00:00:08: Auch eine noch, der Streaming Podcast.
00:00:12: Hallo ihr lieben Leute da draußen und herzlich willkommen zur siebzigsten Folge.
00:00:18: auch eine noch der Streaming Podcast.
00:00:20: Ja, ihr habt richtig gehört, der Name eures vielleicht Lieblings Podcasts über Serien, Dokus und Filme hat sich leicht geändert.
00:00:28: Streaming heißt es und nicht mehr Fernsehen.
00:00:31: Und noch eine Änderung gibt es.
00:00:33: Ab sofort sind wir jeden Freitag, also wöchentlich für euch da.
00:00:37: Etwas kürzer als bisher, in der Regel mit zwei großen und zwei kleinen Themen pro Woche.
00:00:44: Dadurch werden unsere neuen Folgen vielleicht so
00:00:47: thirty-fünf
00:00:48: bis vierzig Minuten lang vielleicht schönere kleinere Häppchen für euch.
00:00:52: Bis zum Jahresende wollen wir das erst mal durchziehen und ihr könnt uns gerne mitteilen ob und wie euch diese neue Form gefällt.
00:01:00: Legen wir gleich los.
00:01:01: Heute geht es um die Serie mit dem, wie ich finde, schönsten Titel bislang in diesem Jahr.
00:01:08: Halb Malmö hat mit mir Schluss gemacht, ist eine schwedische Serie über Dating und Liebe.
00:01:13: Derzeit durchaus ein Geheimtipp bei Netflix.
00:01:16: Wir reden darüber, was das Besondere an dieser Serie ist und ich kann es kaum erwarten, damit loszulegen und zu erfahren, wie es meinem Kollegen Jan Freitag damit geht.
00:01:25: Danach Reden wir über die Thriller-Serie The Seventh mit Jessica Chastain, die eigentlich bei Apple angelaufen wäre, aber sehr, sehr kurzfristig auf ein unbekanntes Datum verschoben wurde.
00:01:38: Warum wir trotzdem jetzt drüber reden?
00:01:40: Nun erst mal, weil wir keine Zeit mehr hatten, noch etwas anderes vorzubereiten.
00:01:44: Interessanter ist jedoch, The Seventh ist eine politische Serie, in der es um den Kampf gegen militante Make America Great Again Aktivisten geht.
00:01:54: und man wird hellhörig in diesen Tagen, wenn eine solche Serie aus den USA produziert von einem amerikanischen Großkonzern plötzlich nicht wie angekündigt läuft.
00:02:04: In unseren Kurzbesprechungen geht es am Ende noch um die neue ARD-Medical-Filmreihe David und Goliath über das gestresste Personal einer Klinik und um Evil-E, Evarice und der Wu-Tank-Learn ein Musikbiss-Dokumentarfilm ebenfalls zu sehen in der ARD.
00:02:24: Ja und damit herzlich willkommen Jan Freitag.
00:02:29: Lieber Jan, kommen wir mal wieder zu unserer beliebten Rubrik Hamburger Erinnerung.
00:02:35: Du bist ja richtiger Hamburger, bei mir ist ein kleines Jubiläum oder was heißt ein kleines, ein großes Jubiläum steht an dem Dezember, lebe ich dreißig Jahre hier und ich war ja früher mal hauptberuflicher Musikjournalist und habe sehr, sehr viele Konzerte in meinem Leben gesehen.
00:02:50: und Wahrscheinlich, ich habe es versucht zu recherchieren.
00:02:57: war es, dass ich am längsten in meinem Leben auf den Beginn eines Konzertes gewartet habe.
00:03:03: Nämlich, der Wu-Tank-Lan sollte in der großen Freiheit-Sechsen-Dreißig spielen.
00:03:07: Man wusste eigentlich schon vorher, mit dieser Band gibt es oft Probleme, die sind unberechenbar, hin und wieder fahren auch Konzerte aus oder gehen super spät los.
00:03:17: Für zwanzig Uhr war das Ganze angekündigt und ich habe nochmal mit einem guten Freund Rücksprache gehalten, mit dem ich damals da war.
00:03:24: Wir glauben, dass er zwischen null und ein Uhr eher ein Uhr angefangen hat.
00:03:28: Warst du auch auf diesem Konzert damals?
00:03:31: Oder hast du mal einen anderen Konzert erlebt, auf das du Stunden über Stunden gewartet hast?
00:03:36: Nee, ich war da nicht.
00:03:37: Bin ja jetzt ein bisschen neidisch, dass du beim Butank-Klein warst.
00:03:40: Ich wär auch wahnsinnig gerne mal bei NWA gewesen, bei diesen ganzen richtig bösen Hip-Hop-Bands, die nicht nur so tun.
00:03:46: War ich leider nicht.
00:03:47: Nee, ich hab schon mal... Richtig lange auf dem Konzert gewartet.
00:03:50: Das war das Jeans Team damals noch in der legendären Weltbühne.
00:03:53: Das war so ein Club.
00:03:56: Klubkomplex an der Repa-Bahn, wo es insgesamt fünf verschiedene Clubs gab, verschiedene Größe, und das war eine im e-Maligen C&A, wo wir mit einer Rolltreppe raufgehen konnten.
00:04:06: Ja, ich weiß das.
00:04:07: Nee, das funktionierte nicht mehr, also musste sie tatsächlich hochlaufen.
00:04:10: Und die haben mich glaube ich sowas wie statt um acht sollte es losgehen bis um zwölf oder eins oder sowas warten lassen.
00:04:16: Das war damals aber echt total normal.
00:04:18: Ich glaube, heutzutage ist das alles sehr preußisch geregelt.
00:04:20: Also du fängst kein Konzert mehr mit einem größeren Delay als zehn Minuten an oder so.
00:04:27: Die Lärmschutzvorkehrungen sind ganz andere, die rechtlichen Rahmenbedingungen sind andere.
00:04:31: Damals herrschten noch ein bisschen mehr Anarchie.
00:04:33: Ja, stimmt.
00:04:34: Ich war bei Neil Young im Juli in Berlin und konnte man genau ausrechnen, dass er kotteste Killer nicht mehr spielt, weil es irgendwie um ein, zwanzig Uhr einen Fünfzig noch nicht angefangen hat, weil zwanzig Uhr ist da wirklich auf die Minute genau Schicht.
00:04:51: Also bei Open Airs ist ja sogar klar.
00:04:54: Aber auch in Hallenkonzerten, ich war mit meinen Kindern bei Drake diese Woche, da gibt es noch nicht mal mehr eine Zugabe.
00:05:00: Da gibt es eine Abmoderation.
00:05:02: Und wenn die Playlist abgespielt ist, dann ist das einfach zu Ende.
00:05:06: Und die Leute haben sich auch nicht beschwert.
00:05:07: Ja, okay.
00:05:08: Das ist natürlich so in der Indie-Off-Art-Kultur noch ein bisschen anders.
00:05:12: Klar.
00:05:12: Also da ist das nicht so getaktet hier.
00:05:14: Wir müssen ja dann ja auch gleich in ihren Flieger wahrscheinlich und sowas von Drake in seinen Privatmaschinen.
00:05:19: Drake hat verraten, dass er morgens um sechs fliegt.
00:05:21: Das war das letzte Konzert.
00:05:23: einer Welttournee von fünf, dreißig Auftritten.
00:05:27: Und ich glaube, er hat in jeder zweiten Moderation fünfmal gesagt, dass das heute die letzte Show ist.
00:05:32: Fast hätte man denken können, er freut sich darauf, dass alles zu Ende ist.
00:05:37: Gut, aber ja, Jeans Team, Wu-Tang Clan, reden wir am Ende drüber über Wu-Tang Clan.
00:05:44: Wir fangen an mit einer Serie, die hattest du mal vorgeschlagen.
00:05:49: und dann habe ich gedacht, ich schau mal rein.
00:05:52: und dann habe ich gesagt, gedacht, lass uns das machen.
00:05:55: Nicht nur wegen des wunderbaren Titels, Halb-Malmö hat mit mir Schluss gemacht.
00:06:00: Bei Netflix heißt auf Englisch Diary of a Ditched Girl.
00:06:04: Ich glaube, aber Halb-Malmö hat mit mir Schluss gemacht, ist so ein bisschen die deutsche Übersetzung des schwedischen Original-Titels.
