
00:15:30: Das sind ja, es sind ja sozusagen Menschen, die niemanden was zu Leide tun können.
00:15:35: Das können
00:15:36: niemand lügen, ich kann gar
00:15:37: nichts.
00:15:38: Niemand wehtun, nichts töten, können nicht lügen.
00:15:42: Das heißt, die müssen ihr eigentlich alle Wünsche erfüllen, auch wenn sie noch so schlecht gelaunt ist.
00:15:48: Also diese Auseinandersetzung zwischen diesem gleichmacherischen Glück und dieser Vernunft, die weltweit eingezogen hat, in allen Lebensbereichen und dieser Carol, die sagen, nein, ich will aber hier mein eigenes Leben führen und wie man sich selber dazu verhält als Zuschauer.
00:16:08: Das ist hochinteressant.
00:16:10: Also es hätte ja sein können, dass diese Serie nur als Gedankenspiel funktioniert.
00:16:14: Du sagst sie ist Gaga, aber sie berührt einen auch.
00:16:17: Also mich hat sie total berührt und je länger man dazuguckt, desto mehr ist man da auch drin in diesem absurden Gedankenspiel.
00:16:23: Ja, wobei ich habe jetzt nicht die Serie als Gaga bezeichnet, sondern die Idee erst mal nur.
00:16:27: Die Umsetzung ist überhaupt nicht Gaga und die ist sehr, sehr feinfühlig und da macht sich auch ständig Gedanken.
00:16:31: Die nimmt nicht einfach nur irgendwie so ein phänomenologisches, so ein phänomenologischen Aspekt und sagt daraus mache ich jetzt eine drollige Serie.
00:16:38: sondern sie macht sich Gedanken über menschliche Kommunikations- und Denkstrukturen die ganze Zeit.
00:16:42: Und was macht denn eine Zynikerin wie Carol, wenn ihr alle Wünsche von den Lippen abgelesen werden oder wenn sie telefoniert auch immer, also sie kann die auch immer, sie kann Kontakt aufnehmen, sie kann über den Fernseher mit ihnen Kontakt aufnehmen, sie kann sie anrufen, dieses Weltgewissen oder dieser Weltorganismus und kann denen sagen, ich möchte irgendwie, ich möchte eine eiskalte Gatorade in Himbeer, jetzt hier mit einer... der Drohne abgeliefert bekommen, dann kommt doch diese Drohne und sowas wieder ein bisschen gespeudert, aber jetzt ist es nicht dramatisch so.
00:17:13: Das ist einfach so, was macht die denn daraus?
00:17:15: Das macht denn jemand, der egoistisch ist mit altruistischen Menschen, so wie gehen die miteinander um?
00:17:22: Und das hat halt so, die Süddeutsche hat da so, hat auch so Referenzen aufgebaut zu sowas wie Severance.
00:17:28: weil diese Atmosphäre eine sehr, sehr ähnliche ist.
00:17:31: Also das ist halt eine sehr, sehr düstere, in der sich die Individuen verloren fühlen, aber gleichzeitig halt auch etwas, was einen geschlossenen Rahmen dafür bietet, Gemeinschaft zu bilden und so.
00:17:42: Ja, ich finde gut, dass du Severance erwähnst, weil ich hatte mir gedacht, es ist auf jeden Fall gut, Severance ist jetzt so drei, vier Jahre alt, aber es ist auf jeden Fall die beste Idee, würde ich sagen, die beste Serienidee, oder sagen wir zumindest für In anderen Genres jetzt Drama und so weiter, kann man ja sagen, war jede Idee wahrscheinlich schon mal da, aber wenn man jetzt speziell Science Fiction betrifft, wo das ja dann doch letztendlich einzuordnen ist, ist es ja auch ganz schwer, noch ganz neue Ideen zu haben.
00:18:10: Und Severance war eine ganz neue Idee.
00:18:12: ... Pluribus ist auch wieder eine ganz neue Idee.
00:18:17: Genau, eine neue Idee.
00:18:18: Ich finde aber sie gräbt natürlich auch ein bisschen in diesen pandemischen ... ... Dystopie- und Katastrophenfilmgenre.
00:18:24: Also es spielt da auch so was wie ... ... was ich aus The Last Man On Earth mal gesehen ... ... dieses wo auch eine Pandemie ein Mann bleibt ... ... als einziger am Leben trifft, aber dann irgendwie auf seiner Reise durch die USA ... ... doch hin und wieder mal Leute, die auch überlebt haben und sowas ... und versucht da klarzukommen mit den Paar, die es noch gibt.
00:18:41: oder ich habe mich auch tatsächlich ein bisschen an The Prisoner erinnert gefühlt in einigen Sequenzen.
00:18:45: Das ist doch eine sechziger Jahre, die vielleicht nicht viele kennen.
00:18:47: Die hieß hier, glaube ich, in Deutschland Nummer sechs oder sowas.
00:18:51: Gehört habe ich davon, ja.
00:18:52: Also um so einen englischen Geheimagenten, der plötzlich in so einer Fantasiestadt, wo alle irgendwie merkwürdig drauf sind, landen und aus dieser Fantasiestadt auch nicht rauskommt.
00:19:04: Und alle sind da unglaublich glücklich und gut gelaunt und hilfsbereit und so was.
00:19:08: Aber das ist natürlich total eine total dystopische Situation.
00:19:11: Und es ist daran bedient sich Winzgelegen oder macht so eine kleine Rundreise durch die Filmgeschichte, solcher pandemischen Ausnahmesituation.
00:19:19: Und das bereitet immer großen Spaß und das bereitet auch den anderen Leuten, die diese Serie machen, großen Spaß.
00:19:24: Und es ist ja auch, was auch eine Parallele ist zu Severance, ist, dass ja praktisch in dieser ja irgendwie bedrohlichen, bedrohlichen, absurden Welt ja es diesen Gegenpool gibt.
00:19:39: diese amerikanische gut gelaunte Verbindlichkeit, wie zum Beispiel, ich nenn es jetzt einfach mal diese Schwarmintelligenz, also dieses Weltgewissen, hast du genannt, diese anderen, die mit ihr kommunizieren, die sind ja so ein bisschen wie so ein amerikanischer Dienstleister.
00:19:55: Die machen dann auch so Ansagen auf dem Anrufverantworter.
00:20:00: Hallo, we appreciate your blah blah und so weiter, also dieses typische, dieser Typ... Typische, ich verkaufe dir was Marketing und wir sind alle freundlich zueinander Bullshit.
00:20:12: Und damit spielt die Serie ja auch ganz extrem.
00:20:15: Auch mit so corporate Arten mit Leuten zu kommunizieren und so toll, dass du da bist und dass du dich für unser Produkt entschieden hast und so.
00:20:25: Das macht das.
00:20:27: Das ist unheimlich fein gemacht.