00:06:12: Da der lautet,
00:06:13: hast du den aufgeschrieben, den schwedischen Original-Titel?
00:06:15: Ja, das ist jetzt eine Fangfrage, weil du willst, dass ich hier versuche, schwedisch
00:06:19: zu reden.
00:06:19: Ja, nee, also hast du, nee, ich
00:06:21: weiß nicht.
00:06:23: Ich glaube, es ist so.
00:06:24: Ich beruht allerdings auf einem Buch von dieser echten Amanda.
00:06:29: Und das heißt, glaube ich, auch noch mal ein bisschen anders.
00:06:30: Halten Malmö oder so.
00:06:32: Ist es autobiografisch?
00:06:33: Ich habe das gar nicht.
00:06:33: Ja, das
00:06:34: muss autobiografisch sein, weil ihre Schwester, die in der Serie eine Rolle spielt, eine wichtige Rolle.
00:06:40: heißt auch genauso in echt und sie heißt genauso in echt.
00:06:44: Also es sind sieben Folgen, so ein bisschen so, ja Comedy Länge, sechsundzwanzig bis fünfdreißig Minuten pro Folge.
00:06:51: Seit dem elften September bei Netflix verfügbar, Altersfreigabe, sechzehn Jahre.
00:07:00: Es geht um die dreißig, im Laufe der Serie wird sie ein dreißig Jahre alt, Amanda, wohnt in der schwedischen Stadt Malmö.
00:07:09: ist seit zehn Jahren Single, hat zwar einen stabilen Freundinnenkreis und ist auch familiär eingebunden.
00:07:16: Sie hat so eine Art Deco, so ein kreatives Deco-Unternehmen zusammen mit ihrer Schwester und ihrer Mutter.
00:07:22: Die Mutter ist so ein bisschen hippiesk.
00:07:24: Es gibt dann auch noch ein Vater, die Eltern sind getrennt, der Vater hat eine neue Familie gegründet, der taucht auch ab und zu auf.
00:07:32: Es geht aber vorwiegend auch um diesen Freundinnenkreis von ihr, die sich treffen und mit dem sie über ihre Dates und Beziehungen spricht.
00:07:43: und die Folgen sind oft so gekliedert, dass ein Date, was sie hat, den Titel geben sozusagen ist.
00:07:53: Und ja, man könnte sagen, das ist irgendwie so eine klassische Romkommen, so vom Aufbau und von der Anmutung her.
00:08:02: Aber ich finde, dass es das nicht ist.
00:08:04: Jan, was würdest du sagen, was ist das überhaupt für ein Genre?
00:08:08: Also für eine reine Romcom ist es ein bisschen zu tragisch teilweise, weil sie halt wirklich desperat ist, aber auch gleichzeitig total humorvoll aufgearbeitet.
00:08:17: Also ich habe versucht, Referenzgrößen zu finden.
00:08:20: Es ist ein bisschen so zwischen Sex and the City und Dreißig Tage Lust.
00:08:24: Also auch so was den Humorgrad betrifft.
00:08:26: Dreißig Tage Lust, die wir hier sehr, sehr positiv besprochen haben.
00:08:28: Eine ganz tolle Serie, auf jeden Fall preisgekrönt, glaube ich.
00:08:31: Die versucht... Das Schicksal von diesen Menschen in diesem Alter zwischen, das ist ja alles so, Gen Y. Also
00:08:40: so um die Dreißig?
00:08:41: So um die Dreißig, die so an der Grenze stehen zur Realität.
00:08:46: Und die durften sich bis dahin noch ein bisschen austoben sind, müssten eigentlich schon längst erwachsen sein, verschieben das manchmal auch noch ein bisschen.
00:08:51: So ist ja auch die Amanda so, die ist extrem sprunghaft, macht zwar beruflich, was solides, aber weiß eigentlich gar nicht so richtig, wo sie hin will, außer dass sie halt irgendwie nach Mr.
00:09:00: Perfect oder überhaupt nach... Und das ist, ich finde ja tatsächlich... gerade die erste Folge, wo ich gedacht habe, das ist so richtige Hausfrauenhumor.
00:09:10: Es ist so alles so, sie ist ausschließlich Frauen beim Kreischen, die halt irgendwie in irgendwelchen Clubs rumtingeln.
00:09:14: Es geht danach auch noch so ein bisschen so weiter, die keinen Bechteltest bestehen, bis auch die Tatsache, dass es Frauen sind, die sich miteinander unterhalten, weil das einzige Thema, das sie haben ist Sex und Beziehung.
00:09:25: Die reden wirklich in der ersten Stunde geführt über nichts anderes.
00:09:29: Seitdem sie sind beim Job, aber auch da kommt es irgendwie immer zur Sprache, wenn sie mit ihrer Schwester und ihrer Mutter darüber redet.
00:09:36: wie es denn eigentlich mit ihrem Leben weitergeht.
00:09:37: Es geht immer nur um Männer.
00:09:39: Ich dachte auch, war ja.
00:09:40: Aber es hat... was unglaublich naturalistisches finde ich.
00:09:44: Das ist das, was diese Serie so auszeichnet.
00:09:46: Du hast teilweise das Gefühl, die Kamera darf dastehen, wo sie hingetrieben wird.
00:09:51: Und die Leute, wie sie miteinander interagieren, die dürfen mit ihren Mimiken und mit ihren Texten machen, was sie wollen und dürfen das so flottieren lassen.
00:09:58: Also ich habe das Gefühl, dass die Serie unglaublich bei sich selbst sein darf, auch wenn das manchmal so ein bisschen aufdringlich sexualisiert wirkt.
00:10:05: Aber es ist eine Serie, die einen ganz schön reinzieht nach einer Weile.
00:10:10: Ja.
00:10:11: Ich musste daran denken, es gab mal vor zehn, fünf, zehn Jahren mittlerweile so eine Bewegung, so eine Indie-Film-Bewegung aus den USA, das hieß Mumblecore, hast du vielleicht mal gehört, also so Mumble-Mumblecore, also nach dem Motto, das war auch alles so quick and dirty, die die Leute haben so gesprochen, das waren auch meistens jüngere Protagonisten, wie sie sprechen.
00:10:33: Die dramaturgischen Bögen waren manchmal sehr lose, gespannt.
00:10:37: Und da muss ich ein bisschen dran denken, weil diese Girlfriends, die dann in englischen Cafés zusammensitzen oder auf eine Party gehen, die reden auch ganz schön viel so Stuss oder so Sachen, die auch ins Leere laufen.
00:10:51: Und trotzdem ist das nicht improvisiert.
00:10:52: Ich glaube, das ist geschrieben, weil es dazu auch, es ist zu originell teilweise, was die sagen, dass es improvisiert ist.
00:11:02: Und man hört sich da irgendwie so ein bisschen, man fühlt sich da so ein bisschen rein in diese Atmosphäre.
00:11:07: Ich habe aber auch, ich verstehe deinen Punkt, bei der ersten Folge oder nach der ersten Folge war ich noch nicht so sicher, ob die Serie nur ganz gut ist.
00:11:17: Also im Sinne von, ja, kommt ziemlich naturalistisch rüber, diese diese jungen Frauen oder ob die sehr gut ist.
00:11:25: Weil ich finde, sehr gut wird sie dann später.
00:11:29: Weil ich finde, dass Diese Amanda ist halt auf unterschiedliche Art und Weise auf der Suche nach Liebe, nach einem Partner und macht dabei sehr, sehr unterschiedliche Erfahrungen mit unterschiedlichen Männern.
00:11:45: Wir hatten das ja schon mal hier in so einem anderen etwas Versuchsmodell in dieser sehr guten deutschen Serie, dreißig Tage Lust.
00:11:53: Es ist hier nochmal ein bisschen anders, weil diese Romcom-Flair, also es wirklich auch sehr witzige Sachen gibt, ist fast noch ein bisschen mehr da.
00:12:02: Aber
00:12:02: es gibt unfassbar tragische Momente, also wenn sie halt geditcht wird, also wie jetzt in diesem englischen Titeljahr, also fallen gelassen wird von Typen, wenn sie was will von denen und sich aber falsch verhält und es ist auch grandios gespielt.