00:20:29: und gleichzeitig ist die Serie auch so ein Nachdenken über so Themen wie Schwarmintelligenz oder AGI, also Artificial General Intelligence, also so Themen, mit denen wir jetzt auch im Zuge der KI Revolution zu tun haben.
00:20:43: Also das ist schon... sehr sehr klug alles und ich finde die serie auch sehr viel weniger anstrengend als severance als.
00:20:52: ich bin ja ein großer severance fan.
00:20:54: aber das ist eine serie wo man im richtigen mindset sein muss in der richtigen stimmung um sie genießen zu können weil sie auch stresst und pluribus finde ich ist eigentlich eine Serie, die man einfach gucken kann.
00:21:08: Wenn man bereitet sich so ein bisschen auf dieses Kamerspielartige, was du ja schon erwähnt hast, weil die Ria Seahorn halt viele Szenen alleine hat, wenn man sich darauf einlassen kann.
00:21:18: Ja, ich finde sie grandiose.
00:21:19: die Serie, die ist wirklich, die hat praktisch alles, was eine gute Serie ausmacht, weil sie eben gleichzeitig nachdenklich und unglaublich amüsant ist auch.
00:21:26: Also es ist letztlich auch, es ist auch eine kommediantische Serie.
00:21:30: Total, ja.
00:21:31: Insbesondere durch die Art und Weise, wie Ria Seahorn das spielt und so.
00:21:35: Die arbeitet auch viel mit Dialogwitz und auch viel somit mit dieser Holter-Dipolter-Kommunikation, also so, dass sie halt, sie griebt ein Loch, weil sie irgendwas in ihrem Garten ausgraben muss und kommt aber nicht weiter.
00:21:47: und dann kommt diese Sosia und sie streiten miteinander und in irgendeinem Nebensatz sagt sie, benutzt doch mal eine Picke statt, wie nennt sich das?
00:21:57: so eine, so eine, so eine... Spitzhacke.
00:21:58: Spitzhacke statt Spaten und so.
00:22:01: Und das ist wirklich nur so, das ist so ein kleiner Glimpsen.
00:22:03: Viertel Sekunden.
00:22:04: Und danach siehst du aber, sie macht das und merkt es halt wie beeinflussbar sie ist, obwohl sie ja eigentlich komplett konträr gegenüber dieser... Blase aufgestellt sind.
00:22:14: Das sind ganz viele kleine, feine Sequenzen, die halt weit darüber hinausgehen, einfach nur eine amüsante Konstellation mit einem verrückten Virus auszuweizen, sondern auch viel in den in den Psychen der einzelnen Charaktere krebt.
00:22:27: Es ist wirklich eine fantastische Serie.
00:22:29: Ja, es ist eine großartige Serie.
00:22:31: und eine letzte Sache habe ich noch auf meinem Zettel.
00:22:34: Und zwar, du hast schon erwähnt, die Carol ist nicht die einzige auf der Welt, die sozusagen Immun auf diesen Virus reagiert, es gibt noch elf, zwölf andere Leute, weil die die Schwarmintelligenz so nett ist, führt sie die auch zusammen und fliegt in die Flugzeugen irgendwie zum gemeinsamen Treffpunkt und so, die erfüllt ja alle Wünsche und so.
00:22:56: und dann treffen die sich da.
00:22:57: und das ist auch noch ein interessanter Aspekt an der Serie, dass man da noch einige andere Leute kennenlernen, die so sind wie Carol, die aber, man lernt die unterschiedlich intelligente, unterschiedlich intensiv kennen, aber die anders mit der Situation umgehen.
00:23:13: Also es gibt zum Beispiel eine Figur, die lässt sich unheimlich gut gehen und nutzt das komplett alles aus, was, was die Schwarmintelligenz sozusagen jetzt zur Verfügung steht, stellt und wo sie sozusagen ja Lücken hat.
00:23:27: um sich austricksen zu lassen.
00:23:28: Da gibt es eine andere Figur, die möchte überhaupt nichts damit zu tun haben.
00:23:32: Die grenzt sich geradezu radikal ab.
00:23:35: Und das sind auch noch mal interessante Gedankenspieler, die sich da auftun.
00:23:38: Eine
00:23:40: totale Empfehlung für uns von uns.
00:23:42: Klar, Apple TV hat nicht jeder, aber das wäre mal wieder ein Grund, einen Monat das zu abonnieren.
00:23:49: Zumindest dann werden am sechstenzwanzigsten Dezember alle neuen Folgen Pluribus verfügbar
00:23:54: sein.
00:23:54: Vielleicht bin das nicht über Magenta oder so was im Paket?
00:23:57: Nein, nein, nein.
00:23:58: Also
00:23:58: Apple ist da immer ziemlich radikal.
00:23:59: Apple Sachen gibt es nur bei Apple.
00:24:01: Okay,
00:24:01: ich dachte da geht es.
00:24:02: Es sei denn, wenn sie sehr, also sehr, ich weiß gar nicht, gibt es mittlerweile Ted Lasso irgendwo anders vielleicht zum kaufen.
00:24:10: Ne, also das gibt es erst mal nur bei Apple.
00:24:13: Und unsere zweite Serie, Anna und Oscar, das ist eine spanische Serie, die heißt eigentlich Los Anos Nuevos, die neun Jahre, die könnt ihr ganz normal komplett bei Arte sehen.
00:24:26: Das sind zehn Folgen unterschiedlich lang von neun, dreißig bis fünfzig Minuten
00:24:33: ab
00:24:33: dem oder seit dem sechsten November in der Arte Mediathek verfügbar oder am Zwanzigsten November gibt es die auch Linear bei Arte.
00:24:45: Ja, es geht um die beiden Matrilenen, Anna und Oskar, die treffen sich in Madrid auf einer Silvesterparty und stellen fest, dass Oskar hat am ein dreißigsten Dezember Geburtstag und Anna am ersten Januar und sie stellen fest, dass es ja sehr lustig ist, dass sie beide jetzt an diesem Jahreswechsel sozusagen dreißig Jahre alt werden, lernen sich kennen, landen miteinander im Bett, haben eine Affäre sozusagen miteinander.
00:25:22: Man sieht sie, wie sie den erst Januar noch zum Teil miteinander verbringen und dann trennen sich die Wege und damit ist die erste Folge zu Ende und man kriegt erst später mit, wenn man nicht vorher über die Serie gelesen hat, dass sie praktisch mit jeder Folge an diesem ein dreißigsten Dezember ein Jahr später einsetzt, sodass wir ungefähr die gleiche Serienkonstellation haben wie in zwei Jahren einem Tag.
00:25:52: Und weil mich die Serie Anna und Oskar sehr berührt hat, habe ich mir dann endlich mal auch zwei an einem Tag, one day, die Serie bei Netflix angeguckt.
00:26:04: Können wir gleich nochmal darüber reden.