00:12:20: Wie ging es dir denn dann?
00:12:21: Du hast jetzt deine Eingangserfahrung mit der Serie beschrieben.
00:12:26: Ist das so auf dem Niveau?
00:12:27: Ich habe sie noch nicht so viel weitergeguckt, also noch nicht so viel wie du.
00:12:31: Ja, also ich habe sie ganz gesehen.
00:12:32: Ja, siehst du, deswegen kann ich noch nicht so ganz, was jetzt so die Genese der einzelnen Charaktere betrifft, kann ich nicht viel zu sagen, aber ich finde auch so, dass diese, die Art und Weise, wie sie, wie halt... Beziehung und Beziehungsanwarnung eigentlich als eine Ware betrachtet wird in unserer Gesellschaft, die halt irgendwie das so komodifiziert hat, man früher so ein Maxismus gesagt, wo halt alles irgendwie nur dinglich gemacht wird und alles muss halt irgendwie eine bestimmte Richtung einschlagen, muss bestimmte Parameter erfüllen und so weiter.
00:12:59: Und das ist auch ein bisschen deprimierend.
00:13:00: Da bin ich ganz froh, dass ich aus dieser Zeit raus bin, weil ich das aus der Zeit selber auch kenne, dass es immer, dass es irgendwie immer so ein Leistungsdenken war.
00:13:07: Man musste immer irgendwas erreichen und es musste immer irgendwelche irgendwelche Triggerpunkte gesetzt bekommen, man musste die und die Beziehungsstufen erreichen, man musste die und die Anzahl an One-Eyed Stands erreichen, wenn man in der Großstadt lebt und so weiter.
00:13:21: Das war halt irgendwie alles immer ganz schön auf Leistung gebürstet und das zeigt sich auch in dieser Serie, dass die halt überhaupt nicht locker sein können damit, sondern dass sie, also können überhaupt nicht in den Gefühlen folgen, sondern müssen irgendwie immer, immer sich rechtfertigen in dem Freundeskreis oder in diesem Fall halt vor einem Freundinnen spielen sehr, sehr wenig Jungs mit, die keine Sexualpartner sind.
00:13:40: Und den geht es aber auch genauso.
00:13:41: Also wir lernen auch ganz viele verschiedene männliche Archetypen kennen, mit denen sie zu tun hat.
00:13:45: Und dann fragt sich manchmal, ob sie eigentlich irgendwie so was wie ein Männergeschmack hat.
00:13:48: Hat sie offenbar nicht zumindest keinen besonders zugespitzten.
00:13:51: Sind schon
00:13:51: unterschiedlich die Typen.
00:13:52: Du hast es natürlich dann auch letztendlich fürs Drehbuch interessant gemacht, weil sie mit sehr unterschiedlichen Männern natürlich auch unterschiedliche Erfahrungen machen.
00:13:59: Und da finde ich es ganz toll von der Serie, dass sie nicht in dieses Männerbashing reingerät.
00:14:04: Ich will hier jetzt keine weißen, weißen, älteren oder mittelalten Männer in Schutz nehmen.
00:14:08: was vertragen, aber das sind nicht alles komplette Knalltüten oder sowas, die irgendwie durch ihr Bett huschen und dann werden die abserviert oder servieren sie ab oder sowas, sondern das können auch echt nette Typen dabei sein.
00:14:19: Also gerade ihr zweiter ist ein ganz netter Typ, sowieso so ein Barkeeper mit denen sie zu tun hat, der denkt man auch so, boah, das ist ja echt, das ist ja ein Sweetheart.
00:14:27: Und das finde ich ganz gut, dass die Range da relativ groß ist.
00:14:29: Also, dass es eben nicht so eine reine Frauenperspektive ist, die Sex in the City zum Beispiel ganz oft eignet oder das mit Housewives oder sowas, die hier versucht schon über einen Tellerrand zu blicken.
00:14:39: Und das macht die Serie schon ganz gut.
00:14:41: Das ist jetzt keine, die ich zwingend privat zu Ende gucken wollen würde.
00:14:45: Guck nochmal, ich kann dir nur empfehlen, guck mal ein bisschen weiter, weil das ist, die hat die... entwickelt eine ungehörige Kraft dieser Serie.
00:14:55: Es ist überhaupt
00:14:56: nichts, wo man sagt so, das ist so episodenhaft, bleibt so auf einem Level.
00:15:02: Da ist halt eine Folge, ein Typ und die sind alle ein bisschen anders und am Ende ist es dann zu Ende.
00:15:08: Gibt es eine Abschlussgag?
00:15:11: Das ist eine echte Reise, auf die du gehst mit dieser Amanda.
00:15:14: Ja, das ist keine Anthology-Serie.
00:15:16: Nein, überhaupt
00:15:16: nicht.
00:15:17: Du könntest das auch nicht irgendwie durcheinander gucken oder sowas.
00:15:22: Also es ist wirklich auf den ersten Blick, wenn man einsteigt, so eine heitere und ziemlich lustige Rom kommen und je länger du das schaust, desto mehr wird da auch von Einsamkeit und Unsicherheit erzählt.
00:15:37: Also dieser Unsicherheit, dass man eben nicht genug ist, um geliebt zu werden oder auch der Unsicherheit, dass man in diesem jungen modernen Leben in einer reichen Gesellschaft, das da doch auch ganz schön viel schiefgehen kann.
00:15:48: Es geht auch ganz stark um die Beziehung zu ihrer Schwester, die sehr eng ist und auch zu ihren Eltern.
00:15:56: Und das wird aber alles, also letztendlich geht es ganz viel um Liebe und Selbstwertgefühl und wie das irgendwie auf unterschiedliche Art und Weisen top ediert werden kann oder in Frage gestellt werden kann.
00:16:12: Und es gibt Momente, da ist diese Carla Seen, diese Schauspielerin, die ich ganz, ganz großartig finde, also so verloren, wie ich seltenen Menschen in einem Film gesehen habe.
00:16:28: Und das sind unfassbar gute Szenen.
00:16:33: Ja, die sind auch unprätenziös besetzt.
00:16:35: Sie ist auch überhaupt keine Schönheit.
00:16:36: Sie sieht aber auch nicht doof aus oder so was.
00:16:38: Sie ist halt einfach echt ein total normaler Malmö-Bewohnerin.
00:16:42: Sie
00:16:42: ist, glaube ich, diese Kallas sehen, ist, glaube ich, schon gerade so auf dem Weg zum großen Star in Schweden.
00:16:48: Die hatten nämlich in so einer, glaube ich, ziemlich erfolgreichen Ist das auch Netflix?
00:16:54: Die Ahre, die Ahre-Mörder oder die Aure-Mörders, irgendwie so, da hat sie auch die Hauptrolle gespielt.
00:17:01: Das sind so Romanverfilmungen von Vivica Sten.
00:17:05: Das ist eine relativ erfolgreiche Gremiautorin.
00:17:08: Ja, aber da habe ich mich wahrscheinlich ausgeruht.
00:17:10: Es geht mir nicht um ihr Schauspieler, sondern um ihre Optik.
00:17:13: Sie ist ein ganz normaler Typ.
00:17:14: Das hat da nichts zu sagen darüber.
00:17:16: Ja,
00:17:16: sie ist plont, aber jetzt auch nicht unbedingt so... Die klassische, ganz klassische Schönheit.
00:17:23: Sie hat trotzdem nur, also man guckt ihr unheimlich gerne zu, finde ich.
00:17:27: Übrigens ist das, sie ist aus Stockholm, aber ihre Eltern sind Polen.
00:17:32: Also sie spricht auch perfekt Polnisch.
00:17:34: Verrückt, das ist perfekt.
00:17:37: Nein, ich finde, das ist eine absolut, absolut eine Actress to watch.
00:17:41: Ich habe es jetzt nochmal nachgeschaut.
00:17:43: Der Roman heißt Halva Malmö, ist von Amanda Romare.
00:17:48: Also sie heißt auch so ihre Figur wie sie selbst.
00:17:53: Und genau, also ich finde, es find jetzt fast schade, dass du noch nicht ganz so viel gesehen hast davon, weil Ich halte das für eine der besten Serien, die ich bis jetzt in diesem Jahr gesehen habe.
00:18:07: Das ist eine großartige Serie.
00:18:10: Und die ist ja auch, obwohl man Batch gar keine Werbung vorher gemacht hat.
00:18:15: Wir haben ja auch keine Screener bekommen.
00:18:19: Ja, ich sehe das ja nicht ganz so kritisch.
00:18:21: Ich kriege schon auch oft Vorschaufolgen von Netflix.
00:18:26: Aber in diesem Fall.
00:18:27: Ist die wirklich, war das so ein Kaltstart?
00:18:30: Halbmalme hat mit mir Schluss gemacht.
00:18:31: Und die war trotzdem vor ein, zwei Wochen, als sie neu war, so auf Platz sechs oder sieben der Serien-Charts.
00:18:38: Und es gibt sehr viele Leute, mit denen ich gesprochen habe, die die Serie gesehen haben, die die auch alle richtig, richtig gut fanden.
00:18:47: Aber auch im deutschen Föhtung, ich habe mal so ein bisschen geguckt, gab es kaum Besprechung.
00:18:51: Also von meiner Seite aus ist das ein... Das ist ein ganz heißer Tipp.
00:18:56: Es sind sehr, sehr anrührende Szenen da drin.
00:19:00: sehr wahrhaftige Zähnen.
00:19:02: Und trotzdem ist das ein schneller Binge, was man sehr schnell weggeguckt hat, was auch zwischendurch wahnsinnig unterhaltsam ist.
00:19:07: Ja, und wir haben uns beide nicht getraut, die deutsche Synchronfassung zu gucken, sondern beim schwedischen Original mit deutschen Untertiteln zu bleiben.
00:19:13: Ja,
00:19:13: ich habe tatsächlich keine einzige Sekunde oder Minute auf Deutsch geguckt.
00:19:16: Ist vielleicht auch echt empfehlenswert.
00:19:18: Also es ist natürlich hart, weil man vom schwedischen sehr, sehr wenig versteht.
00:19:22: Andererseits ist es natürlich als nordische Sprache unserer nicht komplett unähnlich so.
00:19:26: Also irgendwie guckt es lieber auf schwedisch.
00:19:30: ich
00:19:30: finde ja klar natürlich wenn du englisch englische sachen guckst und du kannst einigermaßen englisch und hast dann deine untertitel dazu dann hast du natürlich ein etwas vollkommeneren eindruck.
00:19:40: aber ich habe auch schon filme auf japanisch und chinesisch gesehen und wie ihr euch denken könnt kann ich kein einziges wort.
00:19:49: und auch daran gewöhnt man sich wenn man die untertitel hat.
00:19:52: also das ist
00:19:53: wenn man lesen mag mögen alle
00:19:54: wenn man lesen.
00:19:56: Also von meiner Seite aus, ein ganz, ganz heißer Tipp.
00:20:01: Halbmalmö hat mit mir Schluss gemacht.
00:20:04: Und für dich an den Auftrag, guck dir diese Serie bitte zu Ende an.
00:20:08: Ich
00:20:09: guck mal.
00:20:10: Ich guck mal, ob ich gucke.
00:20:12: Ja, kommen wir zu unserem zweiten Thema.
00:20:14: Und da habe ich, ja, vorgestern Abend, glaube ich, erfahren.
00:20:20: Diese Serie kommt gar nicht am sechsten, zwanzigsten September, so wie angekündigt, sondern sie wurde ganz kurzfristig auf unbestimmte Zeit verschoben.
00:20:29: Es geht um The Seventh.
00:20:32: Acht Folgen, ca.
00:20:34: vierzig Minuten bei Apple TV Plus, wenn sie dann mal irgendwann kommt.
00:20:40: Und dann habe ich genug gesagt zu Jan, oh, dann müssen wir das ja rausnehmen, weil die wissen ja gar nicht, wann das kommt.
00:20:45: Und dann meintest du, nee, lass uns trotzdem machen.
00:20:48: Und nachdem ich ein bisschen darüber gelesen habe, über die Gründe des Verschiebens, dann habe ich gedacht, okay, wir müssen da heute drüber reden.
00:20:57: Auch wenn ihr die Serie The Seventh momentan noch nicht sehen könnt.
00:21:01: Es ist natürlich jetzt die Frage, wie Apple darauf reagiert, dass das natürlich jetzt eine große Resonanz und hohe Wellen auch in den USA schlagen wird, dass jetzt der nächste Cancel Culture gerade reinkommt.
00:21:13: Und deswegen, ich weiß gar nicht, ich erzähle jetzt schon mal kurz, worum es geht, sowas.
00:21:18: Interessante, die heißt auch The Savant.
00:21:20: Sie wird in dieser Name, also ihr Nickname von dieser Hatecrime Forscherin.
00:21:27: namens Jodie, der wird einmal erwähnt.
00:21:29: Also ich kann nämlich nur einmal daran erinnern, dass er... und das heißt Savante, das ist sowas wie die Gelehrte oder sowas.
00:21:34: Ja,
00:21:35: heißt aber auch.
00:21:36: Ich habe das Wort nachgeschlagen.
00:21:38: Also es gibt es wohl in Englisch.
00:21:39: Ich wusste nicht, dass man das Savante, ist das dann eine...
00:21:42: Keine Ahnung, ich habe mich auch gewundert.
00:21:43: Französisch.
00:21:44: Also es heißt nicht nur gelehrt der, die gelehrte, sondern es heißt steht auch in so einer Zweitbedeutung für Inselbegabung.
00:21:50: Also jemand, der so ein bisschen nerdig ist, der so eine Sache besonders gut beherrscht.
00:21:54: Ja, das passt.
00:21:55: Also Jody, aka The Savon, gespielt von Jessica Chastain, ist so eine, ist ein Computernut, die unglaublich begabt darin ist, quasi in Echtzeitinformationen aus dem Internet so zu, so zu kumulieren und so zu verdichten, dass sie eine andere Existenz annehmen kann in diesen Fall.
00:22:13: nämlich einen White Supremassists, den Sie im Auftrag von einer Geheimorganisation, die sich irgendwie AHA nennt, American Hate Agency oder irgend sowas weiß ich nicht, Anti-Hate Agency.
00:22:26: Anti-Hate Agency und die Arbeiten fürs FBI.
00:22:28: Genau, mit denen kooperieren Sie und sie infiltriert sozusagen das Daten-Darknet auf der Suche nach Hate Crimes, die grundsätzlich, glaube ich, politisch ideologisch erstmal offen sind, aber es zeigt sich hier, dass sie vor allem auf der Suche nach Rechten Hate Crime Täterinnen und Täterinnen ist.
00:22:43: und gerät in so eine Gruppe rein unter einem fremden Namen.
00:22:46: Also sie ist eine andere Person und man sieht es auch ganz oft wie sie, wie sie halt, sie kommuniziert mit den Leuten und die Leute sehen dann wie also diese, diese Faschos, mit denen sie kommuniziert, die sehen eine andere Person, die wir auch sehen als Bildschirm, auf dem Bildschirm.
00:22:59: Ich weiß nicht, ob ich das zu kompliziert ausdrücke.
00:23:02: Also sie, sie ist diese andere Person oder wir kriegen sie aber auch visualisiert als eine andere Person, als so ein komischen, so ein Hilbeli-Typen.
00:23:09: Und sie sitzt also in ihrem Raum und hat für sich sechs Bildschirme und improvisiert halt die ganze Zeit eine andere Person, um in diese Hate-Crime-Szene reinzukommen und einen Anschlag zu verhindern.
00:23:21: Das ist so die Grundkonstellation.
00:23:23: Zweiter Seitenstrang ist, dass sie eine ganz normale Ehe mit einem Soldaten, der im Irak stationiert ist.
00:23:31: Also einem amerikanischen Soldaten im Irak stationiert.
00:23:33: Sie hat
00:23:33: auch selbst so einen Militärhintergrund.
00:23:35: Er fährt man dann so abfolge zwei Jahre.
00:23:37: Ab höhe erfährt man einiges von ihr.
00:23:39: Sie ist aber gleichzeitig auch noch Mutter, zwei Jahr Kinder.
00:23:41: Und vor denen muss sie diese Existenz geheimhalten.
00:23:43: Also ihren Job geheimhalten.