00:26:06: Aber erstmal möchte ich Jan fragen... Wie ging es dir mit der Serie?
00:26:12: Du hast mir viele Vorschusslohbeeren schon irgendwie in meinen Salat gerührt vorher, deswegen war ich nicht so ganz unbeeinflusst davon und habe das dann angefangen zu gucken und war dann erstmal ein bisschen... ... genervt von diesem wo die ellenhaften durcheinander ... ... gequatsche moderner Großstadtgewächse irgendwie, ... ... weil die treffen sich halt ... ... im Kontext der Nacht zu, also der semester feiern ... ... in Madrid und poppen irgendwie von Feier zu Feier, ... ... sie arbeiten zuerst irgendwie in so einer ... ... so einer Bar, wo auch gefeiert wird und da ... ... fangen die schon an ersten Kontakt zueinander aufzunehmen ... ... und dann lernen sich danach halt ein bisschen besser kennen.
00:26:50: Und das war mir, das ist mir auch in vielen amerikanischen Filmen so, ... ... wo alle Leute ... immer so hyperkommunikativ sind und sowas.
00:26:57: Gebt mir immer so ein bisschen auf die Nerven.
00:26:58: Nur die Spanier
00:26:59: reden dann mal auch gerne.
00:27:00: Genau, glaub ich total.
00:27:01: Aber deswegen hab ich da, es ist ja trotzdem, weil es nicht meine Meinheit und meine Mentalität entspricht, ist es manchmal so ein bisschen innervierend.
00:27:07: Aber ich fand es tatsächlich... sehr viel organischer als es oftmals in amerikanischen Formaten ist.
00:27:13: Also es ist eben weil so ist, dass die spanischen Menschen ja tatsächlich ein ganz anderes kommunikatives Mindset haben als wir zum Beispiel.
00:27:20: Und das ist einfach, ich fand das sehr sehr angenehm, weil es auch sehr unsouverän gespielt war.
00:27:26: Also die müssen nicht irgendwie ständig einen Karlauer oder eine Schlagfertigkeitskanonade nach der anderen abfeuern, sondern die sind auch ein bisschen linker in ihrer Kommunikation.
00:27:34: Das zieht sich auch durch die ganze Serie durch, dass die immer, die sind alles anderer souverän, diese Charaktere.
00:27:39: da drin.
00:27:40: Und die Situationen, die sie sich befinden, sind immer alles andere als glatt oder so was.
00:27:43: Da passiert sehr viel, was was unerwartet ist.
00:27:46: Es ist auch irgendwie so eine Hop-on-Hop-off-Geschichte.
00:27:48: Er erinnert mich dadurch natürlich auch stark an Alison Jack.
00:27:51: Diese fantastische Serie mit Dominic, wie heißt er?
00:27:55: Dominic?
00:27:56: Dominic Dommelwimm.
00:27:57: Ich kann seinen unnamen Namen nicht
00:27:58: vergessen.
00:28:00: Und das ist alles sehr glaubhaft, finde ich.
00:28:01: Und das ist alles mittlerweile auch im spanischen Original mit deutschen Untertiteln zu sehen.
00:28:07: Das ist auch sehr hilfreich, obwohl es gar nicht so schlecht zum
00:28:09: Comic geht.
00:28:09: Hast du es dir im Original angeguckt, teilweise?
00:28:12: Genau, ich habe die ersten zwei Folgen noch in der Synchro-Fassung geguckt und danach habe ich mir ein bisschen was dann im spanischen Original.
00:28:21: Auch weil es bei mir schon länger her ist, das gesehen habe, gab es dann nur für die Journalisten in der synchronisierten Fassung.
00:28:27: Ich muss tatsächlich sagen, dass es recht gut synchronisiert
00:28:30: ist.
00:28:31: Es fällt einem ja wirklich oft negativ auf, aber es hat trotzdem natürlich noch mal eine andere Wirkung, eine andere Emotionalität und eine andere Dringlichkeit, wenn du es im Original guckst.
00:28:40: Das ist halt, muss viel lesen, weil die auch sehr, sehr viel reden und sehr, sehr schnell reden oftmals.
00:28:45: Also ich finde, in diesem Fall könnte ich es tatsächlich verstehen, wenn ihr euch das auch mal... was wirklich ganz toll ist, man sieht diesen Leuten wirklich... Stunden lang bei ein und denselben Tätigkeiten zu.
00:29:00: Man sieht ihnen dabei zu, wie sie essen, wie sie arbeiten, wie sie, wie sie Autofahren.
00:29:04: Also es kann nochmal passieren, dass sie, dass du irgendwie, dass da eine zehnminütige Autofahrt ist, wo sie miteinander reden.
00:29:09: Sie reden überhaupt alles sehr viel miteinander.
00:29:11: Und es kann dann nochmal passieren, dass in einer Folge eine der beiden, also Anna oder Oscar komplett fehlen.
00:29:16: Also mir ist da zum Beispiel in der Folge sechs aufgefallen, da kommt Anna nicht vor.
00:29:20: So, und das ist, finde ich, finde ich einen guten Ansatz.
00:29:23: Ich finde auch einen guten Ansatz, dass es nicht dass sie nicht sich nur durch eine existierende... Beziehung durchkämpfen, sondern dass sie gar keine richtige haben eigentlich, sondern dass sie auch immer um Definition bemüht sind.
00:29:34: Das ist
00:29:34: eine sich wandelnde Beziehung, also aus dem One-Night-Stand.
00:29:38: Also das ist ja das Geniale.
00:29:40: Du hast zwei an einem Tag nie gesehen, ne?
00:29:42: Nee, hab ich nicht gesehen.
00:29:43: Also zwei an einem Tag ist ja dieser relativ berühmte Roman des britischen Schriftstellers David Nichols, der aus dem Jahr zwei tausend neun erschienen ist und den wirklich sehr viele Leute, die ich kenne, vorwiegend Frauen gelesen haben.
00:29:57: Und dann gab es ja, dass es schon die gleichnamige Kinoverfilmung mit Anne Hathaway und Jim Sturges gab.
00:30:04: Die habe ich noch nicht gesehen.
00:30:05: Die hat sehr unterschiedliche Kritiken bekommen.
00:30:07: Es gibt Leute, die sagen, es ist ein ganz schlechter Film.
00:30:10: Und es gibt Leute, die sagen, das ist ein wunderschöner Film.
00:30:14: Aber eine große Welle hat dann gemacht, zwei tausend vierundzwanzig, die gleichnamige Netflix-Serie mit Mbica Mord, die ist relativ unbekannt oder war damals unbekannt.
00:30:26: und.
00:30:27: und Leo Woodall, der aus White Lotus und aus dieser Prime Finder Serie, da so weit, die wir gesehen haben.
00:30:35: Und da ist das gleiche Prinzip.
00:30:38: Da ist der Tag der fünfzehnte Juli.