00:23:44: Die wissen nicht so genau, was sie macht.
00:23:45: Und wir erleben diesen Savon von Jessica Chastainc großartig gespielt, finde ich.
00:23:50: So als so eine Doppelrealität aus Mutter und Maga Mitglied im Grunde genommen, die das halt irgendwie... Also es grenzt ein bisschen an das, was Carrie Matheson in Home... Das heißt, es spielen auch noch so ein paar psychische Störungen, mit die bei ihr da so rein soppen.
00:24:06: Es hat nicht die einzige Referenz an diese Serie, an Homelin, die ich damals sehr, sehr geschätzt habe.
00:24:13: Und die Showrunnerin Lisa James Gibson, die schafft es sehr, sehr, sehr virtuos, diese Existenzen, die sie halt gleichzeitig verkörpert, also wirklich parallel verkörpert, so miteinander gegensverschneiden.
00:24:24: Man sieht das ganz oft.
00:24:25: Die hat so eine große Brille auf.
00:24:27: Und in dieser Brille siehst du immer, also in den Gläsern, siehst du immer was auf dem Bildschirm abläuft.
00:24:33: Das ist auch, glaube ich, genauso gewollt.
00:24:34: So, das heißt, du siehst diese Doppel-Existenz, auch so, wenn auf Jessica Chastain drauf gefilmt wird.
00:24:40: Eine... Eine sehr, sehr eindrucksvolle Serie, wie ich finde, ob sie jetzt gut ist.
00:24:44: Du hast sie durchgesehen, oder?
00:24:47: Ja,
00:24:47: ich habe sie ganz gesehen.
00:24:48: Ich finde, die, also du hast gesagt, ich finde, ihr Job ist noch ein bisschen komplexer.
00:24:54: Sie nimmt tatsächlich, sie ist sehr begabt darin, andere Identitäten anzunehmen und dann so eine Chat-Personality zu werden, die eben auch so eine rechte, rechte männliche, so ein Bro irgendwie, das kann sie unheimlich gut, obwohl sie eigentlich eine... Frau und Mutter ist, die auch politisch ganz anders denkt.
00:25:17: Sie ist aber auch gut darin, einfach so Details auf, weil die schicken ja manchmal so Videos, so diese Typen, die dann nehmen sich auf mit einer Knarre in der Hand und einer Maske auf und so und erzählen was über Amerika und so, dass sie sich das ja zurückholen wollen und so weiter.
00:25:32: Und sie ist auch sehr gut darin, Details auf Bildern zu identifizieren, die dann dazu führen, dass man die vielleicht finden kann, dass man weiß, guck mal hier, da hinten ist so ein Aufkleber oder das und das, da sehe ich so Details.
00:25:46: Das müsste jemand sein, der wohnt in der und der Gegend und so.
00:25:49: Das ist ihre eine Begabung, dass sie plizschnell diese Bilder analysieren kann.
00:25:53: Und die andere Begabung ist, wie du richtig gesagt hast, dass sie praktisch diese Identitäten annehmen kann.
00:25:58: Und eine andere Aspekte dieser Serie ist ja praktisch so dieses Working.
00:26:04: Ich habe American Fighting Mom oder sowas in der Überschrift genannt.
00:26:08: bei meinem Text, weil sie ja diesen sehr besonderen Job, diese besondere Bildschirmarbeit, die sie macht dann auch noch mit diesem Familienleben, weil ihr Mann, übrigens ein schwarzer Mann, mit dem sie, glaube ich, eine ganz gute Beziehung hat, weil der im Ausland als Soldat stationiert ist und erst mal nicht da ist die ersten Folgen, muss sie sich ja noch um ihre beiden Kinder kümmern.
00:26:35: Das ist so, das Mädchen ist, glaube ich, so dreizehn, der Junge so zehn oder neun oder so.
00:26:40: Und das führt halt dazu, weil sie ja ihre Jobs oft dann auch twenty-four-seven machen muss.
00:26:46: Also wenn dann so ein... So ein White-Dude dann schreibt, muss sie da halt im Chat schnell antworten, dass sie dann halt so beim Abendessen dann halt unter dem Tisch oder sowas dann noch schnell irgendwie mit ihrer zweiten Identität da irgendwelche Nachrichten schreibt, was natürlich wiederum zu Spannungen mit der Familie führt, dass sich die Kinder halt vernachlässigt fühlen und so.
00:27:08: Und das ist ein recht komplexes Psychogramm, was da gemacht wird und es erinnert tatsächlich ein bisschen an die berühmte Carrie Matheson Figur aus Homeland.
00:27:19: Interessant ist daran, dass sie das auch genau so will.
00:27:21: Also ich glaube, du musst auch, auch wenn du ein rechter Hater bist, der gerade einen Anschlag plant, musst du nicht, wenn er reichbar sein.
00:27:26: So, sie will das aber auch und das sagt auch was aus über diese Angespannte, die sie die ganze Zeit umweht.
00:27:32: Also sie hat das, lernen wir auch, sie nimmt auch immer wieder so Tabletten und so weiter.
00:27:36: Also irgendwas läuft mit ihr, was halt irgendwie nicht so richtig psychologisch voll funktionsfähig ist.
00:27:42: Sie hat
00:27:42: manchmal Kopfschmass.
00:27:43: Ich glaube, sie ist so ein Migräne-Patient.
00:27:45: Sowas, na?
00:27:45: Ist aber auch alles ein bisschen, also wir, wir... Ihr könnt's jetzt ja erst mal nicht sehen.
00:27:51: Ich finde, das ist das Drama im Drama, weil diese Serie ist für mich herausragend.
00:27:55: Ich hab die sehr gerne gesehen, auch wenn sie nach hinten raus ein bisschen abfällt.
00:27:58: Aber es ist halt wirklich die Frage so... Das stellen sich jetzt, das fragen sich ja jetzt alle so.
00:28:03: Warum kann man so eine Serie absetzen?
00:28:05: Es ist ja nicht so, dass da irgendwie so der durchschnittliche Magerhilli-Billy oder so was gedisst wird, sondern es werden richtig hardcore rechte Faschutor-Terroristen gedisst.
00:28:14: Wenn überhaupt gedisst, also die werden hier gar nicht so negativ dargestellt.
00:28:17: Das sind ganz normale Typen eigentlich.
00:28:19: Das einer von denen hat zum Beispiel eine Familie, die er sehr liebt und der sieht überhaupt nicht aus wie jemand, der jetzt kurz davor ist, gerade irgendwie einen Bürgerkrieg auslösen zu wollen.
00:28:27: Es ist, hier wird irgendwie einfach nur eine Situation, dargestellt, die mittlerweile sehr alltäglich ist in den USA.
00:28:33: Und die politische Stoßrichtung daran zieht ausschließlich schließlich in den extremistischsten Extremismus, den man sich vorstellen kann.
00:28:39: Ich möchte ihn terroristisch.
00:28:41: Und trotzdem scheint Tim Cook irgendwie ein Problem damit zu haben, diese Sendung... Jetzt zu zeigen, weil er Angst vor wem auch immer hat, also vor irgendwelche Art von Furor aus der Magerblase oder sowas.
00:28:52: Oder vor irgendeiner Art von, ich weiß nicht ob er gerade auch eine von diesen Megafusionen plant, wo er das Go von diesen Branden Car braucht, also von dieser Zulassungsbehörde für große Mediendiel, sowas.
00:29:05: Ich verstehe es nicht.
00:29:06: Also verstehst du es, was da der Enkel sein könnte?
00:29:08: Also
00:29:08: ich habe jetzt noch nicht recherchiert.
00:29:09: Wir wissen ja, dass die ganzen, die Big Tech Unternehmen in den USA, dass die teilweise recht nahe der Trump-Administration und der MAGA Bewegung stehen.
00:29:23: Ich hatte bis jetzt immer den Eindruck, dass Apple zu den Konzern gehören, die sich da noch so ein bisschen distanzbewahren.
00:29:31: Nein, nein, nein.
00:29:32: Der schlägt die komplette Schleimspur auf.
00:29:35: Okay.
00:29:36: Ja, dann liegt es relativ nahe, dass die Serie auf politischen Druck hin, der ja... mittlerweile Gang und Gebe ist in den USA abgesetzt wurde.
00:29:47: Und es spricht natürlich auch dafür, dass es extrem kurzfristig passiert ist.
00:29:52: Also die Serie ist fertig, zwei, drei Tage bevor sie starten sollte, heißt es auf unbestimmte Zeit verschoben.
00:30:01: Das klingt natürlich alles sehr, sehr stark nach politischer Intervention.
00:30:06: und die Jessica Chastain.
00:30:09: wie es ja als Star für die Stars heutzutage üblich ist, auch mit Produzentin der Serie ist, hat sich da auch schon relativ eindeutig... in den sozialen Medien zugeäußert.
00:30:21: Ich
00:30:21: bin mir nicht ganz sicher, ob das schon der Druck ist, der von der Regierung ausgeübt wird oder von irgendwelchen Plänen in der Magerbewegung oder so was, oder ob das mittlerweile einfach ein sehr, sehr funktionsfähiges System des Voraus allen Gehorsams ist.
00:30:33: Also Selbstsensierung.
00:30:36: Genau, das ist ja gerade die Debatte, die gefühlt, so wie welches Maß an Selbstzündungen sind, so wurde gerade erreicht, auch im Fall von Jimmy Kimmel, wo ja auch nicht gesagt wurde, der muss abgesetzt werden.
00:30:46: Es gab ja auch keine Regierungsentschuldigung.
00:30:48: Das gibt natürlich immer wieder irgendwelche Truth-Social-Post von Donald Trump.
00:30:54: Trump äußert
00:30:54: sich schon sehr direkt zu
00:30:56: den ganzen
00:30:57: Gegnern in den Medien.
00:30:58: Ja,
00:30:58: das stimmt.
00:30:59: Es herrscht eine allgemeine Atmosphäre des Druckaufbaus, aber es ist nicht so, dass das jetzt hier irgendjemand sagen muss, wenn ihr diese Serie nicht absetzt, passiert das und das, sondern die machen das in einer Form von voraus so allen im Gehorsam.
00:31:13: Der am Ende viel gefährlicher ist für die Pressefreiheit und für den Pluralismus in den USA und auch für die Demokratie.
00:31:20: als diese klaren Direktiven, die vonseiten der Trump-Regierung ausgeweilt.
00:31:24: Ich glaube nicht, dass es hier, dass einer von denen gesagt hat, ey, so eine Serie macht ihr aber nicht.
00:31:28: Wenn ich meine, Donald Trump kann ja nicht ernsthaft, also doch, er kann alles ernsthaft machen.
00:31:32: Aber die, wie heißen die noch, die Erwachsenen in seinem Umfeld werden ja nicht ernsthaft sagen, ihr könnt hier übrigens keine Serie machen, in denen ihr, in denen ihr Rechtsextremeterroristen schlecht darstellen, da in einem schlechten Licht darstellen lässt und sowas.
00:31:45: Das heißt, Tim Cook ist einfach, ist einfach ängstlich.
00:31:49: Also wie alle von diesen Tech Pros trotz ihrer Macht ängstlich geworden sind und es hat halt Angst vor Konsequenzen, die ihr Geschäftsmodell in Gefahr bringen könnten und deswegen machen sie mittlerweile alles, wovon sie denken, was negative Konsequenzen haben könnte.
00:32:01: Ich glaube,
00:32:01: wir sind momentan noch in so einer Pendelzeit, also man sieht es ja auch an der Rückkehr von Kimmel, abgesetzt und dann ein paar Tage später wieder ins Programm mit Wahnsisquoten und so weiter.
00:32:17: Das ist so eine Kampfzone geworden.
00:32:18: Und ich glaube, die großen Medienkonzerne wissen selbst noch nicht so genau, wo sie stehen.
00:32:24: Das ist gerade jetzt eine sehr spannende und leider auch ein bisschen traurige Zeit, weil es darum geht, in welche Richtung dieses Pendel eben ausschlägt.
00:32:37: bisschen traurig, das ist ein bisschen euphemistisch, also es ist eine Katastrophe.
00:32:42: Es ist auch nicht so, dass die amerikanische Demokratie auf der Kippe steht, sondern die amerikanische Demokratie kippt.
00:32:49: Und da ist so etwas tatsächlich, es ist ein Seismograph dafür, wie groß die Ausschläge mittlerweile sind, weil an dieser Serie ist objektiv nichts auszusetzen, was halt irgendwie eine ideologische Infiltration oder überhaupt eine ideologische
00:33:05: Ausrüstung.
00:33:06: Entschuldigung.
00:33:07: Die Serie zeigt halt, dass gespalten Amerika diese beiden Lager in Rheinkultur, weil diese Anti-Hate-Alliance, diese AHA-Einheit für diese Jessica Chastain arbeitet.
00:33:22: Das sind halt die Leute, die Trump-Menschen als Woke bezeichnen.
00:33:28: Also sprich, da sind viele Frauen, sie ist mitten schwarzen verheiratet und hat halt zwei Kinder mit dem.
00:33:35: Ihre Freundin und Kollegin ist lesbisch und kriegt mit ihrer Partnerin ein Kind.
00:33:41: Der Chef sitzt im Rollstuhl von dieser
00:33:44: Einheit.
00:33:44: Ja, fast ein bisschen too much.
00:33:45: Also es ist fast
00:33:46: ein bisschen so, aber man sieht halt gerade, und diese Menschen beobachten das Netz und wollen und gehen gegen... die typischen Trump-Wähler vor, sag ich jetzt mal, die, die eben auch die Waffe zur Hand nehmen, um sich ihre in Anführungszeichen Freiheit, wie es so schön heißt, zurückzuholen.
00:34:03: Und das ist natürlich, das ist natürlich dieses gespaltene Amerika in Reinkultur.
00:34:08: Die Guten sind in der Behörde und versuchen die Bösen, die den Staatsstreich sozusagen planen, auszuschalten.
00:34:17: Und das kann natürlich nicht im Sinne eine Regierung sein, die sozusagen für den Staatsstreich selbst steht.
00:34:25: Ja.
00:34:26: Also ich bin tatsächlich der Meinung, das ist jetzt vielleicht ein bisschen optimistisch gedacht, aber ich glaube, das Ding wird sehr, sehr schnell laufen.
00:34:31: Ich glaube, das halten Sie nicht lange fern, weil die Debatte ist jetzt in Gang.
00:34:36: Wer weiß, vielleicht ist es auch einfach ein mega guter PR-Q, den Apple da gerade macht, dass sie das einmal kurz runternehmen und dann kommen sie aber relativ zügig jetzt wie auf Jimmy Kimmel.
00:34:46: Und das war nicht meine Woche, die ja runter war von der Sendung.
00:34:48: So, dass sie relativ schnell kommen und dann wir uns dann nochmal neuerlichen Reihen darauf machen können, was dahinter steckt, ob das wirklich ein Knicken von Seiten von Apple war oder ob es reine PR war oder ob es ein Mittelweg war, ob es halt schon zeigt, dass überhaupt diese Debatten geführt werden, wie tief dieser rechte Deep State mittlerweile in alle Strukturen eingedrungen ist und so weiter.
00:35:09: Das werden wir, glaube ich, in den nächsten Wochen und Monaten erleben.
00:35:14: Und wir halten euch auf dem Laufenden darüber, ob diese Serie tatsächlich irgendwann startet.
00:35:18: Mein Tipp ist tatsächlich, dass sie innerhalb der nächsten zwei, drei Wochen losgeht.
00:35:21: Also ich habe auch gestern dann mal ein bisschen die Medien durchforset.
00:35:25: Auch Spiegel hat gleich ein Artikel gebracht mit dem Titel Apple TV verschiebtes Sauvon zu nah an der Realität Fragezeichen.
00:35:33: Also es ist schon, wird schon zum Gesprächsstoff, dass diese Serie und ihr verschieben.
00:35:40: Genau, wir halten euch auf dem Laufenden und damit in unserem neuen Kurzformat sind wir schon bei unseren beiden Kurzformaten, über die wir ja dann immer auch am Ende sprechen.
00:35:51: Und da geht es los mit einer ARD Medical, ja ich weiß gar nicht Serie oder Filmreihe, also zunächst mal gibt es unter dem Titel David und Goliath zwei Filme im ARD und in der ARD Mediathek an neunzig Minuten liefen, laufen linear am vierzwanzigsten, neunten, ersten, zehnten.