00:30:41: Sie lernen sich bei so einer Abschlussfeier von ihrer Uni in Edinburgh kennen und dann springt die immer ein Jahr weiter und beobachtet deren Leben.
00:30:51: mit Mitte zwanzig los und der Roman und die Serie geht ein bisschen länger.
00:30:55: Aber das Prinzip ist natürlich sehr, sehr ähnlich.
00:30:59: Ist es ein Reboot hier quasi?
00:31:00: Nein, es ist kein Reboot, weil die Geschichte eine ganz andere ist.
00:31:05: Also die Beziehung verläuft auch anders.
00:31:08: Bei Anna und Oscar oder Los Anos Nuevos ist übrigens von einem spanischen Filmemacher, von dem ich mir sicherlich noch etwas mehr angucken werde.
00:31:16: Das ist Rodrigo Sorogoyen, wurde für einen Film namens Wie wilde Tiere mit sehr vielen Preisen überhäuft.
00:31:23: Den wollte ich mir als allererstes mal angucken.
00:31:26: Das ist schon ein bisschen anders, weil auch die Beziehung von den beiden anders ist.
00:31:33: Also es ist eine grießen überraschung.
00:31:34: also einmal ist diese diese grundide der serie genial und da muss man durch sagen die ist von one day sozusagen kopiert.
00:31:43: sie ist deswegen genial weil du immer in jeder folge praktisch ein neues setting geworfen wirst.
00:31:48: du weißt nicht wie diese leute ein jahr später zueinander stehen.
00:31:53: sind sie zusammen?
00:31:54: sind sie getrennt?
00:31:55: sind sie im streit oder eben haben sie sich gestritt, aber jetzt sind sie, ach Gott, wieder versöhnt.
00:32:01: Und das ist so toll, weil man sich am Anfang von jeder Folge erstmal erschließen muss, was ist denn in der Zwischenzeit eigentlich passiert?
00:32:08: Und das ist großartig.
00:32:10: Und das ist was für mündige Zuschauer oder Zuhörer.
00:32:15: Und weil diese beiden Figuren halt total ... interessant sind, obwohl es eigentlich jeder Männer und jeder Frauen sind.
00:32:24: Also habe ich da wirklich dran geklebt an der
00:32:26: Serie.
00:32:27: Das macht auch den Charme dieser Serie aus.
00:32:29: Er ist so ein bisschen so ein Schnulli-Typ der Oskar.
00:32:32: Aber sie sind alle sehr, sehr gewöhnlich.
00:32:37: Wir sind weder schönlinge noch.
00:32:39: Die sind schon gut aussehend.
00:32:41: Aber die sind nicht optisch gecastet oder sowas.
00:32:43: Er ist tatsächlich so ein bisschen reäugig, aber dadurch ist er auch so ein bisschen wirkte fast ein bisschen doof manchmal.
00:32:50: So emotional doof ist er gar nicht.
00:32:52: Aber das ist so.
00:32:53: Ich finde die sind von der von der Art und Weise wie die wie sie so wie sie so im Leben stehen und welche was was sie nach außen und nach innen repräsentieren sind.
00:33:01: Das sehr sehr gewöhnlich kastete Leute und das macht diese Serie auch eben so so leicht so snackable für uns normale Leute.
00:33:09: Ich mag das immer nicht wenn da wenn da so irgendwie so Archetypen die ein besonderes Schönheitsideal oder sowas widerspiegeln müssen gekastet werden.
00:33:16: Das haben wir ja öfter dieses Thema so.
00:33:18: Das sind einfach Leute.
00:33:19: Es ist sehr
00:33:20: authentisch, das ganze Figurnaussemble.
00:33:22: Also man lernt ja dann auch die Freunde und die Familien von den beiden kennen.
00:33:27: Die kommen auch durchaus aus unterschiedlichen Familien.
00:33:30: Also sie sind auch unterschiedliche Charaktere.
00:33:32: Also er ist jemand, der aus einer Einzelkind, aus einer getrennten Ehe, der Probleme hat, Menschen zu vertrauen, der so ein bisschen erst von Beruf, so Arzt an einer Klinik.
00:33:46: Sie ist kommt aus einem stabilen Elternbeziehung mit zwei Schwestern.
00:33:52: Das spielt alles irgendwie eine Rolle.
00:33:54: Sie hat dafür aber Probleme, sich so ein bisschen zu entscheiden, was sie eigentlich beruflich machen will.
00:33:58: Also so ganz normale Probleme, die man eben auch so zwischen dreißig und vierzig vielleicht hat, die hier sehr, sehr liebevoll dargestellt werden einfach.
00:34:08: Und das ist ja eigentlich das größte Lob für eine Serie, wenn du sagst, Die Leute wachsen dir so ans Herz, dass du fast denkst, das sind echte Menschen, von denen du wissen willst, wie geht das Leben von denen und deins mit denen weiter.
00:34:24: Das hat mich wirklich sehr berührt, wie seit... Ja, wie seit längerer Zeit eigentlich keine Serie mehr.
00:34:30: Also ich fand, One Day, das habe ich dann nach mir angeguckt, auch gut.
00:34:34: Ist auch eine gute Serie.
00:34:35: Ist ein bisschen poppiger, ist ein bisschen mehr auf Effekt gebürstet und so.
00:34:40: Aber Los Anos Nuevos hat mir irgendwie... hat mich noch mehr berührt.
00:34:47: Ja, und es ist so berührend, dass es mir noch nicht mal was ausgemacht hat, dass die nicht altern, die beiden.
00:34:51: Obwohl sie halt echt eine relativ große Zeitspanne miteinander regnen.
00:34:54: Aber die Frisuren werden mal verändern sich mal.
00:34:56: Genau,
00:34:56: aber so kommt keine Falte mehr.
00:34:58: Das ist natürlich eigentlich immer das Grundproblem von Serien, die mit den selben Casts so eine große Zeitspanne abdecken.
00:35:05: Zehn
00:35:05: Jahre geht aber noch, ne?
00:35:06: Na,
00:35:07: zwischen dreißig und vierzig passiert mit dir schon einiges.
00:35:09: Es ist egal, das ist nichts, was eben, das meine ich ja, das stört nicht dabei.
00:35:12: Du nimmst es eigentlich gar nicht wahr.
00:35:14: Manchmal krieg ich... Da kriegt ein Schnauzer, manchmal sind seine Haare kurz und so was.
00:35:17: Es ist okay.
00:35:19: Ja, und es gibt auch dann mal so ein Settingwechsel.
00:35:22: Es gibt zum Beispiel dann auf einmal eine Folge.
00:35:25: Da sind sie in Berlin, weil sie einfach ihren gemeinsamen Geburtstag den Jahreswechsel partymäßig in einem Techno-Club in Berlin feiern.
00:35:34: Das bringt so sehr absurde Folge.