00:36:15: Genau.
00:36:15: Und das ist eine Medical, wie man so schön sagt.
00:36:19: Spielt im Krankenhaus.
00:36:19: Spielt im Krankenhaus.
00:36:24: Bewegt sich aber auf einem neuen Pfad, den ich so bislang noch nicht gesehen habe.
00:36:27: Es geht nämlich um interne psychologische Hilfe.
00:36:30: Es gibt eine Psychologin, die als Diener wird von Lou Strenger gespielt.
00:36:34: Die du gerne Lou Strenger.
00:36:36: Ja, Stranger.
00:36:36: Hat mir ja schon öfter hier.
00:36:37: Ja, Stranger.
00:36:39: Und die wird der pragmatischen, um nicht zu sagen, oportunistischen Klinikchefin eines großen Essener-Krankenhauses mit viertausend Betten, glaube ich.
00:36:48: Arbeiterin, sozusagen vorgesetzt, um für die psychologische Hygiene innerhalb des Teams zu sorgen.
00:36:55: und dies erstmal dagegen, weil es für sie ein reiner Kostenfaktor ist und hindernlich ist.
00:36:59: und diese Psychologin Diener, die versucht aber wirklich alles ihre Arbeiter gut zu machen, hat dabei unter anderem zwar mit dem Oberarzt der Intensivstation, den Carlo Lübeck gewohnt herunter, herunter gekommen oder so seelisch, moralisch körperlich ruiniert spielt.
00:37:14: Mit dem hat sie zu tun und das erleben wir in den ersten zwei Filmen, zwei mal neunzig Minuten lang.
00:37:19: Und ich fand das tatsächlich Medical Öffentlich-Rechtlich-AD gemacht für die Primetime auf Wire.
00:37:27: Ich finde das gut gemacht.
00:37:29: Es ist eine gute Erangehensweise.
00:37:30: Es ist gut besetzt.
00:37:31: Ulrike C. Charre als gestränge Klinikchefin macht das gewohnt.
00:37:36: Gewohnt ist ein bisschen businessdominant.
00:37:37: Das kann sie sehr gut spielen.
00:37:38: Die Lust strenger hat eine sehr, sehr intensive Emotionalität, die sie nach außen trägt.
00:37:42: Ja, ich finde das eine richtig gute Schauspielerin.
00:37:44: Hat eine sehr, sehr angenehme Abweichung vom körperlichen Ideal, dass Frauen im Film und Fernsehen gerne aufgedrängt wird.
00:37:53: Das heißt, sie ist einfach nicht perfekt in allem, was sie... darbietet und so weiter.
00:37:57: Es ist einfach eine gute Konstellation.
00:37:59: Und
00:37:59: trotzdem eine anziehende Frau, finde ich.
00:38:01: Auf der Art für je nach Geschmack, falls ja.
00:38:03: Ja, jemand, den
00:38:04: man gerne zuschaut.
00:38:05: Ja, genau.
00:38:06: Man schaut dir gerne zu.
00:38:08: Und man kriegt viel Kompetenzgerange mit David und Goliath, das ist auf vielerlei Ebenen lesbar, als sie ist David gegen Goliath.
00:38:15: Die Klinikchefin, die ganzen sind David, also die Menschen darin sind David gegen Goliath, das Kliniksystem und das Gesundheitswesen und so weiter.
00:38:22: Es verhandelt einiges, macht das sehr gut.
00:38:24: Also gerade für eine öffentlich-rechtliche Medical-Reihe finde ich es fast schon empfehlenswert.
00:38:31: Ja, weißt du, wie es weitergeht?
00:38:32: Also hast du mal gehört, ist nach diesen zwei Filmen erstmal Schluss und das wird dann so eine Reihe, dass man da so jedes Jahr zwei macht oder
00:38:39: so.
00:38:40: Das hängt ein bisschen davon ab, wie die Quoten sind.
00:38:41: Also es war jetzt gestern, glaube ich, oder sowas, war die erste Ausstrahlung, ich weiß nicht, also linear, ich weiß nicht genau, was sie da vorgestern.
00:38:50: Keine Ahnung, wie die Quoten waren, davon machen sie jetzt abhängig.
00:38:52: und die Zuggriffe online, sowas.
00:38:53: Wenn das solide... Abrufzahlen hat, werden Sie es weitermachen, weil Medical funktioniert einfach immer.
00:38:59: Ja, wobei, wie du schon richtig gesagt hast, hat einen anderen Fokus.
00:39:02: Also es geht mehr um psychische Gesundheit der Mitarbeiter und da steht natürlich ja unsere große Pflegekrise, natürlich auch ein bisschen erzählerische Mittelpunkt.
00:39:14: Also, wir hatten ja schon ganz, ganz tollen Film.
00:39:16: Ich weiß nicht, ob du Heldin gesehen hast, mit Leonie Benesch.
00:39:19: Habe ich leider noch nicht gesehen, ne?
00:39:21: Habe
00:39:21: ich mir, als er auch schon gar nicht mehr im Kino war, aber er lief jetzt im Sommer hier in Hamburg bei so einem Open Air-Termin, wo auch die Leonie Benesch, blöderweise in starken Regen im Juli, im Open Air-Kino auf der Bühne mit einem großen Regencape stand und gesagt hat, das ist die absurdeste Situation, in der sie in ihrem Leben gewesen wäre.
00:39:43: Nee, ein ganz ganz toller Film, der praktisch diese Pflegesituation, also der Film, also wenn ihr ihn irgendwo sehen könnt, müsst ihr euch unbedingt angucken.
00:39:51: Heldin begleitet also eine Krankenschwester gespielt von der Leonie Benesch durch eine Schicht.
00:39:58: Und das ist so unfassbar realistisch.
00:40:02: Da muss ich sagen, David Gullert ist schon in Ordnung.
00:40:05: Ich fand das auch nicht schlecht.
00:40:07: Aber die versuchen auch so ein bisschen so einen beiläufigen, naturalistischen Touch da reinzubringen.
00:40:14: Aber die sind schon auch manchmal so ein bisschen detaktisch, was sie sagen.
00:40:17: Aber du hast schon recht für öffentlich-rechtliches Fernsehen, stellt die richtigen Fragen, geht um psychische Gesundheit.
00:40:25: Gibt keine Antworten, dass es auch wirklich lässt vieles im offenen, lässt auch viele viele.
00:40:30: Gegner in ihrer Initiative nicht auflaufen oder als Deppen dastehen, die sich gegen das Gute wehren oder so was, sondern denen wird zugehört, dass die auch alle ihre Punkte haben, wenn da plötzlich so eine Frau kommt und sagt, wir müssen jetzt irgendwie öfter mal Stuhlkreise machen, das ist gut für euch.
00:40:44: Und die sagen, äh, ich habe hier vierhundert Leute, die jede Nacht durch meine Intensivstation durchlaufen.
00:40:48: Ich habe keine Zeit für so einen Scheiß.
00:40:50: Genau, es
00:40:50: geht immer darum, keine Zeit.
00:40:52: Sie
00:40:52: versucht irgendwie psychotherapeutische Hilfe anzubeten und Strukturen zu organisieren in dieser Klinik, die das möglich machen, dass Leute die Probleme haben, Mitarbeiter Hilfe bekommen.
00:41:05: Sie versucht da wirklich diese Strukturen einzuziehen und sie rennt ständig.
00:41:08: gegen Wände und gegen Leute, die immer nur sagen, ich habe keine Zeit, ich bin gestresst.
00:41:12: Und was wahrscheinlich alles andere als unrealistisch?
00:41:14: Genau, ja.
00:41:15: Das ist ja auch genau das Problem solcher Systeme.
00:41:17: Das ist irgendwie so ein Perpete im Mobile des kollektiven Abfuck einfach so.
00:41:21: Die laufen gegen die Wand, müssten eigentlich aufgehalten werden, aber das funktioniert halt nicht so aufzuhalten.
00:41:26: Und deswegen, ah, es ist schwierig.
00:41:27: Schwieriges Terror.
00:41:29: Sprich mal vom Hip-Hop.
00:41:31: Genau.
00:41:34: Ja, es gibt eine sehr interessante, wie ich finde, Musik-Doko, in der ARD Mediathek seit sechzehnten September.
00:41:43: Die heißt Evil E, Eva Ries und der Wu-Tang-Clern.
00:41:47: Und ich kannte Eva Ries.
00:41:51: So eine Frau jetzt Anfang sechzig vorher nicht.
00:41:55: Die hat auch ein Buch über ihr Leben geschrieben, was vor ein paar Jahren erschien ist.
00:41:59: Die arbeitet immer noch als Managerin in der Musikindustrie.
00:42:02: Und das ist so ein bisschen ein Film über ihr Leben.
00:42:07: gemacht von zwei jüngeren Filmemachern, Jermaine Raffington und Julian Primers.
00:42:13: Und die erzählen so ein bisschen den Weg dieser Frau, die so ein bisschen aus dem Pfälzischen vom Land kommt, als Fotografin in den neunzigern oder frühen neunzigern im Musikbusiness angefangen hat, dann aber schnell zu so einer Art Produktmanagerin wurde.
00:42:28: und eigentlich, bevor sie dann nach Amerika gezogen ist, um sich dem Hip-Hop, dem neuen Hip-Hop-Phänomen, Wu-Tank-Land zu widmen, hat sie auch schon in Deutschland so, so Crunch Superstars wie Nirvana gemanagten, hat.
00:42:44: auch in einer Szene sucht sie die goldenen Schaltplatte, die sie mal gekriegt hat für ihr Nevermind-Album.
00:42:50: Ja, und ... Eigentlich erzählt dieser Dokumentarfilm, aber von der ja vielleicht faszinierendsten und erfolgreichsten Hip-Hop-Kombo der Neunziger, dem Wu-Tang Clan.
00:43:01: Und was besonders interessant ist, weil sie als Deutsche, die eigentlich überhaupt keinen Hip-Hop mochte, als sie das erste Tape vom Wu-Tang Clan gehört hat, hat sie angefangen zu weinen, weil sie meinte, was?
00:43:14: Und diese soll ich mich kümmern, was ist das für Scheißmusik?
00:43:17: Und ja, und dann wurde die praktisch irgendwie von diesem sehr männlichen, sehr großen, klar, ich glaube, es waren ja neun Typen, sehr komisch und zurückhaltend behandelt am Anfang und hat sich da aber so mit deutscher Strenge und das ist auch so eine zierliche Frau mit großem Durchsetzungsvermögen da aber irgendwie so reingeschafft.
00:43:42: und diese Geschichte wird in diesem Jahr, wie ich finde, sehr originellen Dokumentarfilm erzählt.
00:43:50: Und gleichzeitig erfährt man halt viel über diesen neuen Hip-Hop der Neunziger, über diesen neuen Sound und über die Typen, die sie auch teilweise jetzt wieder getroffen haben, hat und die man auch jetzt so ein bisschen als gesetzte Männer dann in dieser Doku
00:44:04: erleben.
00:44:04: Ich habe so ein bisschen reingeguckt, ich habe es noch nicht durchgeguckt, aber ich habe es mir fest vorgenommen, weil ich habe einfach diesen Hip-Hop aus der Phase sehr, der war sehr wichtig für mich.
00:44:13: Es ist natürlich erstmal so ein Trüffelschwein-Journalismus, also das ist eine skurrile Vielfalt.
00:44:20: und daraus halt eine verrückte Geschichte machen, die aber real ist.
00:44:22: Vor
00:44:22: allem sie ist auch eine Selbstvermarkterin.
00:44:24: Ja.
00:44:25: Und das ist ganz interessant, weil wie nennt man das?
00:44:28: Hagiografie, ne?
00:44:29: So eine sehr wohlwollende Biografie oder Autobiografie, also so eine Heiligsprechung.
00:44:35: Sie wird eigentlich sechzig Minuten lang als Sensation gefeiert und dann in den letzten zehn, fünfzehn Minuten kriegt der Film auf einmal so einen anderen Touch, wo man dann so ... Als hätten die so ein Nachträge macht, wo man dann so denkt,
00:44:51: ja,
00:44:52: aber so ein bisschen Papliste, die geil ist irgendwie auch.
00:44:55: Und das haben wir jetzt irgendwie mitbekommen.
00:44:57: Deswegen hier noch dieser Nachträge.
00:44:59: Also, wenn ihr den Film seht oder gesehen habt, achtet mal darauf, ob ihr den Bruch in dem Film findet.
00:45:05: Aber das Thema selbst ist total interessant.
00:45:08: Super spannendes Thema.
00:45:09: Man ist in diese Zeit zurückkatapultiert.
00:45:13: wo man so diese diese schleppenden merkwürdigen Beats von The Resa, der Hauptproduzent von denen, das war wirklich ein ganz neuer Sound.
00:45:22: und es ist auch ganz interessant, dass man mit dem Film in so eine Zeit zurückkehrt.
00:45:28: Kurz bevor Hip-Hop sozusagen die bedeutendste Jugendkultur der Welt wurde, weil das war wirklich teilweise noch so ein bisschen underground damals.
00:45:36: Das haben viele junge Leute noch nicht gehört zu was.
00:45:40: Aber nicht in siebenundneunzig, ne?
00:45:41: Das war da wo du aufs Konzert wolltest und das war noch ein bisschen vorher.
00:45:44: Ja,
00:45:44: es gab also siebenundneunzig war diese Wu-Tank Forever, glaube ich.
00:45:49: I don't
00:45:49: know.
00:45:49: Das war dann so ein richtiges, so ein richtiges Megaceller Album.
00:45:53: Ich habe aber gesehen, ich habe die künstliche Intelligenz bemüht, was sehr interessant ist, weil je tiefer du in den Neunzigern zurückgehst, desto weniger exakte oder überhaupt Ergebnisse spuckt sie aus, weil damals halt vieles noch nicht digitalisiert war.
00:46:08: Aber es gab wohl schon fünfeinneunzig oder vierneunzig ein Konzert in der Markthalle mit diesen so und so viel Chambers Album, mit dem die so ein bisschen den ersten Geheimtipp durchpacken.
00:46:19: Nein, war ich nicht.
00:46:19: Hat so lange gedauert, bis sie gekommen sind.
00:46:21: Ja, genau.
00:46:22: Aber ich glaube, du hast recht, also siebenundneunzig war dann der Superstar, der Superstar-Durchbruch.
00:46:27: Und es ist interessant, dass sie dann überhaupt noch in der großen Freiheit gespielt
00:46:29: haben und
00:46:30: schon in einer noch größeren Halle.
00:46:32: Also, ja, wer sich so ein bisschen für Hip-Hop und Jugendkultur und die Neunziger interessiert, der muss sich diese seventy-fünf Minuten mal reinziehen.
00:46:41: Das ist auch eine wirklich gut gemachte
00:46:44: Dokumente.
00:46:45: Das ist was für millennials auf jeden
00:46:46: Fall.
00:46:47: Ja und damit sind wir schon am Ende unserer heutigen Folge auch eine noch der Streaming Podcast.
00:46:54: Kommt zurück am Freitag, dem dritten Oktober, Tag der Deutschen Einheit und am besten ist natürlich ihr abonniert den Podcast, dann werdet ihr ihr kennt es ja automatisch informiert in eurem Player, wenn die neue Folge verfügbar ist.
00:47:07: Kommentiert und bewertet uns vor allem da Und das ist wichtig für die Zukunft.
00:47:14: Je mehr Kommentare, desto schneller werden wir gefunden und mehr Leute können diesen Podcast entdecken.
00:47:21: Wir freuen uns über Zuschriften und der Fernsehpodcast at Webday.
00:47:26: Und ihr könnt uns gerne auch mal schreiben, ob ihr dieses kürze Reformat schätzt, das Wöchentliche.
00:47:31: Und wir freuen uns natürlich auch darüber, wenn ihr uns ganz analog im Freundes- und Bekanntenkreis weiter empfiehlt.
00:47:38: Bei YouTube sind wir auch.
00:47:40: Und ja, damit würde ich sagen bis zum nächsten Freitag.
00:47:44: Das ist nicht mehr lange hin.
00:47:45: Macht's gut.
00:48:22: Tschüss.