00:35:37: Also es gibt auch durchaus immer mal Überraschung oder es gibt irgendwie eine Folge, die spielt nur bei einem Essen mit den Eltern.
00:35:42: Das ist eine reine Dialogfolge.
00:35:44: Tolle
00:35:44: Folge ist es.
00:35:45: Es
00:35:46: ist ganz toll und wie du schon am Anfang gesagt hast, ich habe ja so leichte Befürchtungen gehabt, dass du mit der Serie nichts anfangen kannst und du hast es schon angefangen.
00:35:54: hast zu erzählen und ja, wird sehr viel geredet und Beziehungen und so was.
00:35:59: Ich dachte, okay, ja, ich glaube, das ist eher vielleicht dann doch nichts für Jan.
00:36:04: Und da kommt ja wieder der alte Eric Romer Fan in mir raus, also wo ich halt einfach sage, ich habe das als Jugendlicher entdeckt und gedacht.
00:36:12: Wie geil, da sitzen Leute zusammen und reden einfach eine halbe Stunde über Gott und die Welt.
00:36:17: Und das fühlt sich irgendwie total echt an.
00:36:20: Und weil es natürlich immer irgendwie um Beziehungen geht, finde ich das irgendwie total reizvoll.
00:36:27: weil mich das halt auch interessiert.
00:36:29: Und dann habe ich, ich will heute mal keinen Presse-Zitat zitieren, sondern die Gemini, die künstliche Intelligenz von Google.
00:36:38: Ich habe nämlich mich an das Zitat aus dem Tokotronic-Song und im Leben geht es oft her, wie im Film von Romer, erinnert.
00:36:47: Das kennst du, ne?
00:36:48: Und dann bist du was du hast, nämlich Sinéast.
00:36:50: Genau, richtig.
00:36:52: Und ich hasse aber das nicht Sinéast zu sein.
00:36:55: Das ist eine Zeile aus dem sehr, sehr alten Tokotronik-Song Meine Freundin und Ihr Freund.
00:37:01: Und da habe ich einfach mal die künstliche Intelligenz gefragt, was bedeutet eigentlich diese Zeile in diesem Tokotronik-Song.
00:37:08: Und dann schreibt die künstliche Intelligenz, wie ich finde, sehr intelligent.
00:37:13: Der Satz bezieht sich auf die oft komplexen und beobachtenden... Manchmal als langartig empfundenen Filme des Regisseurs Eric Romer.
00:37:22: Die Zeile drückt aus, dass Situationen im Leben oft eine ähnliche Tiefe und Langsamkeit haben, wie diese Filme, die es erfordern, sich eingehend mit ihnen auseinanderzusetzen, um sie zu verstehen.
00:37:35: Okay, danke, Gemini, für deine hellen Worte.
00:37:39: Also, wie gesagt, von meiner Seite aus mit die anrührendste... Serie, die ich in diesem Jahr gesehen habe.
00:37:47: Ich hoffe auf eine zweite Staffel, aber ich glaube nicht, dass sie geben wird.
00:37:52: Ja, ich muss aber auch noch mal kurz, ich weiß nicht, ob ich mich missverständlich ausgerutet hatte, mich stört es nicht, wenn Leute miteinander reden, mich stört es, wenn Leute miteinander durcheinander reden.
00:38:00: Ah, okay.
00:38:01: Und das ist das, was bei Woody Allen oder Film, also der hat das kultiviert und das ist in Amerikanischen, da kannst du auch irgendwie so was wie Notting Hill oder so was angucken, wenn die dann irgendwie zusammen am Tisch sitzen, reden die alle mal durcheinander.
00:38:12: Hatten
00:38:12: wir neulich erst innerhalb... Malmö hat mit mir Schluss gemacht.
00:38:16: Die Girls
00:38:16: haben extrem viel durcheinander geredet und wir haben uns darüber unterhalten, ob das jetzt, weil es improvisiert wirkt, aber es ist zu clever, um improvisiert zu sein.
00:38:26: Deswegen haben das die Autoren und die Regisseure genauso mit dem Durcheinanderreden so aufgeschrieben.
00:38:37: Genau.
00:38:38: Ja, auch um Beziehung geht es um in unserem ersten kurzen Thema.
00:38:44: Die anderen, wie der Nordengländer sagen würde, geil.
00:38:50: GERL mit AI geschrieben, weil, haha, es geht hier um eine künstliche Intelligenz.
00:38:56: Das ist eine wirklich Mini-Mini-Serie, nämlich sechs mal fünfzehn Minuten, also eigentlich wie ein neunzig Minuten Film, der in der ZDF-Mediathek ab dem siebten November zu kriegen ist.
00:39:09: Und ja, ja, worum geht's in The Other Girl,
00:39:12: sag ich jetzt
00:39:12: einfach mal.
00:39:13: Ist natürlich eigentlich Fake, hast du schon gesagt, es sind neunzig Minuten, hat aber Cliffhanger.
00:39:17: Also von daher kann man das auch so machen, ist auch dadurch so instant Snackable.
00:39:22: Das ist Tom Beck, das ist so ein klassischer RTL-Sat-I
00:39:27: Serien.
00:39:27: Kino auch, Kinokamödie.
00:39:29: Ja, also das ist so ein... Ich habe, als ich das mitgekriegt habe, das sehr, das Spiel habe ich zuerst von Otto Weier.
00:39:36: Das ist so ein Mitarbeiter eines KI-Startups, der eine Affäre mit einem, du hast es ja schon gesagt, mit einem KI-Chatbot namens Maya, beginnt.
00:39:45: gleichzeitig aber auch noch eine Freundin hat, die ihm so langsam auf die Schliche kommt.
00:39:49: Aber eigentlich hat er gar keine Affäre mit einer von beiden, sondern er ist eigentlich nur dabei, ständig sein verhärtetes Selbstbild als moderner Mann mit einem etwas traditionellen Weltbild irgendwie auf die Reihe zu kriegen oder auch nicht auf die Reihe zu kriegen.
00:40:01: Und es geht da viel um den Unger mit Emotionen, also männlichen Unger mit Emotionen und auch diese ganzen Gefühlsblockaden, die Männer in ihrer Kommunikation haben und so was.
00:40:10: Und das ist... Erstaunlich gut gespielt und scripted, finde ich.
00:40:14: Also ich hab tatsächlich angefangen, das zu gucken und hab sofort gemerkt, so Ups, die sind ja relativ organisch und naturalistisch diese Dialoge wie die Reden, also auch der wie der Tom Beck, als in seiner Rolle spricht.
00:40:25: Das wirkt alles gar nicht so krass geschrieben, sondern das wirkt alles sehr, sehr gut gespielt einfach.
00:40:29: Und das ist von, ich erwähne Sie jetzt mal, auch wenn die, glaube ich, alle noch nicht so richtig dick im Geschäft sind, das Buchstamm von Julia Hinckst und Hannes Jacobsen.
00:40:38: Regie von, heißt der Wolf oder Welfreinhard?
00:40:41: Ich hab nur Welfrein.
00:40:42: Der heißt Welf, ne Welf.
00:40:43: Ich hab mir
00:40:43: aber auch nur, ich glaub, der Hauptmacher ist diese Hannes Jacobsen.
00:40:47: Ja.
00:40:48: Ich hab mir auch ein kleines Interview mit ihm dazu.
00:40:53: Ja, hab ich mir angeguckt.
00:40:55: Also erst mal muss man sagen, das ist nicht Tom Beck, lebt nicht mit so einer Freundin zusammen, sondern ist verheiratet und die haben so ein... Sieben, achtjährigen Sohn würde ich sagen, also schon eine richtig bürgerliche Existenz und seine Frau, wie heißt die noch mal in der Rolle?
00:41:12: Lisa?
00:41:13: Lisa wird gespielt von Crisanti Kavasi und das ist im echten Leben die echte Frau von Tombeck,
00:41:19: die
00:41:19: auch übrigens zwei relativ kleine Kinder zusammenhaben.
00:41:21: Crazy, okay, das erklärt einiges, weil... Also
00:41:23: die Chemie, ne?
00:41:24: Die Chemie,
00:41:25: weil das ist halt... Es gibt einen Streit zwischen den beiden, der beginnt in einer Folge und erstreckt sich in der nächsten Folge noch mal über so etwas wie sechse, also fast die Hälfte der Folge.
00:41:38: ist jetzt glaube ich kein one-shot aber aber relativ wenig wenig Schnitt darin glaube ich.
00:41:42: also du guckst diesen beiden Leuten dabei zu wie sie streiten und es ist ein echter Streit.
00:41:46: das ist ich habe das als als sie miteinander ihre Argumente austauschen oder auch ihre nicht Argumente austauschen oder sowas.
00:41:52: das ist so krass glaubhaft was die sich da alles an den Kopf werfen und wie sie versuchen sich raus zu finden und sowas.
00:41:57: du meinst den Streit ziemlich am Ende
00:42:00: Ziemlich am Ende.
00:42:00: Ja, da ist es sehr lang.
00:42:01: Ein fantastischer Streit.
00:42:02: Das ist eine der besten Beziehungsstreitigkeiten, die ich jemals gesehen habe, tatsächlich.
00:42:08: Und das ist halt so, in dieser Serie sind immer wieder, das ist natürlich auch alles ein bisschen plakativ und die leben auch ein bisschen in einer etwas zu großen Inselküchenlandschaft und so weiter.
00:42:17: Wenn
00:42:17: ja als Programmierer in so einem KI-Laden kann man schon so gut verdienen, dass man sich so eine Hütte
00:42:22: leistet.
00:42:23: Kann schon sein.
00:42:23: Das ist aber, dass deutsche Fernsehen kann sich solche Beziehungsgeschichten einfach nicht in einem... Armambiente vorstellen.
00:42:30: Die müssen das irgendwie immer in relativ hohlhabende Surroundings packen und so was.
00:42:34: Es sind einfach, ich finde, es hat einfach sehr, sehr ein sehr gutes Drehbuch, das halt vergleichsweise gut umgesetzt wurde und deswegen war ich echt überrascht davon, weil ich halt mit Tom Beck etwas ganz anderes verbinde.
00:42:44: Ja.
00:42:45: Ich bin ein bisschen überrascht, dass so die Serie, dass die dich von Anfang an so abgeholt hat, weil ich brauchte ein bisschen.
00:42:52: Ich fand es ja im Anfang relativ konventionell.
00:42:54: Ich fand jetzt auch die Idee, dass dieser Typ neben seiner Frau, wo halt die Beziehung so ganz klein ein bisschen eingerostet ist, irgendwie mit so einem Love-Chat-Bot, was anfängt, ist jetzt auch nicht fürchterlich originell.
00:43:08: Das ist ja als Thema, ist das ja sozusagen around und wird bestimmt noch viel viel größer werden.
00:43:14: Klar, man hat ja schon diese Geschichten gehört von wegen Suizide, von Jugendlichen, weil sie irgendwie was mit einem sozusagen eine Beziehung mit einem Love-Chat-Bot hatten, die sie so mitgenommen hat.
00:43:28: Aber die Serie macht sich mit den Folgen und sie wird stärker in der zweiten Hälfte.
00:43:36: Was sich ganz interessant fand, ist, was diese Hannes Jakobsen über das Drehbuch gesagt hat, weil er sagte... Die KI hat uns dabei als Warringspartner gedient.
00:43:49: Unser Ziel war es, dass uns die KI promptet und nicht umgekehrt.
00:43:52: Zum Beispiel haben wir eher um Feedback gebeten und die Figuren unserer Serie als Chatbots generiert und befragt, als die KI Texte bzw.
00:44:02: Dialoge für uns generieren zu lassen.
00:44:04: Also ich frage mich so ein bisschen, wo ist jetzt der Unterschied?
00:44:06: Klar, würde ich nicht sagen, ich habe die KI beauftragt, das Drehbuch zu schreiben.
00:44:10: Aber also wie ich ihn verstanden habe, hat er praktisch aus den Figuren, die sie kreiert haben, im Drehbuch Chatbots gebaut, und dann die gefragt, wie sie reagieren würden.
00:44:22: Also vielleicht ist das auch ein bisschen Spielerei.
00:44:25: Vielleicht
00:44:25: ist es ein bisschen Spielerei, ja.
00:44:26: Es ist auch, also ich, es ist auch, Maya ist auch tatsächlich eine, ein Chatbots, es ist tatsächlich eine KI, es ist keine Schauspielerin.
00:44:32: Und du, das ist wirklich auch weird.
00:44:34: Also die sieht schon sehr, sehr echt aus.
00:44:36: Sie sieht gleichzeitig aber auch unglaublich künstlich aus.
00:44:38: Und die
00:44:38: Stimme, für die Stimme gilt ja das Gleiche.
00:44:40: Ich finde, diese künstlichen Stimmen, sind ja mittlerweile schon auch recht gut geworden.
00:44:45: Ja.
00:44:45: Also ich weiß nicht, ich weiß nicht, was ihr für bei Chat GPT für eine Stimme eingestellt habt, aber meine Stimme, die ich eingestellt habe, eine männliche Stimme, die hat auch immer mal so lacher und lustige, also so gut gelaunte kleine Freudensprünge macht die.
00:45:04: Oh Gott.
00:45:04: Wo man denkt so, okay, manchmal wär's mir lieber, sie wär ein bisschen nüchternah, aber irgendwie macht's auch so ein bisschen gute Laune.
00:45:11: das Ganze.
00:45:12: Ja, okay, also
00:45:15: deine Stimme ist neutral.
00:45:16: Ich habe gar, ich lese, ich schreibe, ich bin auch nicht bei ChatGPD, weil ChatGPD böse ist, aber es ist, ich lese einfach, ich gebe Prompts ein und lasse mir die Antworten schriftlich geben.
00:45:28: Ja, also schaut mal rein in The Other Girl von Jan.
00:45:34: Klare Empfehlung, von mir eine Verhaltene Empfehlung.
00:45:37: Verhaltene Empfehlung bist du denn drauf?
00:45:40: Ja, ich fand es jetzt nicht so besonders.
00:45:42: Okay,
00:45:43: ich fand es richtig gut.
00:45:44: Ich fand es richtig
00:45:44: gut.
00:45:45: Ja.
00:45:46: Also es ist schon so ein bisschen wie die klassische deutsche Mainstream-Community, halt ihr als eine Miniserie auseinander geschnitten und vielleicht ein bisschen weniger Production Value, sag ich mal, auf weniger
00:45:58: Stars.
00:45:59: Auf weniger Stars und so was, aber ich fand die sehr liebenswert, aber es ist ja auch, man muss auch nicht alles gleich
00:46:03: machen.
00:46:04: Apropos Production Value.
00:46:07: Roland Emmerich wird am Montag, dem zehnten November, siebzig Jahre alt und deswegen gibt es gerade so ein paar Dokumentationen über ihn.
00:46:17: Bei Arte gibt es übrigens auch oder gab es ein Themenabend, wo ein Film gezeigt wird und eine eigene Doku läuft.
00:46:23: Ich habe mich mit der ARD-Doku beschäftigt.
00:46:28: Meister der Apokalypse Roland Emmerich.
00:46:30: Und Roland Emmerich ist ja ein Name der hier in unserer Podcast-Geschichte
00:46:36: schon öfter
00:46:37: gefallen ist.
00:46:37: Einmal natürlich, weil wir diese blöde Gladiatornserie von ihm, die wir, glaube ich, weils ziemlich schlimm fanden, besprochen haben.
00:46:46: Aber auch, weil du ihn immer gerne mal erwähnst, als Negativbeispiel für sinnlose Action oder Bombast oder so weiter.
00:46:56: Und ich bin jetzt auch natürlich kein Fan von Roland Emmerich, auch wenn ich ein, zwei Filme gesehen habe.
00:47:02: Im Kino, wo man schon sagen musste, die sind richtig gut gemacht.
00:47:05: Das ist schon ein bisschen länger her.
00:47:07: In The Pendants Day oder The Day of the Tomorrow waren, glaube ich, die beiden Filme.
00:47:12: Aber ich bin mit wenig Erwartungen an einen Dokumentarfilm über ihn herangegangen und war dann sehr, sehr überrascht, dass das ein ganz wunderschöner Film ist, weil er sich praktisch von dem Menschen, der heißt Jo Müller, der auch seine Autobiografie geschrieben hat und der auch Schwabe ist, wie er über sehr, sehr lange Zeit hat.
00:47:33: Richtig langlassen.
00:47:34: Ja.
00:47:35: Fortzig
00:47:35: Jahre kann das sein oder
00:47:36: so was?
00:47:36: Also bestimmt.
00:47:38: Ich glaube, dass nicht alle Dokumentaraufnahmen, die in dem seventy-fünfminütigen Dokumentarfilm zu sehen sind, von Joe Müller gemacht wurden.
00:47:47: Sondern da war natürlich auch.
00:47:49: Der hat ja sehr, sehr früh angefangen zu drehen, der Roland Emmerich.
00:47:54: Der hat bestimmt auch die Bilder aus der Familie.
00:47:56: Das war eine recht wohlhabende Unternehmerfamilie mit vier Kindern aus Sindelfingen bei Stuttgart.
00:48:02: Ich glaube, die haben wahrscheinlich auch einfach viel gefilmt mit Super Acht und vielleicht mit Campcorder dann später.
00:48:08: Und als er dann selbst Filme gedreht hat, hat er wahrscheinlich auch, gab es so dieses behind the scenes Material und so.
00:48:16: Und irgendwann, aber wahrscheinlich so vor zwanzig Jahren, ich weiß es jetzt nicht, das ist jetzt geschätzt, hat dieser Joe Müller, der glaube ich wirklich eine enge Beziehung zu dem Roland Emmerich hat.
00:48:26: angefangen, den immer wieder zu besuchen in seinen Häusern, in London, in LA und so und hat dabei sehr, sehr intime Momente und Interviews eingefangen, die zu einer richtigen Biografie geschnitten
00:48:39: sind.
00:48:39: Ja, aber das ist, ich finde es auch ein interessanten Film, das ist irgendwie sowas wie eine gute Stunde, glaube ich, lang oder
00:48:44: so.
00:48:44: Ja, von setzten Minuten.
00:48:45: Ich finde es überhaupt, man erfährt viel von ihm, man kommt ihm sehr nah, aber es ist wirklich ein Grund mehr, dass Leute, die ihrem Berichtsobjekt so nah sind, keine Biografien über die oder keine Biopics oder keine Porträts machen sollten.
00:48:58: Der ist so krass und kritisch dieser Film.
00:49:01: Es gibt wieder nichts.
00:49:02: Es gibt zu keiner Zeit, was ich ja hin und wieder mal gescrawlt, immer wenn so Filmsequenzen gezeigt wurden.
00:49:07: Deswegen habe ich womöglich irgendwo was nicht mitbekommen, aber er äußert... keinerlei Kritik an dem.
00:49:13: Was
00:49:13: willst du kritisieren?
00:49:15: Es geht ja eigentlich nicht um die Filme von Roland Emmerich, sondern es geht um den Menschen.
00:49:18: Ja, aber du kannst deine Filme kritisieren.
00:49:20: Du kannst auch mal reinpacken, dass er einer der radikalsten Zerstörer von Inhalten zum Wohle der Optik ist.
00:49:27: Du kannst auch sein Leben, du kannst ihn auch als seine Existenz kann zu kritisieren im Subtext.
00:49:32: Es geht so.
00:49:32: Es stinkreicher pendelt zwischen zwei Luxuswohnungen, zwischen in London und LA hin und her wie andere.
00:49:41: Leute zwischen Lüneburg und Hamburg pendeln.
00:49:45: Sein Mann ist halb so alt wie er, die hat er sich geangelt, als er noch ein Teenager war.
00:49:50: Ja, aber das sind doch alles Sachen.
00:49:52: Das darf man doch mal ansprechen in so einem Film.
00:49:54: Man darf diesen Obst-Zylen-Überfluss in dem er lebt ansprechen.
00:49:58: Das
00:49:58: darfst du machen.
00:49:58: Das kannst du machen, das musst du machen.
00:50:00: Wenn es ein journalistischer Ansatz ist, darfst du es machen.
00:50:03: Ich muss kotzen, wenn ich Typen wie ihn sehe, der den Klimawandel beklagt und sagt, er hat in seinem Film irgendeine Meta-Ebene, die da eingeflochten ist.
00:50:10: und eine Message verbreitet und gleichzeitig führt da so ein Leben nix dar.
00:50:14: Ich finde, dass du musst eine Person wie Roland Emmerich darfst du auch hart anpacken.
00:50:18: Der ist lange im Geschäft, der hat ein großes Selbstbewusstsein und das macht dieser Film nicht.
00:50:21: Dieser Film feiert ihn von der ersten bis zur letzten Sekunde.
00:50:25: Deswegen ist er mir einfach egal.
00:50:26: Ich glaube, du hast... Ich glaube, du hast als eine sehr negative Grundeinstellung Roland Emmerich gegen.
00:50:32: Nein,
00:50:33: nein, nein.
00:50:33: Ich finde, man lernt ja auch, dass ganz viele Leute ihn lieben.
00:50:36: Es werden auch am Anfang sind, sind irgendwie ein Dutzend Superstars aus Hollywood, die alle sagen, es gibt niemanden, mit dem ich lieber arbeite mehr oder weniger als Roland Emmerich, weil das am Set toll ist, weil er tolle Ideen hat, weil er seine Ideen durchsetzt und weil er einfach, man kann mir dem gut Filme machen.
00:50:52: So, das ist auch, finde ich auch, bleibt ihm umbenommen, sowas.
00:50:54: Aber darfst trotzdem an jemanden, der so einen hat, wie der darfst du auch ruhig mal einen H in der Suppe finden und das macht dieser Film nicht.
00:51:00: Ja, aber
00:51:00: du kannst ja kein Biografie schreiben oder kein, kein biografischen Film drehen und dann... in das Objekt einer Beobachtung kritisieren, weil sie vielleicht irgendwie nicht ökologisch genug lebt oder so.
00:51:15: Ne, aber du kannst sagen, dass jemand, der behauptet, in seinem Film würde er versuchen, den Klimawandel zu problematisieren.
00:51:22: Gleichzeitig ein krass Klimawandel fördern, das Leben führt, das darfst du erwähnen.
00:51:26: und wenn du das nicht machst, bist du kein Journalist, sondern Fanboy.
00:51:30: Das ist ein Aspekt, das kann man natürlich erwähnen, aber ich finde, ich weiß nicht, das hat... wenig außergekraft über den film weil dann wäre es ein ganz anderer film.
00:51:40: Ja unglaublich
00:51:41: viele menschen kritisieren für ihren lebenswandel.
00:51:44: Ja
00:51:46: finde ich.
00:51:46: also deswegen sagt deswegen ist mir dieser film egal auch wenn man was über der fährt ist mir einfach egal weil er einfach seinen job nicht macht.
00:51:53: Okay dann.
00:51:55: Können wir wahrscheinlich über diesen Film nicht weiter reden?
00:51:59: Wir sind ja auch bei unseren Kurztipps.
00:52:01: Eigentlich sage ich viel zu viel, du sollst ja, du machst ein, eigentlich stellst du ihn ja vor und normalerweise halt geklappt, aber das habe ich nicht geschafft.
00:52:07: Entschuldigung.
00:52:08: Also ich, dir war der Mann offensichtlich nicht besonders sympathisch.
00:52:12: Ich war sehr, ich war sehr überrascht, weil man da einen sehr sensiblen Menschen kennenlernt, der interessante Dinge über... über diese dreißigvierzig Jahre, die ihr im Geschäft ist, erzählt.
00:52:27: Und ich finde immer biografische Dokumentationen sehr gut, wo man den Menschen echt nahe kommt.
00:52:33: Deswegen... würde ich sagen, schaut euch den Film an und ihr
00:52:37: werdet nach einer relativ
00:52:38: kurzer Zeit wissen, ob ihr damit was anfangen könnt.
00:52:41: und ich war, ich konnte sehr schnell was damit
00:52:43: machen.
00:52:43: Ja, ja, aber dann habe ich mich nicht verständlich ausgeruht.
00:52:45: Ich habe überhaupt nichts gegen Roland Emmerich.
00:52:47: Er ist ein total sympathischer Mann sowas.
00:52:49: Aber ich finde, du kannst jemanden nicht porträtieren, ohne auch nur den geringsten negativen Aspekt daran hervorzuholen.
00:52:56: Dann hast du einfach deine Arbeit als Porträtist nicht gemacht und das finde ich einfach doof.
00:53:00: Das finde ich einfach, also sechs Setzen.
00:53:04: deine Arbeit nicht gemacht, dieser Joe, irgendwas?
00:53:06: Na, das ist, ich finde es immer wichtig, wenn es Figuren der Zeitgeschichte sind, die irgendwie politischen Impact oder sowas haben, dann finde ich das deine Aussage korrekt, aber bei einem Künstler weiß ich nicht, ob man da den gleichen Anspruch haben muss.
00:53:22: Also, der Film über Rudi Föller ist auch nicht
00:53:25: kritisch.
00:53:25: Ja, Gott, aber genau das finde ich auch.
00:53:27: Ich mag solche Filme mag ich nicht.
00:53:28: Ich mag keine Jubelarien.
00:53:30: Ich mag gerne, ich mag gerne kantige Porträts.
00:53:34: Gut, da sind wir uns in dieser Hinsicht nicht einig geworden, aber vielleicht bei den ersten drei oder bei unseren beiden Grußenthemen, zumindest konnten wir euch heute eine dicke Empfehlung mitnehmen.
00:53:49: Ja, unbedingt.
00:53:50: Und zwei Serien, die man sich anschauen sollte.
00:53:55: Auch eine noch.
00:53:55: der Streaming Podcast kommt zurück am kommenden Freitag, die vierzehnten November.
00:54:01: Und wenn ihr das nicht verpassen wollt und es vielleicht noch nicht getan habt, abonniert den Podcast einfach.
00:54:05: Dann werdet ihr automatisch über die neue Folge informiert und wir rufen wie immer dazu auf.
00:54:12: Schreibt uns einen Kommentar, am besten natürlich einen positiven unter eurer Abspielstation.
00:54:18: Dann wird das dazu führen, dass Menschen, die nach Podcasts zum Thema Filmserie TV Streaming suchen, auch auf uns aufmerksam.
00:54:27: gemacht werden.
00:54:28: Wir freuen uns auch, wenn ihr uns ein Freundeskreis ganz analog weiter empfehlt oder uns bei Instagram folgt, Facebook und YouTube sind wir auch.
00:54:37: und damit würde ich sagen, lieber Jan, machen wir Schluss für heute und hören uns am kommenden Freitag wieder.
00:54:44: Ich freue
00:54:44: mich drauf.
00:54:44: Bis dann.
00:54:45: Bis dann.
00:54:50: Ciao.